Kapitel 13: Putzen

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„Wieso macht sie nicht sauber? Sie hat doch zwei gesunde Hände, oder?", fragte ich weiter. Das konnte doch echt nicht sein, dass Melo immer alles machen musste und Elisa nichts. Was ist sie? Prinzessin auf der Erbse oder was? Wie kann sie nur so Melody ausnutzen, nicht normal. Mum sollte wirklich mal mit Damian reden, aber ich wusste, dass Melody das niemals zulassen würde. Und ich wollte sie auch nicht noch mehr in die Scheiße reiten, wer weiß was Elisa noch alles mit ihr machen würde dann. Die Situation war echt behindert.

„Weil sie meint, dass ich dafür zuständig bin und es macht mir echt nichts aus, Mar. Immerhin habe ich dann Beschäftigung und mir ist nicht langweilig."

„Wenn ich ehrlich bin, Mel, ich finds scheiße. Ich versteh dich aber auch nicht. Ich hätte mich da schon längst quer gestellt und hätte das gar nicht alles mit mir machen lassen. Egal, was sie sagt. Du bist doch nicht ihre Putzfrau. Sie kann auch was machen. Und wenn sie frische Sachen haben will, dann soll sie ihren Kram selbst waschen.", sagte ich leicht aufgebracht.

„Alles gut, Mar.", lächelte Melody leicht.

„Nein, Melo. Nichts ist gut. Mich regt das extrem auf."

„Warum, Mar? Ist alles gut, glaub mir."

„Nein. Aber soll ich dann mit zu dir kommen? Dann helf ich dir irgendwie schnell und dann können wir noch etwas zu uns gehen, damit du sie nicht sehen musst. Wer weiß was heute noch alles von ihr kommen wird, wegen der Sache in der Mensa.", schlug ich ihr vor.

„Du willst mir Helfen?", fragte sie und zog eine Augenbraue hoch.

„Ja, aber du musst mir Helfen und mir zeigen wie das alles geht. Zuhause macht Mum das sonst immer.", sagte ich verlegen, da es mir echt unangenehm war. Immerhin war ich schon 19 Jahre und hatte keinen Plan wie man Wäsche wäscht.

„Bist du dir sicher? Du brauchst das nicht machen. Ich kann das auch alleine."

„Ja, ich bin mir sicher. Komm, wir gehen zum Auto und fahren, damit wir es so schnell wie möglich hinter uns haben. Aber erzähl es bloß keinem.", warnte ich sie lachend.

„Mach ich schon nicht.", lachte sie nun auch und schob sich ihre Brille danach zurecht. Nahm ihre Sachen und stand von der Bank auf.

Gemeinsam gingen wir wieder zu meinem Auto und fuhren zu ihrem Haus. Dort angekommen liefen wir erst mal in ihr Zimmer und sie legte ihre Sachen weg. Zog mein Trikot aus und die Cap und legte beides auf das Bett.

„Bist du dir wirklich sicher, dass du mir helfen willst? Noch hast du die Chance zu gehen.", sagte sie grinsend und zog sich den Pulli aus. Ich war viel zu sehr mit ihr beschäftigt, als das ich auf die Frage antworten konnte. Unter dem Pulli hatte sie ein Shirt an, welches zwar immer noch weit war, aber mehr von ihrer Figur zeigte, als die Pullis, die sie immer an hatte.

„Mar?", fragte sie mich und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum.

„Äh, sorry. Was?", fragte ich und richtete meinen Blick wieder in ihr Gesicht.

„Ob du dir wirklich sicher bist, dass du mir helfen willst. Jetzt hast du noch die Chance zu gehen.", wiederholte sie ihren Satz, den ich nicht wirklich mitbekommen hatte.

„Ja. Bin mir sicher."

War ich zwar nicht, aber das wollte ich ihr nicht sagen.

„Okay. Also wir müssen die Wäsche machen und überall Staub putzen und danach nass durchwischen. Danach wären wir dann schon fertig.", zählte sie alles auf und überlegte, ob sie auch wirklich alles aufgezählt hatte.

„Schon? Das ist voll viel, Melo.", sagte ich und schaute sie mit großen Augen an.

„Quatsch. Staubsaugst du? Ich mach in der Zeit die Wäsche und fang an alles abzustauben."

Summer RainWhere stories live. Discover now