Dizzi

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PoV IzzI

Tiefe Augenringe zieren meine Augenhöhlen. Ich kann keinen Schlaf finden. Zu sehr habe ich Angst. Angst vor was? Ich weis es nicht. Liegt es daran, dass ich Leuten vertraut habe? Menschen, die ich lieb hatte? Denen ich Vertrauen geschenkt habe? Ist es das oder doch meine Familie. Mein Opa. Hätte ich ihm damals nur mehr Liebe gegeben. Mehr Zuneigung. Er hatte mich doch so lieb. Und ich habe es nie gezeigt. Vor 10 Jahren starb er. Als ich 10 war. Seine Haut war so kalt. Alle haben geweint. Doch ich habe mich angepasst. Würde ebenfalls kalt. Von außen. Ich musste stark bleiben. Kämpfen. Für meine Mutter. Die so viel durch gemacht hat. Die für mich gekämpft hat. Mich beschützt hat. Und dabei selber kaputt ging. Danach war ich an der Reihe sie zu beschützen. Meine ganze Familie. Manchmal war ich für sie der eine. Der eine der immer lacht. Immer glücklich ist. Doch sobald er alleine ist. Fällt er zusammen. Bis jetzt ist das nicht anders. Ist es vielleicht das, was mich nicht schlafen lässt? Oder ist es mein Vater. Mein Vater, der nicht mein Vater ist. Nicht mein leiblicher Vater. Und trotzdem habe ich ihn lieb. Als ich klein und dumm war. Hatte er viele verschiedene neue Freundinnen. Meine Eltern haben sich getrennt, ich war vier. An dem Tag verstand ich die Welt nicht. Und als ich dann alles so langsam verstand, stellte er mir erneut eine Frau vor. Jules. Ich war skeptisch. Ich war acht. Sie hatte einen Sohn bei sich. In meinem Alter. Und einen kleineren. Er war nicht da an dem Tag. Auch er war bei seinem eigentlichen Vater. Er war 2. Alles ist so kompliziert. Die ganze Familienatruktur. Doch mir gefiel es. Ich kannte so viele Menschen. Viele die ich liebte. Jahrelang. Immer war jemand für mich da. Die Freunde meiner neuen Stiefmutter mochten mich auch. Auch wenn sie nicht so ganz mit Kindern klar kamen. Sie waren lustig. Ich habe mich ebenso um meine neuen Brüder gekümmert. Der ältere war Faul. Doch hat dazugelernt. Der Jüngere hat mich als Vorbild gesehen. Doch dann. Nach einigen Jahren. Jahren in denen ich mich auch bei der Familie wohl gefühlt habe. Da trennt sich mein Vater. Er ist Jules fremd gegangen. Warum? Danach war er mit einer Frau zusammen, die ich hasse. Abgrundtief. Sie ist eifersüchtig auf mich. Ich sehe ihn kaum noch. Immer noch. Mein einziger halt. Von der Zeit bis jetzt. Die Person der ich vertrauen konnte. Die ich lieb habe. Die mich akzeptiert. Mein bester Freund. Felix. Er hat auf mich aufgepasst. Damit ich nicht kaputt gehe. Nur er konnte durch meine Fassade schauen. Nur er hat direkt erkannt, dass hinter dem immer lachendem Menschen etwas ist. Etwas kleines. Was sich versteckt. Vor der Welt. Welcher sich deshalb Respekt verschaffte. Immer lachte. Um nicht auf zu fallen. Um alleine in seiner Hülle zu weinen. All die Menschen die ihn verarscht haben. Alle seine Freunde den er die Fassade gezeigt hatte, und seine Maske abnahm. Alle haben ihn verraten. Nur er nicht. Felix. Er fehlt mir. Ich sah ihn gestern. Doch ich wünsche ihn mir jetzt bei mir. Er ist wie ein Bruder. Kann aber nicht immer hier sein. Es ist mitten in der Nacht. Was soll ich denn machen? Ich erinnere mich an seine Worte. Ich bin immer für dich da. Ich komme immer zu dir wenn was ist. Egal wann. Egal wo. Egal wieso. Merk dir das. Ich hab' dich lieb! Ich rufe an. Verschlafen nimmt er ab. >>Ja?<< Hatte ich eigentlich noch Kraft für Emotionen? Nein. Total leer. Wie eine Hülle. Ohne Gefühle antworte ich. >>Kannst du kommen? Bitte. Ich brauche dich.<< Keine Emotionen. Keine Trauer. Keine Verzweiflung. Nichts. >>Ja..j..Ja ja klar ich komme. Warte auf mich. Bin in fünf Minuten da.<< Wohin sollte ich denn auch gehen? Ich lege also auf. Lasse das Handy langsam zu Tisch gleiten und gucke mich weiter il Spiegel an. Ich erkenne nur eine leere Hülle. Ohne Programmierung. Kein Lächeln. Keine Fassade. Nur eine Hülle. Noch drei Minuten und 14 Sekunden. Dann ist er hier. Zwei Minuten 23 Sekunden. Eine Minute 10 Sekunden. 