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POV Lauren:
Aua. Irgendwas wurde mir in die Seite gepiekst. Okay, weh tat es nicht, aber es war doch schon verdammt nervig. Nochmal ein Pieksen. Und noch einmal. Ernsthaft? Wie jeder vernünftige Mensch wollte ich doch nur weiter schlafen, schließlich brauch ich doch meinen Schönheitsschlaf. Jemand war da anscheinend allerdings ganz anderer Meinung. Pieks. Murrend drehte ich mich um 180 Grad. Für ein paar Sekunden stoppte das regelmäßige in die Seite - Pieksen und ich wollte schon wieder seelig einschlafen, bis diese gottverdammte Person wieder anfing. "Aufhören!", murmelte ich. Kurze Stille. " Erst wenn du auf stehst", hörte ich eine allzu bekannte Stimme - Manu. "Ja nee", nuschelte ich, " seh ich net ein." Und abermals setzte das Pieksen ein. "Ach fick dich doch", meinte ich genervt. " Was war das?", fragte Manu und ich konnte sein Grinsen fast schon sehen. "Hast schon richtig verstanden!", nuschelte ich, bevor ich mir die Bettdecke über den Kopf zog. Genau sieben Sekunden konnte ich mein Glück genießen, dann wurde mir ohne jegliches Mitgefühl meine Decke entrissen. Sofort schlug ich die Augen auf. Kalte Luft empfing mich, ganz anders als unter der schön warmen Daunendecke. " Wie konntest du nur?!", knurrte ich wütend. Er lachte. Noch, aber nicht mehr lange. Denn wenn es ums Aufstehen ging, war mit mir nicht zu spaßen. Und das würde er jetzt zu spüren bekommen. Vorfreudig grinste ich, bevor ich blitzschnell auf sprang und fuchsteufelwind auf ihn los ging. Innerhalb von einer Sekunde hatte ich ihn umgeschmissen und schlug auf ihn ein. Nein, keine Sorge, nicht so, dass es ihm wirklich weh tut. Richtig verletzen wollte ich ihn ja nicht. Er quiekte erschrocken auf und ich schnappte mir schnell meine Decke und verkroch mich zurück in mein Bett, nachdem ich ihn noch einmal angeschrien habe. 1:0 für mich, badumm ts.

Zwanzig Minuten später wurde ich von extrem geilen Geruch wach, den ich aber erstmal nicht zuordnen konnte. Okay, irgendwas zu essen, aber was? Der Geruch wurde intensiver und ich wagte es, einen Blick zu riskieren. Ein Teller mit um die acht Pfannkuchen. Wow. Ich bin ja sowasvon beeindruckt. Ich schloss mein Auge wieder. Ähm, warte, was? Pfannkuchen?! Ich riss beide Augen auf. Und tatsächlich, vor meinen Augen stand ein Teller mit Pfannkuchen und dahinter ein schmunzelnder Manuel. In diesem Moment knurrte mein Magen und wir mussten beide anfangen zu lachen. "Steh auf, und du bekommst deine Pfannkuchen!", meinte er und nach wenig Überlegung gab ich mich geschlagen. Komm schon, jeder hätte bei Pfannkuchen 'Ja' gesagt! Na gut, 1:1. Gleichstand. Aber okay, heißt ja noch nicht verloren.

Die Pfannkuchen waren extremst lecker! Ja, richtig gehört, waren. Als ob wir welche übrig gelassen hätten! Mittlerweile hab ich mich schon fertig gemacht für den heutigen Tag. Bin zwar in Jogginghose und Top, aber schließlich bauen wir heute alles auf und streichen mein Zimmer. Die Farbe hat Manu geholt, während ich duschen war, ein mega schönes zartes lila. Allerdings sollte nur eine Wand lila werden, der Rest meines Reiches wird weiß. Wir räumten die alten Gästezimmermöbel raus und klebten die Fußbodenleiste mit Klebeband ab. Anschließend bereiteten wir alles vor, ich steckte meine Haare in einen Messi-Dutt und schon begannen wir mit dem Streichen. Anfangs quatschten wir noch, aber schon bald hing jeder seinen Gedanken nach. War es die richtige Entscheidung zu Manu zu ziehen? Immerhin kannte ich ihn noch nicht lange und was, wenn er doch nicht so war, wie ich ihn bisher kannte? Schnell schlug ich mir diesen Blödsinn aus dem Kopf. Manu war schon jetzt, nach nur so kurzer Zeit, mein bester Freund geworden. Es passte einfach perfekt. Ich blickte nach rechts, wo Manu hochkonzentriert die Wand gleichmäßig mit der Farbe bestrich. Eine Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht und ich musste mich schon sehr beherrschen, sie ihm nicht aus dem Gesicht zu streichen. Irgendwie sah er schon echt süß aus. So konzentriert. Schnell verwarf ich diesen Gedanken wieder. Ich mein, er ist mein bester Freund! Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Was war heut nur schon wieder mit mir los?

Nach zwei anstrengenden Stunden begannen wir, die Möbel aufzubauen, während die Farbe trocknete. Als erstes war das Bett dran. Nur mit Teamarbeit schafften wir es und ich muss echt sagen, diese Anleitungen sind echt zum Kotzen! Könnte man das nicht anders machen?!
Nach dem Bett kam der Schreibtisch, das Regal, der kleine Tisch, der Stuhl und so weiter. Als wir nach fünf Stunden alles aufgebaut hatten, ließ ich mich erschöpft in das neue Bett fallen und wenig später gesellte Manu sich zu mir. "Scheiße, war das anstrengend!",grinste ich und Manu lachte. Wir gammelten noch ein wenig rum, bis ich beschloss, mal raus zu gehen. Davor zog ich mich noch schnell um, schließlich wollte ich nicht unbedingt in Jogginghose raus. Eine schwarze, knieoffene skinny Jeans, weiße niedrige Converse und ein Levis Shirt, gepaart mit einer Lederjacke - fertig. Ich schnappte mir mein Longboard und fuhr in Richtung Park.

Dorf angekommen pflanzte ich mich auf eine freie Bank und schloss die Augen, um einfach zu entspannen. Mein Leben war in Windeseile von schrecklich zu spannend gewechselt, und ich musste sagen, so war es eindeutig besser. Irgendwann hörte ich Schritte, die mich nicht weiter störten. Erst als ich ein Räuspern vernahm, sah ich auf. Vor mir stand ein großer Typ, um die 22. Er hatte braunes, leicht hochgestyltes Haar und warme, braune Augen. Um die 1,90 musste er groß sein und er hatte ein offenes Lächeln. "Kann ich mich zu dir setzen?", fragte er und deutete auf die Bank. "Klar", grinste ich und rutschte noch ein Stück, damit er mehr Platz hatte. "Ich heiße Lucas (Englisch ausgesprochen) ", meinte er und guckte mich an. "Hey Lucas, ich bin Lauren!", stellte auch ich mich vor. "Was machst du hier so allein?", fragte er mich interessiert. "Nachdenken, einfach das Wetter genießen. Und du?", antwortete ich ihm. "Bin davor ein wenig Longboarden gewesen", erklärte er mit einem Blick auf das Board neben ihm. "Ich hab auch eins", lachte ich und nahm das Longboard hinter der Bank hervor. Auch er lachte und fragte mich, ob wir ein bisschen zusammen fahren wollten. Ich stimmte zu und wir machten uns auf den Weg.

Köln ist echt eine schöne Stadt, alle Gebäude sahen anders aus, waren aber doch irgendwie gleich. Beim Boarden erfuhren Lucas und ich viel über den anderen und hey, 100 Punkte für mein Ratevermögen, er war wirklich 22. Ich merkte schnell, dass er ein netter Dude war und als wir keinen Bock mehr auf Longboard fahren hatten, setzten wir uns in Starbucks und quatschen dort weiter. Er hatte genau den gleichen Humor wie ich und zockte in seiner Freizeit gern, boardete viel und spielte Basketball. Beruflich erklärte er mir, dass er zurzeit nur jobbte, da er noch keine passende Arbeit gefunden hatte, also genau wie ich. Als ich auf die Uhr schaute, stellte ich fest, dass es kurz vor achte war und plötzlich fiel mir auch Manu wieder ein.  Ich hatte ihm ja versprochen, dass wir zusammen kochen würden. Schnell tauschten wir Nummern aus und ich machte mich wieder auf den Weg zu meinem besten Freund.
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Hey! Ja, von mir kommt auch mal wieder was😅 ich versuche, jetzt wieder öfter zu posten, weiß aber noch nicht, wie oft.
Bitte bewertet den Part und bis dann :)

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