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Mila P.o.V

Schmerzerfüllt stöhnte ich auf. Sigrid schaute mich erschrocken an. "Warte ich helfe dir." Langsam griff sie nach meiner Hand und zog mich wieder auf die Beine. "Gehts?", fragte sie mich besorgt, suchte meinen Körper nach irgendwelchen Verletzungen ab und blieb an meinem verbunden Arm hängen. "Ähm, das ist schon etwas länger da.", versuchte ich sie zu besänftigen nachdem ich ihren geschockten Blick eingefangen hatte. 

Langsam liefen wir über den Steg und klopften wenig später an die Tür eines kleinen Häuschens. Eine Frau mittleren Alters öffnete die Tür und bat uns herein zu kommen. "Hallo Sigrid, schön das du da bist. Wenn hast du den da mitgebracht?" "Das ist Mila.", stellte Sigrid mich vor und ich lächelte die Frau an. "Eine Freundin von dir?", fragte die Frau, dessen Name Sahra war, lächelte Sigrid war an. Sigrid nickte und widmete sich wieder dem eigentlichen Thema. "Ich wollte die Töpfe abholen, die Vater hier abgegeben hatte." "Achja, kommt mit.", erwiderte sie und winkte uns hinter sich her. Langsam lief ich Sigrid und Sahra hinterher. Mit dem Fuß schob ich eine runter gefallene Jacke zur Seite, hob diese anschließend auf und legte sie auf die Lehne eines Stuhls. 

"Hier sind die Töpfe.", hörte ich plötzlich die Stimme von Sahra sagen und schob mich neben Sigrid in den Raum. "So viele Töpfe hab ich nicht mal zuhause.", kommentierte ich den riesigen Topfberg vor mir und schaute in das grinsende Gesicht von Sarah. "Los los. Ich hab gleich noch einen anderen Kunden.", forderte sie uns auf und stapelte Sigrid und mir die Töpfe in wenigen Sekunden kunstvoll auf die ausgesteckten Arme. "Husch Husch.", scheute sie uns aus dem Haus und knallte die Tür lächelnd hinter uns zu. 

"Ich kann dir nicht versichern, das wir unfallfrei ankommen.", erklärte ich Sigrid über die Töpfe hinweg und versuchte sie im Balance zu halten. "Du schaffst das schon.", motiviert sie mich und ich konnte ihr Grinsen schon fast heraus hören. "Wetten ich rutsch hier aus." "Du wirst nicht ausrutschen." Und was wenn doch?" "Wirst du schon nicht.", lachte sie und bog auf dem Steg nach rechts ab. "Vielleicht werde ich ja auch angerempelt.", schlussfolgerte ich weiter und bog ebenfalls nach rechst ab. "Wer sollte dich anrempeln?" "Keine Ahnung, hier sind sich genug potentielle Täter." "Das glaube ich kaum.", erwiderte sie und blieb abrupt stehen. "Oder irgendwelche Menschen bleiben ohne etwas zu sagen mitten im Weg stehen.", erwiderte ich ironisch und erntete dafür nur ein "Tut mir leid.". Fast aber nur fast wäre ich aus der Balance gekommen.

"Guck wir sind doch schon da. Nur noch die Treppe hoch.", hörte ich Sigrid sagen und versuchte an den Töpfen vorbei zu schauen. "Auf der Treppe fall ich bestimmt hin." "Nein wirst du nicht." "Woher willst du das wissen?" "Weil es nur noch wenige Meter sind und du es jetzt niemals vermasseln wollen würdest." "Da hast du auch wieder recht.", lachte ich und stieg langsam die einzelnen Stufen hinauf. 

Langsam öffnete Sigrid die Tür und verschwand im Haus. Die Tür knallte gegen meinen Ellenbogen und ich versuchte die Balance zu halten. Wenige Sekunden später waren alle Töpfe mit einem lauten Geschepper im Haus oder auf dem Steg verteilt gelandet. Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich Sigrid an. Ihr Töpfe standen alle ordentlich geordnet auf dem kleinen Tisch. "Wow.", kommentierte ich das Geschehen sarkastisch und begann mit ihrer Hilfe alle Töpfe wieder einzusammeln. "Für dein erstes Mal warst du gar nicht so schlecht. Du wir dich noch steigern.", ermutigte sie mich und klopfte mir auf die Schulter. 

Erleichtert darüber, dass keiner der Zwerge im Raum saß setzte ich mich auf die Sitzbank. "Hast du zufälligerweise etwas zu Essen für mich?", grinste ich sie an. "Klar, Tilda hat gerade Eintopf gekocht." Peinlich berührt musste ich feststellen, dass doch jemand meine Topfeinlage mit angesehen hatte. 

Ein dumpfer Knall ließ mich aus meinen Gedanken hoch schrecken. "Was war das?", flüsterte Tilda und schaute sich erschrocken um. "Keine Ahnung, ich werde mal nach sehen." "Mila, sei bitte vorsichtig.", sagte Sigrid hinter mir und Tilda klammerte sich an ihr Hüfte. "Bin ich doch immer.", lächelte ich sie ironisch an und öffnete die Tür. "Ich meins ernst." "ich weiß", lächelte ich sie an und schloss die Tür hinter mir. 

Kalte Abendluft umhüllte mich, binnen von Sekunden. Es roch so intensiv nach Salzwasser, das ich genießerisch die Augen schloss und die Luft einzog. Leise hüpfte ich die kleine Treppe des Holzhauses herunter und schaut mich um. Die Stege, die ich erblicken konnte, waren leer. 

Langsam lief ich los. 

Nach einiger Zeit hörte ich Stimmengewirr und traf auf potentielle Menschen. Einige liefen mit Fackeln bewaffnet in die Richtung aus der das Stimmengewirr kam und einige liefen Kopfschütteln in die entgegengesetzte Richtung davon. 

"Zwerge in der Seestadt. Ist das den zu glauben.", murmelte eine ältere Frau, die in die entgegengesetzte Richtung an mir vorbei lief. 

Auf dem Rathausplatz sammelten sich die Menschen in Massen. Viele sahen so aus als währen sie gerade aus ihren Betten gekommen und hatten es gerade noch geschafft einen Mantel überzuziehen. Andere hatten sich nicht mal die Mühe gemacht gut auszusehen. Es herrschte helle Aufregung. Ich quetschte mich durch die Menschenmassen hindurch und kam neben Bard zum stehen. "Thorin hat uns gerade alle in Verderben gerissen.", sagte er und wurde wenig später von zwei Männern gepackt und weggeschliffen. Die Menschen begannen zu klatschen und redeten wild durcheinander. 

"Mila, ab gehts zur Party.", grinste Fili mich an und zog mich an der Hand hinter sich her. "Was ist hier überhaupt los?", fragte ich Fili irritiert, nachdem er mit einen Krug mit Bier in die Hand gedrückt hatte. "Wir haben der Seestadt Geld versprochen." "Ach und woher nehmt ihr das wenn ich fragen darf?", erwiderte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Mila hör zu, wir sind auf dem Weg unsere Heimat vor einem Drachen zu retten, der auf unseren Goldmassen haust." "Alles klar und ich bin George Michael. Was laberst du da bitte? Hast du dir mal überlegt, dass sich das sehr schwachsinnig anhört.", entgegnete ich verwirrt und fragte mich mal wieder wo ich hier nur gelandet war. "Komm Mila, trink ein mit uns.", lachten Kili und Film mich an und prosten an meinem Krug an.

"Wie oft willst du meinen Krug eigentlich noch befüllen?", nuschelt ich vor mich hin und schaute Kili grinsend an. "Ganz oft.", erwiderte er und klang dabei wie ein Kindergartenkind, welches beim ständigen Auffüllen vom Essen erwischt wurde. "Du bist echt wunderschön, weißt du das eigentlich?", hörte ich Kili sagen. Er schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ich hab einen Freund.", erwiderte ich müde. "Echt wo ist er den?", sagte Kili und schaute sich aufmerksam im Raum um. "Offensichtlich nicht hier du Idiot." Ich erhob mich von meinem Stuhl und versuchte nicht allzudoll zu schwanken. "Ich geh ins Bett." Langsam versuchte ich mir einen Weg durch die Essensreste, Krüge und Menschen zu bahnen, der sich vor mir erstreckte. "Ich komm mit.", hörte ich Kili sagen und lief vor ihm aus dem Raum. Es dauerte keine drei Sekunden, da hatte ich durch den plötzlichen Kälteumschwung, auch schon in einen kleine Busch gekotzt. 

Wow.

-Überarbeitet-

Thorin's TochterWhere stories live. Discover now