ACHT

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~Katys Vorliebe für soziale Netzwerke:
Es kursieren bereits Fotos auf Facebook und Instagram wo sich die beiden Welten zusammen vor Skype setzen und ziemlich fröhlich aussehen.
Bisher sieht es ziemlich gut aus, vermag es das Mädchen etwa schon, den Jungen zu bändigen oder wird sich da etwas in den Weg stellen?~

Es hatte kaum einmal geläutet als sie schon abnahm, ihre Mom als auch ihre beiden Schwestern standen mit grossen Augen um sie herum zusammengedrängt, alle starrten auf den Bildschirm als hänge ihr Leben davon ab.
Ich runzelte die Stirn und lehnte mich etwas zurück, da es mir unangenehm war vor so vielen Augenpaaren durchlöchert zu werden.
Sie hatten sich anscheinend einen Plan überlegt denn Alexa war die einzige die redete.
"Katy. Sag mir bitte dass du im Haus von Drake Johnson wohnst und ihn getroffen hast."
Während ich meinen Mund öffnete um alles was in den Nachrichten stand zu bejahen, kamen sie der Kamera ein ganzes Stück näher.
"Jep."
Ich stiess die Luft aus und nickte.
Kaum hatte Alexa es auf Spanisch übersetzt begannen alle wild durcheinander zu reden.
Ihre Grossmutter stiess irgend ein Gebet zum Himmel während ihre Schwestern mit den Händen wedelten und alle auf Spanisch auf Alexa einredete, die selbst geflasht war und mich ansah.
"Du hast ja keine Ahnung wie toll das ist!"
Rief sie dann um die anderen zu übertönen, die nun langsam wieder ruhig wurden.
Ich hätte ihr gerne alles erzählt, aber so konnte ich nur kurz vom Flug und der Villa erzählen.
"Du hast einen Bodyguard?"
Alexa machte grosse Augen und stützte die Hand auf ihr Kinn.
Immer wieder wurde sie von den Anderen angetippt und sah selbst ziemlich nervös aus.
"Na los, raus damit was wollt ihr?"
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
Ihre ganze Familie hatte sich um Skype zusammengedrängt und ich fühlte mich leicht beobachtet.
Alexas Miene hellte sich sichtlich auf, anscheinend hatte sie nur darauf gewartet.
Sie redete viel zu schnell und ich konnte nur mit Mühe alles verstehen.
"Ich liebe dich Cat aber bitte, bitte lass einen Traum wahr werden und zeig uns Drake!"
Mein Mund klappte auf.
Da standen sie wie verliebte Hühner und glotzten mich an als wäre ich ihre Mutter Theresa.
Ich knirschte mit den Zähnen, ich wusste ja das Drake nicht gut drauf war aber sie würden mich hassen wenn ich ihn nicht präsentierte.
"Na gut, ich werde ihn..."
Nickte ich und sah hoch, aber aufstehen musste ich gar nicht.
Denn Drake lehnte gemütlich im Türrahmen und hatte den Kopf angelehnt, ein Grinsen auf dem Gesicht als wäre nichts gewesen.
Jetzt wusste ich auch wieso ich mir so beobachtet vorgekommen war, denn seine grünen Augen durchbohrten mich förmlich mit Blicken.
"Ist was Wölfchen?"
Fragte er leicht triumphierend und aus dem Hörer war Alexa zu hören.
"Er nennt dich Wölfchen?"
Sie übersetzte kurz und ein lautes und einstimmiges "Aww" war zu hören, sodass ich knallrot wurde.
"Und er ist in deinem Zimmer?"
Alexa war kurz davor zu eskalieren und ich machte mir ernsthafte Sorgen um den Zustand ihrer Grossmutter.
"Mhm."
Murrte ich bestätigend und sah wieder zu Drake.
"Sie wollen mit dir reden."
Murmelte ich dann zu Drake und er verschränkte noch breiter grinsend die Arme.
"Und?"
Ich stöhnte und verdrehte die Augen, was Getuschel auslöste.
"Bitte?"
Brachte ich mühsam hervor und er kam ohne zu zögern auf mich zu.
"Ehm warte soll ich mich nicht vielleicht richtig..."
Er warf sich einfach neben mich aufs Bett und legte seinen Arm hinter mich, seinen Kopf ebenfalls an den Rand des Bettes angelehnt.
"...aufsetzten."
Murmelte ich und versuchte die heissen Blitze zu ignorieren, die mir von seine puren Anwesenheit durch die Adern schossen.
Sofort ging das Gekreische los und ich war froh keine Kopfhörer anzuhaben.
Sie schrien und hüpften wie verrückt umher, winkten ihm und er zwinkerte mit seinem charmantesten Lächeln, als wäre es das schönste was er je getan hatte.
Ich konnte förmlich sehen wie die Frauen dahin schmolzen und Alexa starrte ihn nur mit offenem Mund an und dann zu mir.
Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit von ihm wegzurutschen und er hatte sich seelenruhig breit gemacht, sodass ich zwischen seinem Arm und ihm eingesperrt war.
Ich atmete langsam aus und sagte schnell.
"Das ist Alexa meine beste Freundin, Drake Alexa, Alexa Drake."
Alexa strahlte als Drake ihren Namen aussprach und was es für eine Ehre sei so hübsche Frauen sehen zu dürfen, mir kam beinahe das Kotzen.
Alexa schmachtete vor sich hin und ihre Schwestern hoben mit offenen Mündern ihre Handys und bevor ich reagieren konnte hatten sie uns beide schon fotografiert.
"Das muss ich allen an der Schule zeigen, ich muss es auf Facebook und Insta posten."
Quiekte Alexa und starrte noch immer Drake an, der es sichtlich genoss, so bewundert zu werden.
Gleichzeitig öffneten wir den Mund.
"'Nein auf keinen fall!"
"Klar, mach das!"
Ich sah zu Drake und er grinste mir herausfordernd zu.
"Ich sagte du hast keine Chance, was willst du machen Wölfchen?"
Flüsterte er und  ich knurrte leise.
Alexa grinste nur als hätte sie ein Einhorn gesehen und meldete nach einigen Minuten stolz dass sie es gepostet hatte und nun voll Fame werden würde, weil ihre beste Freundin gerade neben Drake Johnson lag.
Ich verzog beinahe schmerzlich das Gesicht, während Drake zufrieden nickte.
Danach kam der Part wo ich unsichtbar wurde und einfach alle Fragen an Drake stellte, die er meistens ganz der Gentleman mit einem angefügten Kompliment verband.
"Schleimer."
Murmelte ich und plötzlich lag seine Hand auf meiner Hüfte, was meine Haut sofort zu verbrennen schien.
Er wandte den Blick nicht vom Bildschirm aber nahm grinsend wahr dass ich, unfreiwillig, scharf die Luft einsog.
"Ts ts Wölfchen das habe ich gehört."
Ich bewegte mich nicht mehr und sagte auch nichts mehr.
Ich sah ihn bloss von der Seite an, wie er sich ab nun konzentriert auf die Gespräche konzentrierte.
Er war plötzlich wieder so gut gelaunt, er konnte strahlend lächeln obwohl es ihm vor einigen Minuten noch miserabel gegangen war.
Ich sah dass das Lächeln nicht echt war, denn seine schönen Augen leuchteten nicht sondern kamen mir verschlossen vor.
Ich dachte an seine Worte, niemals in der Öffentlichkeit zeigen wie es einem ging.
Er hatte es geahnt dass Bilder kommen würden, und sich einfach eine Maske aufgesetzt.
Doch vielleicht war das Leben in dieser Schicht gar nicht so toll was das betraf.
Er konnte nicht er selbst sein, wenn er nicht in der Mitte der Spekulationen stehen wollte musste er immer gut gelaunt aussehen.
Er hatte sich bereits eine Maske angelegt, wie hart musste er im Innern geworden sein?
Und wie konnte e das durch halten, fiel es ihm nicht schwer, sich als Jemanden zu geben der er gar nicht immer war.
Ich würde wollen dass es Jemanden gab der auch für mich da war wenn es mir nicht blendeng ging, und vielleicht konnte ich ihm helfen wenn ich genau das bei ihm tat.
Es war ganz offensichtlich ein Schutz und ich wusste dass ich alleine nicht gegen den Druck der Gesellschaft ankam aber dann sollte er wenigstens zuhause, dort wo niemand anders war als ich, er selbst sein.
Ich musste ihn nur noch dazu bringen den Schutz fallen zu lassen, ich war mir sicher es würde ihm gut tun.
"Du starrst."
Merkte er an, ich hatte gar nicht mehr bemerkt dass er mich ansah und aah schnell auf den Bildschirm, wo mich eine wissende Alexa angrinste.
Sie nahm es völlig falsch auf und ich schüttelte heftig den kopf.
"Ich denke ich lasse euch beide dann mal den Abend geniessen."
Ich öffnete den Mund zu einem panischen "Nein" doch Drake kam mir zuvor.
"Gerne, dir einen wunderschönen Abend Alexa."
Ich konnte ihr Seufzen laut und deutlich hören und danach beendete sie, wohl schweren Herzens, den Chat.
Kaum hatte sie aufgelegt klappte ich den Laptop zu und Drake stand schwungvoll auf, beinahe vermisste ich die enge Berührung, was er mir mit einem wissenden Blick auch mitteilte.
Ich hatte gar keine Zeit etwas zu dem Gespräch oder seinem plötzlichen Stimmungswechsel zu sagen, worüber er wahrscheinlich sowieso nicht gesprochen hätte.
Er öffnete einfach mit einem tiefen Durchatmen den Schrank und machte sich daran, ihn zu durchwühlen.
"Hey was soll das! Hör augf damit, das ist privat!"
Schrie ich empört und etwas in Panik versetzt, und versuchte ihn vergeblich am Arm weg zu ziehen, doch stattdessen zog er mich einfach näher zu sich, hielt mich nebenbei mit einem eisernen Griff fest.
"Lass mich los Drake! Das ist nicht lustig!"
Keifte ich und wollte mich vergeblich befreien, doch an seinen glitzernden Augen sah ich bloss wie viel Spass es ihm bereitete.
"Es ist doch deine Aufgabe mich dazu zu bringen Wölfchen. Also, was willst du tun?"
Gute Frage...
"Ich..."
Plötzlich hatte er mich an die Wand gedrückt und stand so dicht vor mir dass ich gerne einen Tennisball zwischen uns geschoben hatte, nur um meine Hirnaktivitäten zu behalten.
"Du was?"
Hauchte er und ich konnte seinen Atem durch die zu einem Grinsen verzogenen Lippen auf meiner Wange spüren, worauf sich sofort die Hormone in mir einschalteten.
"Ich..."
Er raunte ein triumphierendes.
"Wusste ich es doch."
Und hob danach eine schwarze Spitzenunterhose hoch, die meine Wangen zu einem knalligen Rot verfärbte.
"Abgesehen davon ist in diesem Schrank alles unbrauchbar."
Mein Mund klappt auf und etwas schneller und dezent panisch schnappte ich ihm die Unterhose weg und hätte ihm am liebsten sein freches und leider unverschämt gut aussehendes Gesicht zerkratzen.
"Das hast du nicht zu bestimmen."
Murmelt ich und schloss schnell den Schrank hinter mir, sodass ich ihn nun, bereit alles zu tun, hinter mir verschlossen hielt.
Er stellte sich nun etwas von mir weh und bedachte mich wieder mit demselben spöttischen Blick wie zu Anfang.
"Weil mein Dad heute hier ist werde ich dir den Gefallen tun und früh schlafen gehen.
Wenn du mit mir unterwegs bist kannst du nicht so etwas tragen."
Ich sah an mir hinunter und schnaubte auf seine abfällige Geste.
So schlimm war das gar nicht.
"Deshalb werden wir morgen einkaufen gehen, das macht mir ja Augenkrebs."
Och blinzelte perplex.
Nur er konnte eine tolle Tätigleit mit einer Beleidigung verbinden.
Einerseits freute ich mich dass ich shoppen gehen durfte, erst recht wenn es mal nicht auf mein Budget ging.
Aber andererseits hob sich diese Begeisterung durch die Tatsache auf, wie übel er meinen Stil ganz offensichtlich fand.
Aber ich beschloss die Klappe zu halten, wenn er schon so zu mir war musste ich auch kein schlechtes Gewissen mehr haben, auf seine Kosten so richtig einzukaufen.
Der Rest des Abends verlief ereignislos, ich bekam zu meinem Erstaunen mit dass es kein gemeinsames Essen gab, sondern dass ich nach belieben den Auftrag zum Kochen geben konnte, egal um
Welche Uhrzeit.
Das war zwar toll für meine abendlichen Hungerschübe aber dennoch hätte es Vater und Sohn bestimmt einmal zusammengebracht, gemeinsam zu essen.
Aber da ihm wohl die Zeit fehlte und sie sich nicht wirklich freiwillig an den selben Tisch setzen würde, sollte ich das Unterfangen lieber lassen.
Und trotzdem fand ich es schade.
Nachdem ih mich bei der Köchin mehr für das Essen bedankt hatte als bei meiner Mutter, lief ich ins Zimmer um mich bettfertig zu machen.
Es war bereits dunkel und ich sah wie schön ich auf den Sternenhimmel und die dünne Mondsichel blicken konnte, die das Universum so nahe zu mir zu bringen schienen.
Ich liess mich in das weiche, göttliche Bett sinken und schloss die Augen.
Ich dachte noch kurz dasm wie dieses halbe Jahr verlaufen würde, doch nicht einmal mehr an all die Schocks und Überraschungen des heutigen Tages.
Die Gedanken, denen ich ansonsten stundenlang folgte waren einfach weg, von der Müdigkeit überschattet.
Und als ich einschlief, konnte ich Drake noch herum laufen hören, doch was er tat bekam ich nicht mehr mit.

Wie hat es euch gefallen? Wie ist eure Meinung bisher und freut ihr euch schon auf mehr?
Ich hoffe ja, denn mehr wird kommen
Danke für die vielen Reads echt der Wahnsinn von euch*_*
Love
Tala

Look at him*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt