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Mila P.o.V

"Er hat was getan?", schrie Sigrid mich schon fast an und tigerte in ihrem Zimmer auf und ab. Ich saß mittlerweile auf ihrem Bett und die Tränen liefen nur so meine Wangen herunter. "Er hat mir vor versammelter Mannschaft das Oberteil von der Schulter gezogen und Legolas als mein fast Ehemann hat nichts dazu gesagt.", erklärte ich ihr die Tatsache, das Thranduil gegen meine persönliche Privatsphäre verstoßen hatte , erneut. "Legolas ist so ein Feigling, kann nicht mal seine Verlobe gegenüber seinem Vater verteidigen. Er sollte sich echt schämen.", regte sich Sigrid lautstark auf und ließ sich wenig später neben mich auf das Bett fallen. 

"Wir zeigen ihm noch das er sich mit der Falschen angelegt hat.", sagte sie aufmunternd zu mir und streichelte über meinen Rücken. Unter Tränen nickte ich ihr zu und zog sie in eine Umarmung. "Danke. Danke, dass du für mich da bist. Obwohl wir uns noch nicht so lange kennen.", flüsterte ich ihr ins Ohr. "Das ist doch Ehrensache. So macht man das sich unter Freundinnen.", erwiderte sie lachend und löste sich langsam von mir. 

Langsam öffnete ich die Zimmertür und luckte um die Ecke. Der Gang war leer. "Los komm.", sagte ich zu Sigrid und lief über den Flur. Langsam um nicht auf zu fallen liefen wir durch die Gänge und lauschten an den Türen, die vereinzelt in den Gängen verteilt waren. Doch wir fanden rein gar nichts. 

"Ohh scheiße man.", fluchte ich vor mich hin und raufte mir die Haare. "Wir finden schon was.", ermutigte mich Sigrid und öffnete die nächste Tür nur um sie danach sofort wieder zu zu knallen. Belustigt schaute ich sie an und riss die Tür erneut auf.

"Ach sieh mal einer an. Wen haben wir den hier?", sagte ich belustigt und zog eine Augenbraue in die Höhe. Legolas und Tauril schaute mich schockiert und ebenso ertappt an. "Was machst du hier?", fragte mich Legolas etwas gereizt und strich seine blonden Haare zurecht. "Ach was lass sie so.", grinste ich sie an und wuschelte ihm einmal durch die Haare. "Ich könnte dir sagen was ich hier machen, aber nein zu privat." Aber ich finde es schön, dass du deine Freiheit ausleben möchtest aber vergiss nicht wir sind verlobt.", sprach ich einfach weiter und klopfte ihm auf die Schulter. 

Sigrid und Tauril hatten die ganze Zeit daneben gestanden und uns geschockt oder belustigt beobachtete. "Weiter machen.", grinste ich und knallte kurz darauf die Tür wieder zu. "Was ein Idiot.", lachte ich und drehte mich zu Sigrid, die mich entgeistert anstarrte. "Was ist?", fragte ich sie augenrollend und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ähm dein Verlobter knutscht gerade mir irgendeiner Elbin rum und dir fällt nichts besseres ein als 'Weiter machen' zu sagen?",  antwortete sie mir gleich ungläubig und lief neben mir den Gang entlang. "Mir doch egal. Sie ist schließlich seine Freundin.""Er hat eine Freundin?" Man konnte ihr die Verwirrung deutlich ansehen. "Ähm ja? Das sagte ich gerade. Ich habe auch einen Freund.", erwiderte ich stirnrunzelnd und öffnete die nächste Tür im Gang. 

Wir starrte in einen kleinen Raum, der sich als Speisekammer entpuppte. "Kann mein Leben eigentlich noch geiler werden?", stellte ich eine eher rhetorische Frage und freute mich über das ganze Essen. "Hör auf das Thema zu wechseln.", fuhr mich Sigrid genervt an und schlug mir die Tür vor der Nase zu. "Hör zu. Ich will nichts von Legolas und wie du gerade gesehen hast, er auch nichts von mir. Diese Verlobung ist mehr schein als sein.", stellte ich ebenfalls genervt klar und lief weiter. "Gut. Ich merke du willst nicht darüber reden." "Sehr gut erkannt.", erwiderte ich und riss schon die nächste Tür auf. 

"Das kann doch nicht wahr sein.", sagte ich sichtlich genervt, nachdem wir wieder in Sigrids Zimmer angekommen waren. 

"Und wieso hast du sie nicht gefunden? Ich hab dir gesagt du sollst sie und ihre Freundin finde und zu mir bringen. Ist das so schwer?", hörte ich Legolas Stimme direkt von Sigrids Tür schreien und deutet Sigrid leise zu sein. "Nein aber die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt. Wir haben echt alles abgesucht.", hörte ich die vertraute Stimme des Wachelbs, dem ich neulich vor dem Eingang des Palastes entwischt war. "Bin ich den nur von Idioten umgeben?" 

Schritte entfernten sich.

"Da ist aber jemand sauer.", kicherte Sigrid neben mir und ich stieg mit ein. 

"Okay, nochmals zurück zum Thema. Wir haben alles abgesucht und rein gar nichts gefunden. Was haben wir übersehen?", mit schnellen Schritten tigerte ich im Zimmer hin und her und streich mir jede Minute durch mein blondes Haar. 

Abrupt blieb ich stehen. "Wir waren nicht in den Zellen. Die Zellen. Wir müssen zu den Zellen.", informierte ich Sigrid und rannte zur Tür. Motiviert rannte ich über den Flur. Kurz bevor wir den Zellenbereich erreicht hatten blieb ich abrupt stehen. Sigrid rannte ohne Vorwarnung volle Kanne in mich hinein. "Was sollte das?", stöhnte sie schmerzerfüllt auf und hielt sich ihre Nase. "Schhh.", flüsterte ich ihr zu und deutete auf das Geschehen um der Ecke.

"Wie kannst du es wagen mich einfach so zurück zuweisen?", sagte Tauril wütend und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen die Brust von Legolas. "Tauril. Dafür habe ich gerade keine Zeit.", versuchte Legolas sie abzuwimmeln. "Ich bin deinen Freundin Legolas. Ich und keine andere. Nicht mal diese Tochter von Eichenschild wird dich so lieben wie ich es tue.", erwiderte sie schnippisch und strich langsam mit ihrer Hand seinem Arm hinauf. "Die Tochter von Thorin heißt Mila und Mila ist meine Verlobte. Daran wirst du nichts ändern können.", entgegnet Legolas gereizt und schlug ihre Hand weg. "Ach echt? Legolas kapierst du nicht, dass dein Vater dich in allem bevormundet.", schrei Tauril schon fast, sodass Sigrid hinter mir erschrocken zusammen zuckte. "Du stellst die Entscheidungen deines Königs in Frage?", fuhr Legolas sie grob an und strich sich einmal gestresst durch die Haare. "Nein. Ich stelle deine Entscheidungen in Frage." "Dazu hast du genauso wenig Recht, wie bei meinem Vater.", erwiderte Legolas genervt und etwas Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. "Alles klar, mein Prinz.", sagte Tauril spöttisch und knickste einmal vor ihm, nur um danach wütend abzurauschen. 

Legolas fuhr sich erneut durch die Haare. "Herr, wir haben beide Mädchen immer noch nicht gefunden.", ertönte plötzlich die gehetzte Stimme eines Elbes. "Verdoppelt die Patrouillen im Wald und stellt doppelte Wachen an allen Eingängen auf.", sagte ergreift und schon verschwand der Elb wieder.

Es dauerte eine geschätzte Minute, da drehte Legolas sich um und vergewisserte sich, dass ihn keiner beobachtet. 

Wenig später verschwand er in einer Zelle und man konnte das Aufeinandertreffen von Steinen, die geschoben wurden, deutlich hören. 

Bingo, Ziel erreicht. 

-Überarbeitet- 


Thorin's TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt