Ich bin doch eh scheiße...

Kapitel 24

"Nein, ich will nicht mit Ihnen reden!" schrie ich Herrn G. gerade ins Gesicht als er aus der Klasse kam. Man sah ihm an, dass er sich so eine Antwort erwartet hatte. "Aber warum denn nicht?" Konnte er sich meine Antwort nicht einfach denken? Nein? "Weil die ganze Scheiße bis jetzt einfach nur viel schlimmer geworden ist." Fast wollte ich mich schon umdrehen und gehen, doch dann kam von ihm noch eine Antwort: "Lea, wenn du vernünftig bist, dann sprichst du mit mir darüber anstatt es in dich hineinzufressen. Das ist nur besser für dich."

Nun hatte ich wirklich genung gehört. Wortlos drehte ich mich um und ging zurück in die Klasse. Dem Unglück entgegen. Hinter mir hörte ich noch Herrn G. sagen: "Denk noch mal drüber nach. Du weißt wo du mich findest falls du reden möchtest.

Als ich die Klasse betrat war es laut und aufgewühlt. Alle sprachen durcheinander. Das Hauptthema der Gespräche: ICH. Wie sollte es auch anders sein. Leise und annähernd geräuschlos ließ ich mich auf meinem Platz nieder und kramte meinen Collageblock hervor. Um mich herum war immer noch lautes Geschreie und Beschimpfungen wurden ausgesprochen, doch ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Mit einem Stift in der Hand begann ich übers Papier zu malen. Je mehr Druck ich dabei aufbrachte, desto mehr half es mir runter zu kommen. Doch kaum hatte ich den Stift für eine Minute abgesetzt kamen die Gedanken wieder zurück. Mittlerweile war es in der Klasse still geworden und Herr G. hatte mit dem Unterricht angefangen. Dieser war jedoch nur halb so mitreißend wie meine Gedanken.

War es wirklich die Wahrheit was die Anderen über mich behaupteten? Sollte ich mich wirklich von der Brücke werfen? Irgendwie hatten sie ja gar nicht so unrecht. Vielleicht sollte ich wirklich darüber nachdenken ob die Welt ohne mich besser wäre, dann hätte doch jeder seine Ruhe.

Klingeln. Die Stunde war nun zu Ende. Herr G. warf mir noch Mal einen ernsten Blick zu, dann verschwand er in der Tür. In der Klasse wurde es nun wieder laut. Das Thema war immer noch das gleiche. Bevor es mir wieder zu viel werden würde verließ ich vorsichtshalber das Klassenzimmer und ging in Richtung Toilette. Kaum wollte ich die Tür öffnen hörte ich Stimmen von Hinten kommen. "Na, machst du wieder eine Heulpause?" es waren Max und seine Kollegen. Das Einzige was ich in diesem Moment dachte war: FUCK!