FÜNFZEHN

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Im grossen Zimmer das auf die Terrasse führte, glitzerte eine Diskokugel in der Mitte des Raumes.
Die verschieden farbigen Lichter spiegelten sich in den Fassetten und wurden zurück an die Wand geworfen.
Drake hatte sogar eine Nebel Maschine angefordert, deren helle Schatten sich nun über den Boden und die vielen Füssen wand, die herum hüpften oder rum standen.
Die Musik rauschte durch meinen ganzen Körper und dröhnte unbändig in meinen Ohren und wallte durch mich hindurch sodass mein Herz im Takt des Beats schlug.
Es war schon anders als die Partys die wir sonst bei mir zuhause feierten.
Die Studentenverbindungen schmissen die meistens und jeder musste was dazu zahlen dass überhaupt Diskolichter dazu kamen.
Aber hier, es gab alles was man für die Party brauchte.
Ich beobachtete die vielen Leute vor mir, zwischen denen ich mich hindurch quetschte.
Die engen Kleider, die lockeren Shirts und die Alkohol Flaschen überall.
Es war bereits in Hochstimmung und die lauten Gespräche und der versuchte Gesang einiger Betrunkener schmerzte in den Ohren.
So toll fand ich es zwar nicht, aber ich war ja noch nicht auf der Terrasse.
Zum Glück sah ich Antonio, er sah lustig aus wie er da seine Drinks mixte und die Flaschen herum warf als wären sie zu heiss für seine gebräunten Hände.
Schnell drängte ich mich durch den Müll am Boden auf die Theke zu, auf der bereits schön ansehnliche Drinks bereit standen.
Ich winkte ihm zu damit er mich zwischen all den anderen Jugendlichen erkannte und sein wenig begeisterter Gesichtsausdruck hellte sich auf.
Ich setzte mich auf einen der hohen Barhocker und schwenkte etwas umher, während ich die Hände auf die Theke legte und grinste.
"Du scheinst ja viel Spass zu haben!"
Brüllte ich gegen den Lärm an und er lehnte sich zu mir, ignorierte dabei die Gäste die sich die nächstbesten Drinks schnappten und nach mehr verlangten.
"Ja ich liebe es, sieht mans?"
Ich gluckste ab seinem demotiviertem Gesicht.
"Ja du hellst den Raum richtig damit auf."
Lachte ich und seine Mundwinkel zuckten, während er einfach weiter die drängenden Leuten ignorierte.
Seine breiten, fast schon kastenartigen Schultern bedeckten den Halben Schrank hinter ihm, doch seine onyx schwarzen Augen waren viel sanfter und freundlicher als der etwas bullig wirkende Körper.
Es war faszinierend wie dunkel und hell Augen doch sein konnten, vor allem seine.
Ich hatte die Ellbogen auf dem Tresen abgestützt und sah wie Antonio unauffällig mit dem Kopf hinter mich nickte.
Ich drehte den Kopf stirnrunzelnd, vielleicht war ja Jared Leto gekommen, den ich in seiner Rolle als der neue Joker echt vergötterte.
Man konnte bei den Johnsons ja nie wissen.
Aber nein, es waren nur Drake und einige seiner Jungs, die ich aber neben Luke nicht kannte.
Sie sassen auf dem grauen Sofa, dass zusammen geschoben worden war, sodass es sich praktisch wie in einer Sitzecke gegenüber stand, und er die langen Beine auf der anderen Seite abstützen konnte.
Er hatte nur eine Schwarze Badehose an, und ich musste meine mädchenhaften Trieben sehr stark widerstehen, um nicht auf seinen trainierten Bauch zu starren.
Aber ich bekams hin, schliesslich war ich keines dieser oberflächlichen Mädchen die nichts von Inneren Werten hielten, es aber immer sagten.
Naja ein klein wenig schaffte ich es vielleicht.
Aber sie starrten auch nicht gerade unauffällig zurück, und zwar allesamt, während Drake ihnen irgend etwas zu erzählen schien, sodass ihnen das Grinsen nicht mehr vom Gesicht wich.
Na toll, jetzt machte er sich auch noch mehr über mich lustig.
Ich murrte etwas leises und sah noch immer über meine Schulter zurück; es war fast erschreckend wie klein der Raum plötzlich war und ih Drake durch all die Tanzenden immer perfekt sehen konnte.
Dann drehte ich den Blick abrupt weg, und unterbrach den Moment, indem ich mich nun weniger gut gelaunt, wieder Antonio zuwandte der mich wissend ansah.
Ihm war wohl auch klar wie ich mich gerade fühlte.
"Noch einen?"
Erleichtert nickte ich, ich war froh dass er nicht versuchte irgendwas zu meinem Zustand der Gefühls Mischung zu sagen, was er tat war viel angenehmer und erwünschter.
Ich schlürfte den Cocktail und ignorierte die Tanzeinladung, wenn gerade ein Junge zurück in die Hüfte schwingende Menge stolperte.
Vielleicht ging ich nachher noch zum Pool, um etwas in den Himmel zu sehen und die Füsse zu nässen, aber ich war einfach nicht in Feier Stimmung, egal mit welchen Jungs ich mich unterhielt.
Dann spürte ich plötzlich einen Klatsch auf meinem Po und fuhr zusammen.
Eine Mischung aus Empörung und Erschrecken machte sich in mir breit wie eine unaufhaltsame Welle.
Sofort fuhr ich herum und blitzte den schwarzhaarigen Jungen an, der es gewagt hatte mich so zu berühren.
Dieser hob nur die Hände und legte sie mir schwungvoll um die Hüfte, was mir ein Knurren entlockte, denn ich mochte sowas gar nicht.
"Wenn du nicht ganz schnell Leine ziehst dann sorge ich dafür dass du keine Nachkommen mehr zeugen kannst."
Zischte ich, ich meinte es wirklich ernst und er grinste breiter.
Ich runzelte kurz die Stirn, das Grinsen kam mir doch bekannt vor.
Jetzt erinnerte sich mein Kurzgedächtnis auch, eine Meisterleistung die es sonst nie in den passenden Momenten erbrachte.
Das war einer von Drakes Kumpels, die vorhin mit ihm abgehangen waren.
Nun sah ich zu der Sitzecke, doch sie war leer.
Stirnrunzelnd blicke ich wieder zu dem Jungen und fuhr mir mit den Schwitzigen Händen über den Stoff des Kleides, das schwarze Samt glitt sanft unter meinen Fingern durch.
Keine Sekunde später wurde der Junge weg gerissen, und seine ekligen Arme lösten sich endlich von mir.
Schnell hob ich den Blick und eine Braue schoss hoch bevor ich überhaupt alles analysiert hatte.
Drake stand vor mir, sein breites Kreuz verdeckte die meiste Sicht auf den Jungen, dem er nun vor die Brust schlug.
"Sie sagte du sollst sie in Ruhe lassen, kapiert?"
Seine Stimme war rauer als sonst und er baute sich auf, genauso wie der Junge, die beiden sahen ja aus wie die Tiere im Hahnenkampf.
"Ist ja gut Dude, chill."
Mit gespielt coolen Bewegungen machte der Junge einen Abgang und verschwand in der Menge.
Drake drehte sich schief grinsend zu mir um und stützte sich neben mir an der Bar ab.
Jetzt sah ich in seinem Blick wie gerne er als schillernder Retter begrüsst werden wollte.
Doch ich verschränkte nur die Arme.
"der schlechteste Wingman den ich je gesehen habe, ganz ehrlich."
Sagte ich kühl und genoss es ein wenig, sein perplexes Gesicht zu sehen als er blinzelte und sich durch die Haare fuhr.
So schnell wollte ich den Moment nicht hingeben, wo ich ihn ein klein wenig reizen konnte.
"Aber die Szene war ja schon fast Bühnenreif, beinahe hätte diese alte Masche geklappt."
Ich lächelte Fake und nickte mitfühlend.
Wenn er dachte dass sowas bei mir funktionierte hatte er sich gewaltig geschnitten und das konnte er ruhig wissen.
Sein Gesichtsausdruck war inzwischen unbezahlbar geworden, weshalb ich noch etwas reden musste.
"Aber mach sowas nicht bei mir, ich bin keines deiner Spielzeuge also versuch diesen jämmerlichen Trick bei wem anderem."
Ich klopfte ihm auf die Brust und lächelte Antonio kurz zu, der sich das Lachen verkneifen musste und ging an Drake vorbei.
Mittlerweile zierte ein breites und ehrliches Grinsen sein Gesicht.
"Herausforderung angenommen."
Rief er mir durch die Musik nach und ich musste meine Lippen einfach zu einem feinen Lächeln kräuseln, während ich mich durch die Menge nach draussen drängte.
"Na hoff ich doch."
Murmelte ich nur für mich hörbar.
Dann betrat ich die Terrasse, die mittlerweile von einer Wasserschicht aus dem Pool bedeckt war, die meisten hier waren Barfuss, auch ich hatte Mühe, auf den Hohen Hacken halbwegs zu laufen.
Also zog ich sie mir ab, sofort konnte ich mich in Gimli hineinversetzen, so abrupt wie ich gerade geschrumpft war.
Das hinderte mich aber nicht daran, einem vorbei laufenden Angestellten mit ordentlicher Fliege und gegelten Haaren einen Champagner ab dem Servier Tablet zu stibitzen.
Ich durfte mir auch mal etwas gönnen.
Drakes Blicke entgingen mir nicht, immer mal wieder liefen wir uns an diesem Abend über den Weg.
Ich wusste dass ich mit meinem Kommentar vorhin sein Interesse geweckt hatte und mich nun zu einem seiner Ziele gemacht hatte.
Doch mein Vorteil war es, das genau zu wissen und ich würde es ihm so richtig schwer machen, seine nächste Trophäe zu bekommen.
Er würde schon merken was ich von solchen Sachen hielt. Einfach billige Anmache.
Die Leute wurden von Minute zu Minute mehr und die Stimmung wurde noch ausgelassener, bald gab es keine Grenzen mehr und ich sah Leute auf dem Dach; dem Park und dem
Zaun sitzen, eine waschechte Party, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte.
Nach einer Weile tanzte mit Mona, die auch endlich aufgekreuzt war, und in dem weissen verschlungenen Kleid wirklich toll aussah.
Wir lachten und tranken etwas, unterhielten uns und es fühlte sich einfach nur gut an, eine Solche Freundin zu haben, die einem das Leben hier leichter machte.
Gerade schwang ich mich unter Monas Arm durch und spürte die heisse Luft der vielen Atem, die sich auf der Terrasse mit der frischen Abendbrise vermischten, als mein Blick von etwas angezogen wurde.
Dahlia stolperte hinaus auf die Terrasse, ihr kurzer und mit Stacheln besetzter Rock war verrutscht, ihr schwarzer Lippenstift verwischt.
Das Top war nicht wirklich mehr als ein BH und völlig betrunken lief sie im Zickzack zwischen den Tanzenden hindurch.
Kurz trafen sich unsere Blicke, beinahe angeekelt? Als wäre ich nicht mehr als eine Made für sie, betrachtete sie mich.
Selbst in betrunkenem Zustand wusste sie ihre Prinzipien noch.
Mein Blick verdüsterte sich und ich drehte mich einfach wieder von ihr weg zu Mona.
Das musste ich mir nicht geben, mit diesen Blicken konnte sie mir nichts anhaben.
Auch Mona hatte es gesehen und sah mich vielsagend an.
"Sie ist also wieder hier..."
"Ja und schon weiss sie wie sie mir meinen Aufenthalt schön versauen kann."
Merkte ich an, worauf Mona leicht grinste.
"Ja das hab ich mir schon fast gedacht."
Als sie mein Gesicht sah, seufzte sie und stiess mich leicht an.
"Jetzt lass dir den Abend nicht ruinieren und tanz einfach."
So locker wie sie es erklärte musste ich einfach grinsen und nickte.
Mir war heiss und das Kleid klebte an meinem
Körper, die Schwüle Luft und die tanzende Masse war einfach viel zu viel Wahrnehmung für mein Hirn.
Doch da wir neben dem Wasser standen, kamen ab und zu Spritzer zu und hoch, die mich etwas abkühlten.
Während wir tanzend vergass ih Dahlia und ihre herablassenden Blicke wieder, und konzentrierte mich ganz auf Monas helles Lachen, sie hatte wirklich keine Probleme damit, fröhlich zu sein.
"Hast du nicht heiss!?"
Ertönte dann eine wispernde und etwas lallende Stimme hinter mir und ich hielt inne um mich umzudrehen, zu dem der mit mir sprach.
Doch dazu kam ich nicht; denn einen kräftigen Stoß in den Rücken liess mich meinen Halt verlieren.
Ich schrie erschrocken auf und hörte noch im
fall Dahlia hinter mir kichern, ihren stacheligen Rock könnte ich überall erkennen.
Dann klatschte ich schmerzhaft auf die Wasseroberfläche und spürte wie sich das heisse Brennen auf meinem Bauch und Armen breit machte wie kleine Sand Körnchen, die überhitzt durch meine Arme rieselten.
Dann schlug das kalte Wasser über meinem Kopf zusammen und umhüllte mich mit seiner Ruhe, mal abgesehen von den watenden Beinen die ich um mich herum sah als ich die Augen öffnete.
Das Wasser war noch immer ziemlich klar und der helle Grund jedoch mit allerlei Dingen gepflastert, die ich nicht näher ansehen wollte.
Dann, als ich spürte wie mir die Luft ausging und die Kälte meinen Vershand zurück brachte, verengten sich meine Augen zu schlitzen.
Ich hatte mich einmal gefreut, hatte eine wunderschöne Frisur bekommen und eine Freundin gefunden, und dieses Biest das mich nicht einmal richtig kannte, hatte das Gefühl mit mir umgehen zu können als wäre ich ein Stück Dreck.
Ich knurrte unter Wasser und schoss hoch, ich spürte das Wasser unter mir nach allen Seiten herum spritzen und kam mir vor wie die Rachegöttin in Person, mit dem
Eng an meinem Körper klebenden schwarzen, ölig glitzernden Kleid und den hinunter hängenden Haaren.
Ich liess sowas nicht mit mir machen, oh nein mt mir konnte sie nicht umgehen wie sie wollte.
Das Wasser begleitete mich stärkend und schwappte in einer Welle auf den Boden, während sich mein Körper etwas hoch hob und ich meine Finger nach Dahlia ausstreckte.
Bereit sie wie eine Meerjungfrau in die tödliche Tiefe zu ziehen.
Ich erwischte ihren Arm, und konnte genau in die aufgerissenen Augen sehen.
Meine waren kalt und dunkel, kurz verharrten wir so.
Dann zog ich sie mit aller Kraft zurück.
Und sie fiel mit einem Schrei.

Sternchen! Die Heutige Durchsage ist knapp und wie immer da ich mir extra die Zeit genommen hab zu schreiben trotz Prüfung Alarm :3
Also kommentiert, sagte eure Meinung und vor allem habt Spass beim Lesen.
Love
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt