geheime Geheimsache...

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„Wunderbar!", strahlte ich Dr. Johnson an. Innerlich war ich am Verzweifeln. Auf keinen Fall durften sie mich länger hier behalten, denn so wie ich mich mittlerweile kenne bin ich morgen schon wieder komplett gesund. Mein Körper scheint bei den Reparaturen immer erst das Schlimmste zu erledigen und dann den Rest. Also würden auch bald meine Knochen anfangen zu heilen. „Wir haben sie schon geröntgt, während sie bewusstlos waren Mrs. Blackwood und schon alles nötige eingegipst!", sagte der Doktor und klopfte sachte auf meinen Bein-Gips, „Ihr Herz schlägt zwar ein bisschen langsam, aber wir finden schon noch heraus woran das liegt!" Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Doktors. „Aber nun mal zu unerfreulicheren Dingen...Ihr Mann wartet draußen vor der Tür zusammen mit der Polizei...Ihnen geht es zwar gut, aber sie sollten sich nicht zu sehr aufregen...also, fühlen sie sich soweit gut genug um mit den Beamten erstmal zu reden?"

Ich atmete tief ein und nickte.

Der Arzt verließ das Zimmer und ein ebenso pummeliger Mann betrat es. Er beobachtete mich, als er sich vor mein Krankenbett stellte und seine Arme darauf abstützte. Er räusperte sich: „Sie sind also Mrs. Blackwood?" „Vermutlich." „Sind sie sich nicht sicher?" „Nein, aber ich weigere mich diesen Namen anzunehmen!" Er runzelte seine Stirn. „Wer sind sie dann?" „Mein Name ist Ella Moore." Die Augen des Detektiv weiteten sich und er fragte: „Sind sie die verschwundene Ella Moore aus dem Waisenhaus?" 'Ach, ja...Der Kinderknast...' „Ja, in der Tat!" Er atmete tief ein und bat mich ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Ich ließ natürlich die Tatsache weg, das es Vampire und all so etwas gab und beschränkte mich auf die Fakten. Jack Blackwood hatte mich entführt. Er hatte mich gefesselt und hat nach einem Streit mit seinem Bruder ein Motel-Zimmer in die Luft gejagt. Später hatte er mich Zwangsgeheiratet und in einem Keller eingeschlossen. Bei den richtigen Stellen drückte ich auf die Tränendrüse und der Detektiv war sichtlich überfordert. Unbeholfen tätschelte er mir den Rücken. Einmal musste ich richtig laut schluchzen, weil mein Schienbeinknochen sich, mit einem lauten Knacken, an die richtige Stelle schob. Nach meinem Auftritt verließ er das Zimmer mit den Worten: „Ich werde sie morgen noch mal besuchen kommen. Wir werden ihren Ma-...äh...Jack Blackwood sofort verhaften. Schön, dass sie fliehen konnten, Miss Moore. Jetzt sind sie in Sicherheit..." Er schloss die Tür. Draußen hörte ich kurz darauf Jack meinen Namen rufen. Ich hielt mir die Ohren zu, bis er weg war. 'Natürlich...jetzt war ich sowas von in Sicherheit...'

Mein Blick wanderte zu dem leeren Bett mir gegenüber und schließlich zur großen Uhr. Kurz vor 10 Uhr...Besuchszeit war schon längst vorbei. Ab und zu kam eine Krankenschwester vorbei um nach mir zusehen. Ich würde nicht schlafen können. Ich musste sogar wach bleiben. Sobald alles Weites gehend verheilt ist, werde ich von hier verschwinden müssen. Die Polizei hält gerade Jack in Schach und dass ist der perfekte Moment um zu verschwinden. So weit weg, dass Jack mich nie wieder findet!

Ein paar Stunden später wollte ich gerade versuchen den Gips von meinem verheilten Bein zu lösen, als es an der Tür klopfte. Das große Licht war schon kurz nach halb 11 ausgeschaltet worden und ich versuchte im Schein meiner kleinen Bettlampe etwas zu finden um mein Bein zu befreien. Ich hielt erst in meiner Bewegung inne und hüpfte dann ganz schnell wieder unter meine Bettdecke. „Herein?", sagte ich und die Tür wurde geöffnet. Eine aufgeregte Krankenschwester und zwei in schwarz gekleidete Personen betraten das Zimmer. „Mrs. Blackwood?", fragte die Schwester. Ich rollte mit den Augen. Ein doofer Name. Da ich ja irgendwie offiziell verheiratet war, musste ich wohl damit klar kommen, bis die Ehe als ungültig erklärt wurde. Ein Wunder, dass die Behörden mich nicht schon früher gefunden haben. Immerhin muss doch irgendwo niedergeschrieben sein, dass eine Ella Moore geheiratet hatte und auch eine zur Fahndung ausgeschrieben stand!

„Diese beiden Herrschaften von der Polizei möchten in einer dringlichen Angelegenheit zu ihnen!", sagte die Schwester und verschwand kurz darauf. Ich wand mich zu dem großen, muskulösem Mann und der ebenso riesigen Frau. Beide waren fast vollkommen in Schwarz gekleidet. Nur ihre Schusswaffen blitzten Silber im Licht. „Guten Tag, Miss Moore.", sagte die blonde Frau. Sie hatte einen leichten russischen Akzent und ich freute mich, dass sie mich bei meinem richtigen Namen nannte. „Ich bin Agent Kulikow und das ist mein Partner Agent Carter.", sagte sie und deutete auf den Amerikaner neben sich. „Agent?", fragte ich. Ich dachte, das währen Detektivs von der ganz normalen Polizei? „Offiziell arbeiten wir für die Kriminal Polizei.", sagte Carter. „Und inoffiziell?", hakte ich nach. Agent Kulikow überlegte kurz und sagte dann: „Inoffiziell sind wir Angehörige einer geheimen Abteilung des Geheimdienstes." „Welcher Geheimdienst? Und warum eine geheime Abteilung des Geheimdienstes? Also warum zweimal geheim?" Die Agenten warfen sich einen Blick zu. „Das ist beides...lassen sie mich raten...geheim?", fragte ich schließlich und rollte mit den Augen. Die beiden nickten und Carter sagte: „Sie werden schon noch das erfahren, was sie wirklich wissen müssen, Miss Moore." Nun nickte ich und sagte: „Warum wollen den die beiden geheimsten Geheim-Agenten von der Kriminalpolizei mit mir reden? Oder ist das auch geheim?" Kulikow spannte ihren Kiefer kurz an.

Sie war also die gefährlichere von beiden...

Carter holte ein Bild aus seiner Manteltasche und hielt es mir unter die Nase. Das Foto zeigte Jack mit ausgefahrenen Eckzähnen und einer Leiche im Arm in einer Gasse. Es sah so aus, als wäre das Bild von einer Überwachungskamera aufgenommen worden. Ich zuckte leicht zusammen, denn bei Jacks Anblick kamen mir schmerzliche Erinnerungen hoch. Mein Herzschlagmessgerät piepte ein bisschen schneller.

Mit einem unangenehmen grinsen, lehnte Kulikow sich vor und sagte: „ Jack Blackwood ist vorhin aus der Untersuchungshaft ausgebrochen, also...ihre Lügen, Mrs. Blackwood, sind zwar schön und gut, aber jetzt wollen wir die wahre Geschichte hören!"


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Hallöle,


Ich bin heil von meiner Klassenfahrt wieder gekommen und habe sofort, immer noch vollkommen übermüdet, für euch ein neues Kapitel geschrieben. Wie gesagt ich bin müde, also nehmt es mir bitte nicht übel, wenn dieses Kapitel nicht so der Hammer ist.

Bis zum nächsten Kapitel.


Vampire entführen keine kleinen MädchenWhere stories live. Discover now