Soldat

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Eine Träne. Durch das Licht in einen Diamanten verwandelt, bahnt sie sich ihren Weg an der Wange hinunter.

Weinend steht sie da. Alle sind eingetroffen, er nicht.

Die Sonne färbt den Himmel in ein wunderschönes Orange und die Nacht naht.

Herzschmerz. Wer hätte gedacht, dass es wirklich physisch wahrnehmbar wäre?

Allmählich machen die wiedereingetroffenen Soldaten sich mit ihren glücklichen Familienmitgliedern auf den Weg ins glückliche Heim.

Wo bist du?

fragte sie, in ihrem Herzen breitet sich bereits eine eiskalte Gelassenheit auslösende Gewissheit aus.

Nein...

Sie zwingt sich zu glauben, zu hoffen.
Sie ist überzeugt, er kann nicht tot sein. Sie sollte es wissen.

Unwissend über die Trauer in dem Herzen der Frau zwitschert ein Spatz sein Abendlied.

Etliche Leute kommen.
Falscher Trost aus fälschlichen Mündern.
Sie versuchen sie zu beruhigen; was wissen sie schon.
Ihre Faust ballt sich im Zorn dieser Leute gegenüber deren Mitgefühl diese Brücke des Geschehens nicht überwinden können.

Ihr Name.
Sie horcht auf, die Hoffnung sich wie ein verletztes Tier regend.
Seine Stimme.
Vom Wind verzerrt, vom Spatzenlied verschwommen, doch es ist seine Stimme.

Trotz der sich in ihr ausbreitenden Erleichterung schluchzt sie auf.

Mit einem bahnbrechendem Finale beendet der Spatz sein Lied und zieht sich in sein Nest zurück.

Sie rennt, er rennt.

Sie prallen aufeinander, ihr Glück kaum fassend, Tränen fließend.

Küsse und Worte werden ausgetauscht.

Etliches Berühren und Tasten braucht die Frau um sich von seiner Rückkehr bezeugen zu lassen.

Friedlich beieinander, Arm in Arm, kehren sie nach Hause;

wiedervereint.

Kritik ist dringenst erwünscht. Schreibstil? Geschichtstyp? Bitte schreibt's mir!

Tür Um Tür - KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now