30. Flooding Darkness

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Als wir ankamen, richtete John sich erstmal ein. Ich machte mich derweil fertig und gönnte mir eine Dusche. Mit Schlafklamotten und einem Handtuch auf dem Kopf verließ ich das Badezimmer und wäre fast mit John zusammengestoßen, der seine Utensilien im Badezimmerschrank verstauen wollte. Er musterte mich und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen.

" Sexy ".

" Ich bitte dich, John ".

" Nein, nein. Ich mein das wirklich ernst ".

" Jaja, was immer du auch sagst ".

Ich ging an ihm vorbei, Richtung Wohnzimmer. Sein Blick entging mir dabei nicht. Er soll sich ja nichts zu Schulden kommen lassen. Wir waren Freunde, nur Freunde. Ich legte die Sofakissen aufeinander und breitete die Kuscheldecke aus. Hoffentlich gab John sich mit dem zufrieden. Ich hatte nämlich kein Gästezimmer sowie Celina.

" Das Sofa ist hoffentlich für dich okay ".

" Klar. Aber dein Bett würde mir auch genügen ".

" John! Du weißt .. ".

" Ja, ich weiß. Es war auch nur ein Scherz. Du musst mich nicht immer ernst nehmen ".

" Dich kann man nie ernst nehmen, Mister. Gute Nacht ".

John lachte auf, als ich mich in mein Zimmer begab und die Lichter ausmachte. Sofort kuschelte ich mich in meine Decke ein und schloss die Augen. Mir ging dabei nicht das Bild von Paul aus dem Kopf und unser kurzes Gespräch. Er wollte wirklich wissen, wie es mir geht. Allein schon die Frage

" Wie geht's dir?".

Mit etwas Nachdenkkraft hätte er auch selber darauf kommen können. Mir erst Hoffnung machen und dann alles zerstören. Obwohl ... Ich war auch nicht viel besser gewesen. Nach unserer wundervollen Nacht habe ich ihn auch einfach in den Wind geschossen. War ich womöglich mit daran Schuld? Hat er deswegen aufgegeben? Bin ich allein Schuld für mein Unglück mit ihm?

Meine Matratze senkte sich plötzlich, als sich jemand draufsetzte. Es gab nur eine Person in der ganzen Wohnung, die es sein könnte. Mein Atem wurde schneller nur bei dem Gedanken. Die Bettdecke wurde angehoben und die Wärme seines Körpers strömte durch Meinen. Seine Beine berührten meine Haut, weswegen sich sofort meine Härchen aufstellten. Arme schlangen sich um meinen Körper, zogen mich an den Stoff seines Pyjamas. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen.

" John .. Was tust du?".

" Ich dachte, du könntest etwas Gesellschaft gebrauchen ".

" John!".

" Bitte nur diese Nacht, Dani. Ich habe dich vermisst ... sehr sogar ".

Er vergrub seine Nase in meinen Nacken und atmete tief aus. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mir nicht gefiel. Trotzdem weiß ich, was John über mich denkt. Das Gespräch in Hamburg werde ich nicht vergessen.

" Und ich werde dich immer lieben ..".

" Trotzdem sind meine Gefühle nicht verschwunden ".

" Vergiss das nicht ".


Am nächsten Morgen wachte ich vor John auf, der einen Arm um mich geschlungen hat. Vorsichtig befreite ich mich aus seiner Umarmung und machte mich fertig. In der Küche bereitete ich für ihn das englische Frühstück vor, einfach nur als Geste. Der Geruch schien ihn aus dem Bett geholt zu haben, denn schon nach wenigen Minuten stand er müde am Türrahmen.

" Guten morgen ".

" Morgen. Wie spät haben wir's?".

" Es müsste gleich 9 Uhr sein ".

John setzte sich an den Küchentisch und fuhr sich durchs verstrubelte Haar. Er sah eigentlich ziemlich niedlich aus sowie er da saß. Das Oberteil seines Pyjamas lag halbwegs quer, seine Haare fielen ihm ständig ins Gesicht und sein Blick sah einfach nur müde und durcheinander aus. Damit er etwas Energie tanken konnte, legte ich vor seiner Nase einen Teller mit dem Frühstück drauf und daneben einen Kaffee. Dann setzte ich mich John gegenüber und begann zu essen.

