Denke an die Tage an denen wir gemeinsam lachten, gemeinsam weinten, zitterten, gemeinsam hofften..
Tage voller Erlebnisse, Träume und Erfahrungen..
Denkst du an sie?
Liebes Tagebuch,
wusstest du, dass Jungs Arschlöcher sind? Vielleicht nicht alle, aber die Meisten. Sie behandeln einen - um es mal ganz direkt zu sagen - wie ein Stück Scheiße, denken sie könnten mit einem machen was sie wollen. Doch das konnten sie nicht, durften sie nicht und werden sie auch nie dürfen.
Wie erklärte man jemanden, sich zusammenzureißen und nicht einen auf Arschloch tun, wenn man doch weiß, dass diese Person in Wirklichkeit einen ganz anderen Charakter hat, wenn man gedacht hat, sie würde einen anderen Charakter haben. Doch, liebes Tagebuch, wird einem immer und immer wieder das Gegenteil bewiesen.
Ich fragte mich, ob er mich wirklich nicht mehr kannte, doch eigentlich hätte es bei dem Namen ,Ever' klick machen müssen. Nicht viele hießen so, um ehrlich zu sein kannte ich niemanden, der diesen Namen trug. Aber egal.
Glaubst du, Jungs ändern sich? Oder ist es 'einmal Arschloch, immer Arschloch'? Aber man musste doch ersteinmal zu diesem Verhalten kommen, und wenn man gefallen dran gefunden hat, konnte man sich selber kaum noch kontrollieren. Uugh, es ist so kompliziert. Warum wollte ich auch ne Ausbildung zur Stylistin machen, anstatt etwas anständiges, wie Jura studieren, so wie meine Eltern es eigentlich wollten.
Ich sags dir, sei froh ein kleines Buch zu sein. Ein Mensch zu sein ist viel anstrengender.
***
Seufzend schlug ich auf meinen Wecker und wälzte mich so ungeschickt wie es nur ging, aus dem Bett. Anstatt ins Badezimmer zu gehen um mich frisch zu machen, lief ich dran vorbei, den Flur entlang und die Treppe hinunter in die Küche, wo bereits meine Eltern saßen und wie jeden Morgen Kaffee tranken und Zeitung lasen. ,,Morgen", murmelte ich und machte mir einen Kakao, mit dem ich mich zu ihnen an den Tisch setzte. Meine Mutter legte ihre Zeitung beiseite und musterte mich. ,,Du bist spät dran.", stellte sie fest und ich zuckte desinteressiert mit den Schultern. Ich wollte da nicht hin und weiter so tun, als ob alles Friede Freude Eierkuchen wäre. Auch mein Vater legte seine Zeitung weg und runzelte die Stirn. ,,Ich hab dir gesagt, dass der Beruf als Stylistin nichts mehr als reine Zeitverschwendung ist. Du kannst immer noch Jura studieren, das weißt du" Ich nickte nur und nippte an meinem Kakao. ,,Und du weißt, dass ich so ein Studium niemals durchstehen würde, viel zu anstrengend." Er schüttelte unverständlich den Kopf und widmete sich wieder seiner Zeitung. ,,Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, meine Dame." Genervt stand ich auf und verließ die Küche. Lieber gehe ich zu meiner Ausbildung, als noch weiter mit meinen Eltern über meine Berufswahl zu diskutieren.
Nachdem ich mich fertig gemacht, mir diesmal eine graue Hose, ein weißes Oberteil und einen Creme farbenden Cardigan angezogen und meine Tasche fertig gepackt habe, verließ ich auch schon das Haus und machte mich auf den Weg.
Zwanzig Minuten später, ich hatte noch einen Zwischenstopp bei Starbucks gemacht, versuchte ich mit sieben Becher die Tür aufzudrücken. Fragt mich nicht, wie ich es geschafft habe, sieben Becher hierher zu tragen.
Nachdem ich den Kampf mit der Tür gewonnen hatte, stand ich in einem leeren Raum, naja, er war leer bis auf eine Person. Niall.
Seufzend stellte ich die Becher ab, bis jetzt hatte er mich noch nicht bemerkt, er war viel zu sehr in seinem Spiel vertieft.
,,Niall", flüsterte ich. Seinen Namen laut auszusprechen, war ganz anders als ihn die ganze Zeit in Gedanken zu sagen. Ich konnte das Lächeln, das sich mit auf meine Lippen schlich, nicht unterdrücken, doch als Niall mich genervt ansah, verschwand es sofort wieder.
,,Was willst du?!", fragte er barsch und ich machte mich automatisch kleiner. Desinteressiert, genervt, abschätzend., kam es mir wieder in den Sinn und ich schluckte.
,,Wo sind die Anderen?" Ich versuchte so selbstsicher wie möglich zu klingen, doch ich scheiterte kläglich dran. Er zuckte mit den Schultern und wendete sich dann wieder ab.
,,Und, wie gehts so?", fragte ich und hätte mich am Liebsten selber dafür geschlagen.
,,Kannst du auch was anderes, außer nerven?", war seine Gegenfrage und ich senkte traurig den Blick, aber davon sollte er nichts mitbekommen.
,,Ich nerve? Witzig. Weißt du wer nervt? Kleine, arrogante, überhebliche Arschlöcher, die denken sie wären was besseres, nur weil sie ein Mitglied der beliebtesten Boyband der Welt sind. Aber willst du was wissen?", fragte ich. Er legte den Controller beiseite und sah zu mir. ,,Kein Mädchen steht auf sowas wie dich. Denn sowas wie dich kann man nicht lieben."
Ich konnte schwören etwas in seinen Augen aufblitzen zu sehen, aber ob es Wut oder Trauer war, konnte ich nicht sagen.
,,Und du denkst, ein Junge würde jemals auf dich stehen oder sich in dich verlieben? Tut mir leid, little miss ,ich bin ja so toll', aber Jungs benutzen dich Höchstens als Spielzeug, mehr bist du nicht wert, wenn du überhaupt so viel Wert bist."
Ungläubig starrte ich ihn an, ich spürte wie die Tränen kamen. Nicht weinen, Ever, sprach ich mir selber zu, doch das brachte nichts. Eine Träne nach der anderen kullerte meine Wange hinunter. Siegessicher grinste er mich an und widmete sich ein weiteres mal sein Spiel.
,,Wo ist nur mein Niall hin?", wisperte ich leise und für einen kurzen Moment blickte er zu mir, bevor er seinen Blick kopfschüttelnd wieder abwendete.
Ich drehte mich um, schnappte mir meine Tasche und meine Jacke und verließ fluchtartig den Raum. Jetzt war es klar: Niall James Horan, mein kleiner, irischer Kobold ist zu einem arrogantem, selbstverliebtem Arschloch herangewachsen.
Unter den Tränen konnte ich nicht wirklich sehen wo ich hinlief, und somit passierte es, dass ich in jemanden hineinlief und mein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden machte.
,,Scheiße Ever, tut mir leid", erklang die Stimme vom Lockenkopf und ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
,,Sag mal weinst du?", fragte er, doch ich antwortete ihm nicht, stand auf und lief an ihm vorbei. Ich spürte seinen verwirrten Blick auf mir.
,,Wohin willst du? Lou und die anderen kommen gleich!", rief er mir hinterher. Ich streckte ihm den Mittelfinger entgegen und verschwand dann im Fahrstuhl, ließ den verwirrten Harry alleine zurück. Irgendwie tat er mir leid, aber ich wollte nicht darüber reden und schon gar nicht wollte ich jetzt in einem Raum mit Niall sein. Er hatte mich verletzt, so wie es noch nie jemand getan hat.
Im Foyer liefen mir Louis, Liam und Zayn entgegen. Als sie mich sahen, blieben sie direkt vor mir stehen.
,,Weinst du?", fragte Liam.
,,Nein, siehst du nicht wie fröhlich ich bin und wie ich Lache?", gab ich sarkastisch zurück und drängelte mich auch an den Dreien vorbei. Ich hörte sie noch was wie 'Was ist nur mit diesem Mädchen los?' oder so flüstern, aber mir war es egal.
Ich war froh, dass ich Louise nicht begegnet war. Zwar konnte ich damit rechnen, dass ich meinen Ausbildungsplatz wahrscheinlich verlieren werde, doch war mir auch das herzlich egal. Mir war grade einfach alles herzlich egal.
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Und wie findet ihr es bis jetzt ?
Hinterlasst ihr mir Kommentare und Votes ? :) xx
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Remember me | n.h.
Fanfiction{nicht überarbeitet} ,,Das ist jetzt ein Scherz, oder?", fragte ich ungläubig und sein abschätzender Blick wanderte zu mir. ,,Guck nicht so! Du bist ein verdammtes Arschloch, Horan! Was habe ich dir getan, dass du, sobald du mich auch nur anguckst...