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Mila P.o.V

Es dauerte nur eine geschätzte Stunde da hatte Thorin sich entscheiden und deutete uns zum Tor zu kommen. 

Müde und immer noch sauer lief ich neben Bard und Thranduli zum Tor, an dem sich die Zwerge mittlerweile alle versammelt hatten. Bilbo rutschte panisch an meinem Seil, das immer noch an der Mauer hing, hinunter. Verwirrt schaute ich ihm dabei zu. "Was machst du hier?", fragte ich ihn, nachdem er atemlos neben mir ankam. "Ich hab Thorin gesagt, dass du den Stein von mir hast.", entgegnete er schulterzuckend, nachdem er wieder normal Luft holte. "Oh shit." "Er wollte mich umbringen.", erzählte er weiter und schaute zu Thorin hinauf. "An deiner Steller hätte ich auch das Weite gesucht. Hier bist du auf jeden Fall in ehrlicher und sicherer Gesellschaft.", erwiderte ich ironisch und erntete dafür, undefinierbare Blicke von Thranduil und Bard.

Thorin wirkte jetzt irgendwie anders. Der wilde Blick war aus seinen Augen verschwunden und er wirkte müde. "Wir tauschen Gold, gegen den Arkenstein.", sagte er und schaute Bard dabei an. "Außerdem tauschen wir die Sternendiamanten gegen meine Tochter.", fügte er noch hinzu und schaute Thranduil an. "Der Tausch findet vor dem Sonnenuntergang statt.", sagte Balin und schon verschwanden die Zwerge vom Tor. 

"Ich finde es ist jetzt auch mal an der Zeit, dankbar zu sein und einfach mal zu sagen Danke Mila.", fuhr ich Thranduil und Bard enttäuscht und wütend an, nachdem wir wieder im Zelt angekommen waren. "Ohne mich und meine brillante Idee würdet ihr jetzt mit leeren Händen da stehen.", redete ich unbeirrt weiter und macht meinem Ärger Luft. 

"Danke Mila.", sagte Bard nach einer Weile und zog mich in ein Umarmung. Ich war so von seiner Geste überrascht, dass ich die Umarmung erst nach einiger Zeit erwiderte. "Schon gut. Jetzt kannst du dir ein neues Leben aufbauen."

Kurz vorm dem Sonnenuntergang liefen wir wieder zum Tor. In Säcken, keine Ahnung wo die Zwerge die heraus gekramt hatten, wurden 257 Säcke gefüllt mit Gold an Seilen am Tor herunter gelassen. Man hörte, die Seestadtbewohner wild durcheinander reden und konnte die Fassungslosigkeit in ihren Gesichtern gesehen. Glücklich wurden die Säcke von den Bewohnern vom Berg weiter in die zerstörte Stadt hinunter, abtranzportiert. 

"Wie können wir dir nur jemals danken, Kindchen.", wendete sich eine ältere Frau an mich und zog mich in eine herzliche Umarmung. "Du wirst immer bei uns willkommen sein.", fügte sie noch hinzu, ließ von mir ab und lief mit einem schweren Sack über ihrer Schulter davon. 

Nachdem wir alle Säcke weggeschafft hatten, wendete sich Thorin wieder an uns. "Der letzte Sack ist gefüllt mit deinen Edelsteinen Thranduil.", sagte er und ließ einen etwas kleineren Sack an einem Seil herunter. Danach schaute er zu mir. 

Mit dem Stein bewaffnet, begann ich das Seil hinauf zu klettern. Durch einen plötzlichen Ruck hätte ich beinahe das Seil wieder losgelassen. Ein erschrockener Schrei entwich mir und ich rutschte am Seil etwas herunter. Keine Sekunde später wurde ich am Seile zu den Zwergen hinauf gezogen und über die Mauer gehoben. 

"Eine kleine Vorwarnung wäre echt nicht schlecht gewesen.", sagte ich zähneknirschend und schaute in Kilis grinsendes Gesicht. "Wieso grinst du so blöd?", fragte ich ihn und schaute mich nach Thorin um. "Wir haben dich alle ganz doll vermisst.", erwiderte ironisch, was mich auflachen ließ. "Echt und wo bleiben dann eure Umarmungen?", erwiderte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und grinste Kili herausfordernd an. 

"Mila.", hörte ich plötzlich die Stimme von Thorin und drehte mich von Kili weg. "Auf ein Wort.", sagte er und deutete mir ihm zu folgen. Ich folgte ihm. "Ich möchte mich bei dir entschuldigen Mila. Ich war von dem Goldfluch besessen und habe falsch gehandelt, bitte verzeih mir.", sagte er an mich gerichtet und schaute mich aus verzweifelten Augen an. "Nein, ich muss mich ebenfalls entschuldigen. Ich habe keine Ahnung von eurer Welt und somit auch nicht das Recht über euch zu urteilen.", antwortete ich ihm.

Es stimmte. Ich hatte wirklich keine Ahnung welche Gebräuche und Rechte dieses Land regierten und zusammenhielten. 

Als Antwort auf Thorins Bitte, zog ich ihn in eine Umarmung. Man konnte Thorin ansehen, dass er mit dieser Geste nicht gerechnete hatte. Langsam wanderten seine Hände an meine Rücken und eine Hand streichelte über meine Haare. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist.", flüsterte er vor sich hin und seufzte erleichtert auf. 

Wir standen einige Minuten so da. Die Umarmung fühlte sich geborgen und liebevoll an. Ich fühlte mich seit langer Zeit nicht mehr so wohl wie gerade in diesem Moment, bis wir von Bofur unterbrochen wurde. "Schnell Thorin, komm zum Tor." 

Wir rannten und wurden von einem plötzlichen Beben der Erde unterbrochen. "Was war das?", fragte ich Thorin unsicher und konnte die Gewissheit in seinen Augen erkennen. "Uns steht ein Krieg bevor.", sagte er und half mir vom Boden auf. 

Krieg, diese Wort ließ viel Interpretationsspielraum. Er würde in einer anderen Form statt finden als ich ihn aus dem Fernsehen kannte. Er würde mit Pfeil und Bogen, Axt und Schwert geführt werden und nicht mit Panzern, die mit einem Schuss alles um sich herum platt machen. Es gab hier keine M16 und auch keine Munition, wie in den ganzen Kriegsfilmen, die ich bereits mit Jackson geschaut hatte. 

"Hier Mila, zieh das an.", hörte ich Kili hinter mir sagen und drehte mich zu ihm um. Er hielt mir ein Kettenhemd hin. So ein ähnliches trug Bilbo auch. "Keine Wiederrede.", sagte er zu mir und schaute mich eindringlich an. 

Nun standen wir alle, in Rüstungen, am Tor und warteten. 

"Wir müssen die Frauen und Kinder in Sicherheit bringen.", sagte ich. Und dann fiel mein Blick auf sie, die Orkarmee, die sich uns mit schnellem Tempo nährte. "Sofort.", schrie ich panisch, nachdem keiner der Zwerge reagiert hatte. "Und wo?", fragte Bilbo und schaute mich fragend an. "Der Berg ist der sicherste Ort.", entgegnete ich und wurde daraufhin von Thorin unterbrochen. "Auf gar keinen Fall.", sagte er und schaute mich zornig an. "Dein Ernst? Glaubst du wirklich, diese Menschen beklauen dich, nachdem du ihn 257 Säcke voller Gold geschenkt hast? Es sind Frauen und unschuldige Kinder. Ich bin auch noch ein Kind und zwar dein Kind. Möchtest du an deren Tode Schuld sein?", löcherte ich ihn panisch mit Fragen und schaute ihn verständnislos an. 

Seile wurden am Berg heruntergelassen und ich stand vor dem Tor. "Frauen und Kinder, können im Berg Schutz finden, bis der Krieg vorbei ist.", rief ich aus und half den Kindern und Frauen an den Seilen hoch zu klettern und gab den Zwergen ein Zeichen zum hochziehen. 

"Es wird ein harter Krieg.", sagte Thorin plötzlich, nachdem ich wieder oben auf der Empore stand. "Ich hab dich gerade erst wieder und möchte dich nicht direkt wieder verlieren.", sagte er zu mir und zog mich in eine Umarmung, die sich wie ein Abschied anfühlte. 

"Du wirst von Legolas ins Waldelbenreich gebracht, da bist du in Sicherheit.", sagte er und schaute mich an. "Aber ich...", begann ich meinen Satz wurde aber von ihm unterbrochen. "Kein Widersprechen, Mila.", sagte er zu mir und küsste mich auf die Stirn.

Langsam war ich am Seil hinunter zu Legolas geklettert und dieser hatte mich zu sich auf sein Pferd gezogen. Ich hatte alle Zwerge umarmt und ihnen viel Glück gewünscht. Tränen liefen meine Wangen herunter, als sich das Pferd in Bewegung setzte. 

"Mögen wir uns wieder sehen."

-Überarbeitet- 




Thorin's TochterWhere stories live. Discover now