" Danke für das Frühstück ".

" Keine Ursache. Ich dachte, etwas Heimat könnte nicht schaden ".

Ein Klingeln unterbrach unsere Zweisamkeit. Wir schauten uns zuerst verdutzt an, bevor ich den Tisch verließ und den Summer drückte. Normalerweise besucht mich niemand so früh. Und schon gar nicht unangemeldet. Dieser Besuch allerdings ließ mein Herz nach unten rutschen.

" Hallo, Süße ".

" Tyrek .. Mit dir habe ich gar nicht gerechnet ".

" Ich musste dich einfach sehen. Mich beschleicht das Gefühl, dass wir uns auseinanderleben. Und das möchte ich nicht, weißt du. Kann ich vielleicht reinkommen?".

" Ja .. ehm Nein!".

" Alles in Ordnung?".

Ja. Nur .. bei mir steht gerade alles auf dem Kopf. Und ich muss erstmal meine Wohnung wieder in Ordnung bringen ".

" Achso, na dann. Weißt du, komm doch einfach nachher bei mir vorbei. Ich wollte dir die Bilder von dem Häuschen zeigen, wo wir Weihnachten verbringen ".

" Eh .. Ja klar. Wenn ich Zeit habe, komme ich ".

" Alles klar, bis später dann ".

Er drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er die Treppe runterging. Ich schloss die Tür und lehnte mich sogleich an dieser an. Hatte ich doch tatsächlich meinen eigenen Freund vergessen. Ich bin so eine dumme Freundin - so eine Egoistin. Tyrek hat mich einfach nicht verdient. Er hat das Gefühl, dass wir uns auseinanderleben. Damit hat er so recht. Und er will das nicht, und ich eigentlich auch nicht. Aber .. Paul.

" Dani, alles okay?".

" Ich bin so ein Miststück, John!".

" Hey, hey, nicht weinen. Hör auf zu weinen. Shh .. ".

John nahm mich vorsichtig in den Arm, als wäre ich aus Glas. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter ab, während ich meine Hände in das Oberteil seines Pyjamas krallte. Mir war wirklich nicht mehr zu helfen. Erst die Sache mit Paul, und auf einmal taucht Tyrek auf und erinnert mich an Weihnachten, was ich ursprünglich mit ihm verbringen wollte. Ich war einfach nur ein Miststück, welches Tyrek als ihr Spielzeug ausnutzte. Er hat mich wirklich nicht verdient.

" Hey, beruhige dich. Wir finden schon eine Lösung ".

" Was für eine Lösung? Soll ich mit Tyrek Schluss machen, einfach so? Und dann vor Paul auf die Knie gehen und ihn bitten, mich zurückzunehmen? Der lacht sich doch eins ins Fäustchen. Er hat doch seine ach so tolle Verlobte, die mal meine Freundin gewesen ist. Und mich belügt er die ganze Zeit, dass er mich liebt und mich zurückhaben will ".

" Er hat dich nicht belogen. Er liebt dich immer noch, Dani. Diese Verlobung ... er wurde damit reingeschleust. Das kam nicht alles nur von ihm. Wenn er könnte, würde er sofort zu dir kommen ".

" Achja? Er hat mit mir seit seiner Verlobung kein Wort mehr geredet. Warum also sollte er sich noch für mich interessieren? Er hat mir nicht mal eine Antwort gegeben, als ich ihn das gefragt habe. All diese ganzen Liebeserklärungen von früher, alles gelogen!".

Die letzten Worte schrie ich nur noch heraus, bevor alles um mich herum dunkel wurde. Von Weitem hörte ich noch Johns verzweifelte Rufe, bis dann auch seine Stimme nicht mehr zu hören war. Ich versank in der Dunkelheit, und blieb dort für eine gewisse Zeit.


Words Of Love [Paul McCartney Fanfiktion]Où les histoires vivent. Découvrez maintenant