Kapitel 11

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Miriam

"Wer oder was bitte macht hier so einen Lärm?", fluchte ich und drehte mich in meinem Bett um, sodass ich auf die Uhr sehen konnte. 06:23 Uhr. Wird wahrscheinlich der Wecker sein. Heute ging es wieder los. Noch ein halbes Jahr 13. Klasse, dann war ich endlich fertig. Nach dem Abitur wollt ich direkt mit meiner Ausbildung beginnen, doch vermutlich nicht hier in Köln. Ich wollte mehr von Deutschland und der Welt sehen, wir waren nie viel im Urlaub, wir hatten nie genug Geld dafür, gelegentlich waren ein paar Tage in Berlin oder an der Nordsee drin. Ich war bis jetzt zwei mal mit meiner besten Freundin Luna in ihrem Heimatland Polen gewesen, das waren eine der besten Zeiten meines Lebens, abgesehen natürlich von den zwei Besuchen in Frankreich bei Joséphine. Ich blickte erneut auf die Uhr und erschrak: 6:45 Uhr. Jetzt aber schnell, sonst komme ich noch zu spät!

Als ich um um zehn vor acht unseren Klassenraum betrat saßen bereits alle an ihrem Platz und schwätzten lauthals miteinander. Gut, wenigstens nicht zu spät. Ich ging zu meinem Platz in die letzte Reihe und wurde direkt von Luna begrüßt. Da ich die ganzen Ferien in Frankreich verbracht hatte, hatten Luna und ich uns 6 Wochen nicht gesehen, lediglich über Skype oder WhatsApp. Doch gerade als sie anfangen wollte zu erzählen, kam unsere neue Lehrerin herein. Sie überreichte jedem von uns den individuellen Stundenplan und wies uns dann in die 13er Küche ein. Das kannten wir aber eigentlich schon aus der 12er Küche, somit kam nicht viel neues auf uns zu. Die Küche war dazu da, um die Freistunden darin zu verbringen und sich darin Essen zu kochen oder warm zumachen. Außerdem machten wir in dem letzten halben Jahr doch noch ziemlich viel, wir machten zum Beispiel eine Abschlussfahrt nach München und noch die Kioskteamfahrt nach Stockholm. Diese war auch die einzige Fahrt ins Ausland, die von der Schule genehmigt wurde, denn aufgrund der vielen Anschläge hatten alle Klassen für ihre Klassenfahrten "Auslandssperre". Da wir in der zehnten Klasse bereits in Berlin waren, fuhren wir diesmal also nach München. Die Fahrt nach Stockholm startete bereits nächste Woche und dauerte 4 Tage. Danach ging der Unterricht wieder los und die ersten 50% Arbeiten wurden geschrieben. Im Winter ging es dann noch nach München für eine Woche, dann stand das Abitur kurz bevor. Und dann, dann war das Leben als Schülerin vorbei.

What I did for love | David Alaba FFWhere stories live. Discover now