50 Sekunden. 40. 30. 20. 10. 5...Es klingelt. Pünktlich auf die Sekunde. Schleifend quäle ich mich zur Tür und öffne diese. Ein total zerzauster, müder, verwuschelter Felix steht vor mir. Erschrocken guckt er mich an. Nimmt mich in den Arm. Stürmt mich um. Wir fallen auf den Boden. Ich pralle mit dem Hinterkopf auf. Andere Menschen hätten Schmerzen. Ich nicht. >>Oh Gott Alex. WAS IST LOS? Was ist passiert. Habe ich dir weh getan'?<< Ich schüttle nur meinen Kopf. >>Kannst du nicht schlafen?<< Ich nicke. >>Wegen deiner Familie. Deinen damaligen Freunden?<< Ich nicke. Dann schüttle ich den Kopf. Irgendwie ja. Irgendwie nein. Ich gebe mir die Schuld. An allem was passiert ist. Ich hätte mich besser verhalten können. Aber alle anderen wurden bevorzugt. Egal wer. Ich hätte so viele Sachen anders gemacht. Anders Gesagt. Anders Gedacht. >>Ich bleib hier.<< Sagt er fest entschlossen. Steht auf und geht zur Tür. Nein. Er geht. Ich habe much doch getäuscht. Ich sag' doch. Vertrau niemanden. Doch er schließt die Tür nur. Legt seine Tasche, Jacke,Schuhe und Rucksack ab. Bückt sich. Trägt mich zum Bett. Wie? Ich bin doch viel zu schwer. Zu fett. >>Warum hast du die letzten Tage nichts gegessen?<< Er klingt verzweifelt. Woher weiß er das denn? >>Lüg Nicht! Du bist leichter als normal. ich kann deine Knochen sehen.<< Ich kann nicht antworten. Zu unfähig für irgendwas liehe ich weiter in seinen Armen. Er legt mich ab und legt sich neben mich. Legt beschützend einen Arm um mich. Er beschützt mich. Ich verstecke meinen Kopf in seiner Brust. Kralle meine Finger in seine Seite und fange an zu weinen. Ich lasse alles Raus. Alles. Bis ich keine Tränen mehr besitze. Meine Augen brennen, meine Wangen sind nass, Meine Lunge sticht. Doch er versteht mich. Lässt mich. Hat nur den Arm um mich und beschützt mich. Ich gucke auf. Mit der anderem Hand streicht er mir durch das Haar. >>Ist es jetzt besser?<< Ee spricht mit zarter, tiefer und leicht kratziger Stimme. Wow...Sie klingt so........schön. Ein minimales Nicken reicht ihm. Lange gucken wir uns rief in die Augen. Es tut gut. Es tut gut ihn hier zu haben. >>Darf ich was probieren?<< Wieder nicke ich nur. Er nimmt mit einer Hand mein Kinn und drückt es leicht hoch. Nimmt nun mein Gesicht mit beiden Händen, so vorsichtig wie ich zerbrechlich bin. Nähert sich meinem Lippen. Whispert. >>Es tut mir leid<< Und küsst mich. Etwas überrascht werde ich steif. Bewege much nicht. Gerade will er sich enttäuscht lösen, da ziehe ich ihn zu mir. Ich küsse ihn. Warum? Keine Ahnung. Mir gefällt es. Es lässt mich alles andere vergessen. ich nahm meine letzten Emotionen für den Start und jetzt schwirren Tausend Glücksgefühle in meinem Körper rum. So leidenschaftlich wie es geht will ich dem Kuss gar nicht beenden. Nach Luft schnappend lösen wir uns jedoch doch. Niemand sagt was. Das würde alles zerstören. Wir schweigen. Gucken uns in die Augen. Ich kuschel mich an ihn und genieße es. Ich werde noch näher als ich eh schon bin von einem langen Arm zu ihn gezogen. Zufrieden reibe ich meinem Hinterkopf leicht an seiner Schulter und schlafe langsam ein. Langsam aber sicher. Und schlafe wie ein Baby.  Schlafe ohne Traum. Ich denke nur an ihm und das reicht mit. Schlafe endlich wieder mit einem geborgenem Gefühl. Ich schlafe so gut wie schon lange nicht mehr. Noch ein kurzer Kuss auf den Mund und schon bin ich weg. In Gedanken an MEINEM Felix. Es gefällt mir. Der Gedanke. Mein Felix.

[1279 Wörter]
-hoffe es ist gelungen-
-es ist sau spät-
-ich entschuldige mich für fehler-
-aber das musste einfach raus-
-lea versteht das ganze vielleicht-
-ich konnte es nicht alleine in mir tragen-
-ich musste es teilen-
•-•
^-^
anna
<3

OneShots - Youtube Edition || Dizzi GLPalle Tardy Rewilz ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt