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»Er sagte, dass er 10'000 brauchen würde, um das Camp zu behalten.«, sagte Baekhyn mit traurger Stimme.
Er ist mit Suho vor 15 Minuten vorbeikommen und hatte uns die ganze Geschichte erzählt.
Baekhyn's Onkel würde, wenn er bis ende der Sommerferien keine 10'000 hatte, das Camp verkaufen.
»Das dürfen wir nicht zulassen!«, rief ich laut und stand auf.
Kyungsoo tat es mir nach.
»Genau! Wir finden eine Möglichkeit! Ehm, Autowaschen? Beim Supermarkt arbeiten?«, sagte Sehun, wenn auch einbisschen verzweiflet.
»Jeder würde doch mithelfen, oder?«, fragte Kai unsicher.

Da war ich mir selber nicht sicher. Kyungsoo und ich sind ja nur wegen Sehun und Kai hier. Die sind wegen ihrer Sozialstunden hier, die sie eigentlich schon fast abgearbeitet haben. Genau so wie ein grosser Teil der anderen Leute.
Die würden doch nicht freiwillig mitmachen.
»Ich glaube nicht, dass jeder mithelfen würde. Schaut euch Kai und Sehun an.«, fing Suho an.
Kai und Sehun sahen sich verwirrt an.
»Die Zwei sind wie viele Andere nur wegen den Sozualstunden hier, die sie machen müssen. Ich glaube, sie wären eher froh, wenn das Camp schliessen würde.«, beendete Suho seine Erzählung.
»Stimmt.«, sprach ich leise aus. Genau das dachte ich auch.
»Wollen wir es nicht trotzdem versuchen?«, fragte Kyungsoo.
»Genau! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!«, sagte Kai und klatschte mit Kyungsoo ein.
»Also, versuchen wir es?«, fragte Baekhyn, während seine Augen Hoffnung strahlten.
Wir alle lächelten.
»JA!«

*
Und wie wir es versuchten. Wir nachten uns sofort auf dem Weg und fragten jeden, den wir im Camp auf dem Weg trafen.
»Nö, keine Lust.«, sagte ein Junge gelangweilt, den ich nur vom Sehen her kannte. Seine Freude stimmten mit ein.
»Hör mal, das ist eine wichtige Sache. Dafür brauchen wir jedermans hilfe, auch eure, verstanden?«, flüsterte Sehun bedrohlich.
Auch wenn er einer meiner besten Freunde war, konnte er, wenn er wollte, sehr bedrohlich wirken.
Das aber nur im Notfall, wie jetzt eben.

Der Junge und seine Freunde schluckte kurz und schienen verängstigt. Dann aber nickten sie ergeben und versprachen uns zu helfen.

Und so ging es weiter. Viele schienen von der Idee begeistert, dem Camp zu helfen und stimmten sofort ein.
Andere verneinten zwar erst, doch dann als sie Sehun's Blick sahen, konnten sie nichts anderes als zu bejahen.
Das brachte mich immer wieder zum lachen. Sehun war eben ein kleines Wunder, dachte ich lächelnd.

»So, wie viele sind schon dabei?«, fragte Suho Baekhyn, der alles mitschrieb.
»Nun, wir sind 36 Leute im Camp, davon machen bis jetzt 29 mit und mit uns sechs sind es 35.«, sprach er aus.
»Hm, wer fehlt denn?«, fragte Kai.
»Ich weiss nicht. Ich gehe kurz alle Namen durch.«, dabei studierte Baekhyn seine Liste nochnal durch.
»Ah! Gefunden!«, rief er erfreut.
»Wer ist es?«
»Go Da Hyun.«
Für einen Moment blieb mein Herz stehen.
»Wer geht zu ihr?«, fragte Baekhyn.
»Na, wer wohl?«, sagte Kai grinsend und legte einen Arm um Kyungsoo's Schulter. Die Zwei waren schon immer die besten Freunde.

Bis mir wieder einfiel, über was wir redeten. Camp retten, Leute nach Hilfe fragen, Go Da Hyun!
»Also ich könnte es auch machen.«, sagge Suho.
»NEIN!«, schrie ich und sah ihn wütend an.
Die anderen lachten nur.
»Na dann, viel Spass.«, sagten sie, zwinkerten mir zu und verschwanden, weshalb ich nur die Augen verdrehte.
Na dann, Go Da Hyun, wo bist du?, dachte ich mir und machte mich auf die Suche.

Pfeifend lief ich umher und dachte an Cha Eun Sang. Ich hatte heute morgen kurz mit ihr gesprochen. Sie hatte mich angerufen, weil sie dachte, dass ich noch krank wäre. War ich glücklicherweise nicht.
Nach dem Besuch von Go Da Hyun ging es mir um einiges besser.
Dafür musste ich mich noch bei ihr bedanken!

Plötzlich sah ich sie. Go Da Hyun. Die Haare offen, die Kleidung dunkel, der Blick kälter als Eis. Also das Übliche.
Sie stand an einer Wand angelehnt, ein Bein über das Andere, die Haltung angespannt, in der Hand ein Telefon in das sie leise sprach.

Ich vermisse ihre Stimme.
Ich hatte sie bis jetzt nur zwei Mal gehört.
Als sie mich verteidigte vor Park Lin und als sie mir sagte, sie hätte Park Lin nichts angetan.
Wenn ich es mir so überlegte, muss ich Park Lin dankbar sein.
Nur dank ihr, hatte ich Go Da Hyun sprechen gehört. Auch wenn es nur zwei Mal war.

Nachdenklich beobachtete ich Go Da Hyun und ging auf sie zu. Sie schien wütend zu sein. Das würde ihre angespannte Haltung erklären.
Als sie mich sah, sagte sie schnell noch was und legte auf.
Leider konnte nichts hören aus dieser Entfernung.
Ich kam bei ihr an und stoppte etwa ein Meter vor ihr. Sie hatte wie immer den kalten Blick auf.

Mittlerweile glaubte ich wirklich nicht, dass sie das einfach so machte. Es schien so aus, als wäre ihr kalter Blick und ihre kalte Art nur eine Maske. Eine Art trügerischer Schein mich und die Anderen zu verwirren. Damit wir nicht sehen, wie sie wirklich ist. Verletzt. Einsam. Unglücklich.
Aber wieso?

Kurz schüttelte ich meinen Kopf und mich auf das wesentliche zu Konsentrieren.
Ich sah Go Da Hyun fest in die Augen.
Nichts. Nichts ausser Kälte schmückte ihren Augen.
Ich räusperte mich einmal.
»H-Hallo!«, sagte ich leise und unsicher.
Sie nickte mir nur zu und sah mir weiterhin in die Augen.
»Hör zu, Go Da Hyun.
Die Sache ist die. Du kennst doch Baekhyn, oder?«
Sie schüttelte verneint ihren Kopf.
»Ehm, okay. Ist ja auch egal!«, sagte ich schnell und lächelte leicht.
»Seinem Onkel gehört dieser Camp hier. Ja, dem Vater von Park Lin, blöderweise.«, murmelte ich gegen Ende.
Für einen Moment tauchte Belustigung in ihren Augen auf.
So schnell es kam, so schnell verschwand es auch.
»Naja, er möchte das Camp verkaufen, weil er nicht mehr genug Geld hat. Meine Freunde und ich haben alle aus dem Camp gefragt und sie sind damit einverstanden, uns zu helfen. Wir möchten alle das Geld aufsammeln. Zusammen.«
Bei dem letzten Wort zuckte sie kurz zusammen. Komisch.

»Jedenfalls brauchen wie jede Hilfe, die wir finden. Vorallem haben wir nur noch zwei Wochen Zeit, dann sind die Sommerferien vorbei. Meine Freunde sind zum Leiter gegangen, um ihn zu überreden mitzumachen.
Wir wollen jeden Tag ausnützen, deshalb wollen wir versuchen, ihn zu überreden, dass er uns nicht mehr an solchen „Aufgaben" schickt. Verstehst du? Müll sammeln, Krankenhaus, Altersheim und so.«
Sie nickte verstehend.
»Falls du...Naja, auch zu den gehörst, die nur wegen den Sozialstunden hier sind, musst du nicht besorgt sein! Der Leiter wird es dann sicher akzeptieren und schreiben, dass ihr alle Sozialstunden erfüllt habt.«, sagte ich lächelnd und wurde plötzlich unsicher.
»B-Bist du auch nur wegen den Sozialstunden hier?«, fragte ich nervös.
Wieso bin ich nur so nervös?
Wieder schüttelte sie verneint ihren Kopf.
Erleichtert stiess ich die Luft aus, die ich unbemerkt angehalten hatte.

Dann lächelte ich fröhlich und nahm ihr Handgelenk. Ihre Haut war so weich. Das schnelle Schlagen meines Herzen ignorierte ich so gut wie es ging.
»Na dann, komm! Gehen wir das Camp retten.«, rief ich lächelnd und zog sie hinter mir her.
Go Da Hyun allerdings riss sich aus meinem Griff und ging vorraus, ohne mich anzusehen.
Mein lautes Lachen konnte man sicher schon von 20 Meter Entfernung hören.
Ach, Go Da Hyun.

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Ich glaube es war am 5.8 als ich diese Geschichte veröffentlichte. Und O.M.G! *-*
238!
ZWEIHUNDERTACHTUNDDREISSIG READS!!!
WAAAAAAASSSSSS?!?!???! *-* :0

ich musste mich so beherschen, nicht laut aufzuschreien. xD

So bin ich die Ruhe selbst aber in mir drinnen findet der dritte Weltkrieg statt. XD

vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen vielen VIELEN DANK!

puh, das war alles :'D.

-ProudToBeALoser

Kälter als Eis||EXOWhere stories live. Discover now