Auf und davon!

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Ich tauche nach vier Tagen aus dem verwunschenen Raum wieder auf. Der Raum der Wünsche hat mir alles zur Verfügung gestellt was ich gebraucht habe, doch es ist wieder Zeit in mein Leben zurück zu kehren. Ich war in meinem alten Kinderzimmer und habe geheult. Wie kann er mir so etwas antun? Wie konnten sie sich nur küssen? Ich dachte er hat mich geliebt, ich dachte wir bleiben zusammen! Oder so. Nun ja, das wird dann wohl nichts. Es ist früh am Morgen als ich mich aus der kleinen Türe in der Wand im siebten Stock herausschleiche. Die Sonne geht gerade auf und es sieht so aus, als würde es ein schöner Wintertag werden. Der Schnee glitzert und Hogwarts sieht wunderschön aus. Wie ein Schloss aus einer Schneekugel. Eine Muggelerfindung welche mein Vater gern zu Weihnachten aufgestellt hat. Er hat Muggelsachen sehr gemocht. Ach, würde doch nur mein Vater noch leben. Ich würde immer noch zu Hause unterrichtet werden und hätte Fred Weasley niemals kennen gelernt. Alles wäre in meinem Leben perfekt gelaufen. Ich laufe zum Portrait der fetten Dame und bitte um Einlass. Müde lässt sie ihr Gemälde aufschwingen und ich gehe in den gemütlich warmen Gemeinschaftsraum. Harry liegt auf dem Sofa und schläft. Er hat es wohl gestern Abend nicht mehr in seinen Schlafraum geschafft. Langsam will ich mich an ihm vorbei schleichen, doch ich trete auf einen kleinen Feuerwerkskörper der auf dem Boden liegt und welchen ich übersehen habe. Ich fluche auf und will die Treppe zu den Mädchenschlafräumen hoch rennen, als ich am Arm festgehalten werde. Harry hält mich fest und ich schaue ihn sauer an. "Fred, George, Ron. Sie ist wieder da.", ruft er die Treppe hoch und ein paar Minuten später stehen drei weiter verschlafene Personen vor mir. Anscheinend haben sie die letzten Tage immer auf mich gewartet. Ich schaue keinen wirklich an, am aller wenigsten Fred, und versuche mich nur weiter aus Harrys festem Griff zu winden. "Jane.", flüstert Fred. "Jane, bitte hör mir zu. Es tut mir so leid. Bitte...", spricht er weiter, doch das ist der Moment in dem ich alles vergesse und alle meine Mauern brechen. Ja, ich wollte stark sein, doch dieser verlogene Flachwichser soll sich nicht entschuldigen. Er hat mich betrogen! "Ich habe dir gesagt du sollst nie wieder meinen Namen in den Mund nehmen. Du hast alles zerstört. Du hast es kaputt gemacht und jetzt hör verdammt nochmal auf dich zu entschuldigen. Ich habe dich geliebt.", schreie ich schon fast mit Tränen in den Augen. Ich schaue ihm direkt in seine braunen Augen. Er soll sehen was er mir angetan hat. Er soll sehen wie ich leide. Weil es eine Lüge war. Ich habe ihn nicht geliebt, ich liebe ihn immer noch! Und dafür hasse ich mich! Ich reiße mich endgültig von Harry los und verschwinde in meinen Schlafraum.

Ich ziehe mich schnell und leise um, da Katie und Angelina noch schlafen, und gehe danach langsam in die große Halle. Einige Schüler sitzen an den verschiedenen Tischen und schauen mich erstaunt an. Mein Verschwinden hat sich wohl herum gesprochen. Meine Mutter hat mich vorn auf ihrem Patz bemerkt und kommt auf mich zu gelaufen. Ihre Absätze hallen über den Steinboden und sie hat einen wütenden Gesichtsausdruck aufgesetzt. Sie trägt ein sehr pinkes Kostüm und als sie endlich vor mir steht mustert sie mich einmal von oben bis unten. Dann schüttelt sie missbilligend ihren Kopf und greift meinen Arm. So zieht sie mich mit ihr und gemeinsam verschwinden wir in ihrem Büro. "Was fällt dir ein, Jane Ellen? Wieso verschwindest du einfach vier Tage? Wegen deinem kleinen Lover Fred Weasley?" Ich nicke leicht. Sie wusste davon? Als hätte sie meine Gedanken gelesen, sagt sie: "Ich weiß über alles Bescheid was in diesem Schloss vor sich geht, meine Tochter. Ihr wart ja auch nicht wirklich unauffällig." Ich öffne meinen Mund um etwas zu erwidern, aber sie fährt fort. "Was willst du eigentlich mit dem? Er ist ein Weasley, ein Blutsverräter. Ein Nichts! Als meine Tochter musst du was besseres haben." "Er ist kein Nichts. Er ist süß und fürsorglich. Er will etwas aus seinem Leben machen und kämpft für seinen Traum. Er ist wundervoll. Er ist ein besserer Mensch als du." "Warum verteidigst du ihn, Tochter?", meint meine Mutter gehässig. "Weil ich ihn liebe, Mutter.", schreie ich sie an. "Ich liebe ihn so sehr. Ich weiß du wirst das nicht verstehen, weil du noch nie jemanden geliebt hast, weil du nicht lieben kannst, aber ich liebe ihn von ganzem Herzen." Meine Mutter schaut mich erstaunt an. Dann wandelt sich ihr Gesichtsausdruck. Sie gibt mir eine schallende Ohrfeige und ich schluchze laut auf. Sie ist noch nie wirklich körperlich geworden. Das ist das erste Mal das sie mich wirklich schlägt. "Er hat dich nie geliebt. Er wollte ein naives kleines Mädchen mit dem er etwas spielen kann. Und dann kam Angelina und die beiden fanden sich nun mal anziehend, es war nur zu blöd das du davon etwas mit bekommen hast. Aber das tut nichts zur Sache, denn Fred Weasley hat dich nie geliebt." Sie schaut mir direkt in meine Augen. Tränen laufen mir über die Wange. Er hat mich nie geliebt. Nie! "Aber ich habe ihn geliebt, Mutter", mit diesen Worten renne ich aus ihrem Büro raus. Ich renne in mein Zimmer und packe all meine Sachen in einen kleine Tasche welche ich mit dem Ausdehnungszauber verzaubert habe. Ich schaue mich noch einmal in meiner Hälfte des Zimmers um und laufe dann zum Quidditchfeld. Dort nehme ich mir einen der Übungsbesen und fliege nach Osten. Ich werde nicht wieder kommen. Ich werde meinen eigenen Weg gehen und niemand wird mich mehr aufhalten.

But I love him, Mother! (Harry Potter | Fred Weasley FF) | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt