Kapitel 29: Schaukeln

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Während der Fahrt kam ich einfach nicht auf andere Gedanken. Hätte ich sie vielleicht aufhalten sollen? Und ihr alles erklären sollen? Ich meine ein bisschen Wahrheit steckte ja doch hinter meiner Aussage, aber ich hätte es nicht so damn vulgär Aussprechen sollen. Aber ich glaube nicht das sie mir zugehört hätte, sie war einfach so sauer auf mich. Ich wollte es ihr aber erklären, auch wenn sie vielleicht nicht mit mir sprechen wollte.

An einem See blieb ich auf dem Parkplatz stehen und ging zum Wasser schaute eine Weile drauf und dachte wieder einmal nach. Wie leicht das Leben war, bevor Mel hinein getreten ist. Aber wenn ich ehrlich war, war es mit ihr noch tausend Mal schöner.

Ich setzte mich auf eine Bank und schaute weiter aufs Wasser. Merkte mein Handy, welches immer und immer wieder vibrierte. Aber ich wollte mit niemanden reden, wollte einfach alleine sein und nachdenken.

Aber das Ding hörte einfach nicht mehr auf zu vibrieren. Ich nahm es aus der Tasche und schaute aufs Display. 142 Nachrichten in der Gruppe, 71 Anrufe von der Gruppe. Ich ignorierte es und stellte das Handy komplett aus.

Was war nur mit mir los? Seit wann nahm es mich so mit, wenn ein Mädchen wütend auf mich war? Mich störte es doch sonst auch nicht. Wieso störte es mich bei ihr? FUCK! Und schon wieder waren meine Gedanken bei ihr.

Ich musste mich ablenken, aber womit? Es war so schwer sie aus dem Kopf zu bekommen, nicht an sie zu denken, nicht an unsere Zeit die wir miteinander verbracht haben zu denken.

Alkohol.

Ich stand auf, steckte mein Handy in die Tasche und ging wieder zurück zum Auto. Vielleicht klappte es wirklich mit Alkohol, dass ich sie vergaß. Einfach nur für eine kurze Zeit. Ich setzte mich in mein Auto parkte aus und fuhr zur Kneipe.

Ich stieg wieder aus und ging in die Kneipe rein. Viel war nicht los, aber was erwartete ich auch um 16:21 Uhr. An den Tischen saßen 3 ältere Typen die ihr Bier vor sich stehen hatten. An der Theke saß ein altes Weib, was eindeutig schon zu viel gesoffen hatte. Neben ihr ein Typ der immer wieder probierte ihr einen Kuss aufzudrücken. Widerlich.

Ich setzte mich an die Theke hin und bestellte mir einige Gläser Wodka. Trank sie hintereinander, aber es tat sich nichts. Ich bezahlte ging raus und suchte einen Supermarkt, ging rein, kaufte mir 2 Flaschen Wodka und ging zum Spielplatz, wo niemand war. Setzte mich dort auf die Schaukel und öffnete die erste Flasche, setzte sie an und trank.

Und immer noch dachte ich an sie. An ihre Augen.

Ich setzte die Flasche wieder an und trank.

An ihr Lachen.

Und wieder setzte ich die Flasche an und trank.

An die Küsse, die sie mir auf dem Hals gegeben hatte.

Und noch einen Schluck.

An ihre Hände auf meinem Bauch.

Großer Schluck.

Als sie sich an mich gekuschelt hatte.

Weiterer Schluck.

Als ich es zu ihr gesagt hatte, wie sie mich angesehen hatte.

Schluck!

Ha. Schluck du Luder, schluck. Und die erste Flasche war leer. Leider viel zu schnell. Ich warf sie ins Gras neben mir und nahm mir die nächste Flasche, öffnete sie und setzte sie an.

An ihre fucking heißen Bewegungen während des Tanzens.

Und ein weiterer großer Schluck.

An ihren damn heißen Arsch, der so damn heiß wackelte.

Summer RainWhere stories live. Discover now