Chapter 4 ~ »Spürst du sie?«

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Spüre die Trauer, die Überwindung, den Mut den ich in jeder Zeile verdeutliche...
Zeiten voller Leid, Schmerz und Verzweiflung...
Zeilen voller Angst..
Spürst du sie?

Liebes Tagebuch,
Jungs sind fies. Ich weiß, ich nerve dich bestimmt, aber wen sollte ich sonst damit zutexten, nachdem alle meine Freunde in anderen Ländern studieren? Da musst du eben hinhalten.
Ich habe es dir zwar schon einmal gesagt, aber ich werde es dir ein weiteres mal sagen: Sei froh ein kleines Buch zu sein anstatt ein Mensch. Wie du weißt, habe ich Niall wiedergetroffen und wie es der Zufall so wollte, war er heute der einzige der da war, als ich in den Raum kam. An sich war das nicht schlimm, aber wie er mich behandelt hat. Uugh, warum? Warum hat er sich so verändert und warum weiß er nicht, wer ich bin? Ich meine, hallo?! Wer erinnert sich nicht an ein Mädchen mit dem Namen Ever?! Er! Und dafür hasse ich ihn. Nicht direkt hassen und auch nicht wirklich dafür, aber.. Ach keine Ahnung. Jungs sind blöd
.


Mit einem lauten Knall fiel die Haustür hinter mir ins Schloss und ich rannte die Treppen nach oben in mein Zimmer. Arschloch! So ein verdammtes Arschloch! Für wen oder was hält er sich?! Denkt, nur weil er in einer Boyband ist, wäre er weiß Gott wer.

Ich wusste noch nicht ganz, was ich davon halten sollte. Denn der Typ, der angeblich Niall sein sollte, war nicht der Niall den ich kannte. Erstens war er von sich selber überzeugt, dazu war er arrogant und überheblich und außerdem dachte er, er könnte ein Mädchen einfach mal als Spielzeug bezeichnen. Sexspielzeug. Zweitens war er einfach, wie ich schon gesagt habe, ein Arschloch.

Nur bekam das keiner mit, weil der werte Herr so klug war und in der Öffentlichkeit einen auf superlieb und supersüß tat.

Ich meine, das war er ja auch, keine Frage, aber nur wenn er die Klappe hielt und nicht diesen Blick, mit dem er am Liebsten töten würde, hätte.

Kaum zu glauben, dass ich grade über Niall so sprach. Über meinen kleinen, süßen, irischen Niall, der Junge der mal mein bester, fast fester, Freund war.

Verflucht sei der dumme Ruhm, der Menschen veränderte. Daran ist ganz allein er schuld!

Mein Handy klingelte und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich wusste, dass es wahrscheinlich Louise war, aber drangehen würde ich jetzt trotzdem nicht. Ich schaltete es einfach aus und schmiss es in die Ecke.

Ich stampfte durch mein Zimmer, überlegte, an was ich meine Wut ablassen sollte, als plötzlich Tränen an meinen Wangen hinunterliefen. Tränen der Wut, Trauer und Enttäuschung.

Wut auf Niall und auf seine dämliche, arrogante und überhebliche Art.

Trauer, weil er nicht wusste wer ich war. Ich, seine ehemalige beste Freundin, die er einfach ausgetauscht hatte.

Enttäuschung, weil er sich zum Negativen verändert hat.

Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte ihn niemals zu diesem dämlichen Casting gehen lassen sollen. Dann wäre jetzt alles ganz anders, denke ich zumindest.

Ich wischte die Tränen mit meinem Handrücken weg, atmete tief ein und aus, ehe ich in die Ecke lief, in die ich mein Handy geschmissen habe, es aufhob und anschaltete. Wenigstens befand sich kein Kratzer im Display, was bei einem iPhone mehr oder weniger zu erwarten wäre.

Nachdem ich meinen Pin eingeben habe, wurden mir acht verpasste Anrufe von drei unbekannten Nummern angezeigt.

Ich wählte einfach auf gut Glück eine dieser Nummern und hätte fast mein Handy fallen lassen, als ich seine Stimme hörte. Seine zuckersüße, liebe Stimme.

,,Halloo?" Er zog das o unnötig lang, so wie es für ihn üblich war. Da war er wieder, der Niall von früher!

,,Hi", flüsterte ich schon fast und hatte ehrlich gesagt etwas Angst vor seiner Reaktion, welche auch begründet war.

Für einen Augenblick blieb es still, nur das Flüstern am anderen Ende der Leitung war zu hören.

,,Ever?", ertönte dann letztendlich die Stimme vom Lockenkopf und ich verlor den letzten Funken Hoffnung noch einmal seine Stimme zu hören.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen, starrte die Decke an, während ich Harry zuhörte wann ich wo sein sollte und ich mir keine Sorgen wegen Lou machen sollte, da sie dieser erzählt haben, dass es mir nicht gut gehen würde und ich mich nur etwas ausruhen müsste.

,,Danke, Harry.", bedankte ich mich und wollte auflegen.

,,Aber Ever, dafür will ich wissen was los war. Weil weißt du, ich könnte Lou auch einfach erzählen, wie du abgehauen bist." Ich verdrehte genervt die Augen und ohne noch ein Wort zu sagen, legte ich auf.

Klar würde ich es ihm erzählen, ich hatte nun vier Stunden zeit, um mir etwas erklärliches auszudenken.



Die nächsten drei Stunden verbrachte ich damit, etwas zu essen, Fernsehen zu gucken und nebenbei Facebook und Twitter zu stalken.

Ich war grade auf dem Weg in mein Zimmer, als es an der Tür klingelte und ich die Hälfte der Treppen wieder runterlief.

Als ich die Tür öffnete, standen Harry, Louis und Niall mit einem breiten Grinsen vor mir, wobei Niall eher genervt aussah. Verwirrt über ihre Anwesenheit und noch verwirrter darüber, woher sie wussten wo ich wohnte, starrte ich die Drei mit gerunzelter Stirn an. Louis und Harry drängelten sich mit einem ,,Hi Ever" an mir vorbei, zogen sich Jacke und Schuhe aus und liefen direkt ins Wohnzimmer. Also ich denke jedenfalls das sie dahin wollten, aber sie landeten in der Küche.

Niall stand weiterhin draußen und starrte überall hin, nur nicht zu mir.

,,Willst du da draußen Wurzeln schlagen, oder wann beschließt du auch mal deinen Arsch reinzubewegen? Es ist nämlich kalt und ich hätte kein Problem damit, dir die Tür vor der Nase zuzuschlagen.", giftete ich ihn an und verschrenkte dabei die Arme.

Er schnaubte verächtlich, lief dann ebenfalls an mir vorbei in die Küche zu den anderen. Ich schloss die Tür, atmete einmal tief ein und wieder aus, ehe auch ich in der Küche verschwand.

,,Also Ever, was war vorhin los?", fragte Louis, ohne lange drumherum zu reden.

Scheiße, ich wollte mir doch ne glaubwürdige Lüge ausdenken.
Ich stotterte irgendwas vor mich hin, vonwegen Familiennotfall, doch Harry und Louis schienen es mir nicht annähernd abzukaufen.

,,Sieht aber nicht aus wie ein Familiennotfall", stellte Harry fest und ich seufzte.

Mein Blick glitt zu Niall, der mich mit einem ,Ein Ton und du bist Tod'-Blick anstarrte.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Nicht mit mir, mein Lieber.

,,Fein. Er da ist das Problem. Das arrogante, überhebliche Arschloch, das dort sitzt!" Ich deutete auf Niall und Harry und Louis guckten verwirrt zu ihm.

Nialls Kiefer spannte sich an und seine Hände, die auf dem Esstisch lagen, wurden zu Fäusten. Wieder schluckte ich, diesmal aus Angst.

,,Niall ist das Problem?", fragte Louis ungläubig und sein Blick wanderte wieder zu mir.

Ich nickte, als Louis und Harry in Gelächter ausbrachen. Verwirrt starrte ich die Beiden an und aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Niall sich wieder beruhigte.

,,Guter Scherz, Ever, aber was soll Niall bitte schon getan haben?"

Na ganz große Klasse, nicht mal seine ,Freunde' bemerkten, was für ein Arschloch er eigentlich war.



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