Kapitel 12: Sportplatz

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„Gut.", sagte ich lächelnd und ließ mich mit dem Rücken gegen die Bank fallen.

„Du bist kein guter Umgang für mich, Mar.", sagte Melody aus heiterem Himmel. Bitte? Ich drehte mich ruckartig zu ihr und schaute sie an. Wie meinte sie das nun? Wieso war ich kein guter Umgang für sie?

„Was? Wieso?", wollte ich wissen.

„Kaum haben wir was miteinander zu tun, schwänze ich schon die letzten 2 Stunden.", sagte sie lächelnd.

Oh.

„Sorry?", sagte ich schulterzuckend. „Aber das zwischen uns musste halt geklärt werden."

„Ja, ich weiß. Ist auch nicht so schlimm, Hauptsache es kommt nicht öfter vor."

„Nein. Nur heute. Versprochen.", sagte ich und schaute auf das Fußballfeld.

„Gut.", sagte sie und lehnte sich auch endlich gegen die Rücklehne der Bank und schaute aufs Spielfeld.

„Wann musst du dich eigentlich fertig machen gehen?", fragte sie mich und schaute auf ihre Uhr.

„Um 14:30 Uhr. Wie viel Uhr haben wir jetzt?", fragte ich sie und schaute sie wieder an.

„13:56 Uhr.", antwortete sie mir und kniff die Augen wegen der Sonne ziemlich zusammen. Dadurch zog sie ihre Nase kraus, was so scheiße gut aussah.

Ich zog mir die Cap ab und setzte sie ihr wieder auf. Mir gefiel es einfach und ihr anscheinend auch, weil sie nur grinste und erst gar nichts dazu sagte und die Cap aufließ.

„Steht dir immer noch.", sagte ich grinsend und schaute sie weiter an.

Sie schüttelte nur lachend den Kopf. Wenn sie nur wüsste, wie heiß sie damit aussah.

„Sollen wir was Essen gehen? Da hinten ist ein Bäcker und ich habe Hunger.", sagte ich und stand schon wieder auf.

„Können wir machen.", sagte sie und stand auch auf.

Zusammen gingen wir über das Spielfeld. Niemand sagte was. Ich, als auch sie, waren beide in unserer Gedanken. Wieso hielt sie so wenig von sich? Ich verstand es nicht. Ich sollte sie in nächster Zeit mal danach Fragen. Ich wollte sie verstehen. Wollte ihr sogar helfen. Hauptsache sie fühlte sich wieder gut. Und verkroch sich nicht bei jedem bisschen direkt in ihr Schneckenhaus.

„Was bekommst du?", fragte ich als wir in der Bäckerei waren. Sie schaute sich alles an und bekam große, strahlende Augen.

„Nichts.", sagte sie und schaute zu mir.

„Bitte? Wieso nicht?", fragte ich sie, sie wollte mir doch nicht erzählen, dass sie kein Hunger hatte. So wie ihre Augen gerade gestrahlt hatten.

„Kein Hunger?", fragte sie mich. Wieso fragte sie mich? Waren alle Weiber so komisch, wenns ums Essen ging? Also Am und Lu nicht, aber sie waren sowohl meine Schwester, als auch meine fast Schwester. Sonst habe ich mit Weibern nie wirklich was zu tun gehabt. Außer sie Knallen.

„Such dir was aus, Mel. Ich lade dich ein.", sagte ich und holte mir ein belegtes Brötchen mit Salami und dazu ein Croissant. Mel nahm sich einen Amerikaner und ein Käsebrötchen.

Als ich bezahlt hatte gingen wir mit unseren Essen wieder raus und zurück zur Bank. Dort setzten wir uns wieder hin und Mels Augen strahlten wieder so, als sie ihren ersten Bissen vom Amerikaner genommen hatte.

„Danke Mar. Das Geld dafür bekommst du Morgen zurück.", sagte sie und biss wieder in ihr Brötchen.

„Schon gut, Mel. Ich habe dich eingeladen, also brauchst du mir nichts zurück geben. Aber darf ich dich mal was Fragen, Mel? Aber mir die Frage nicht böse nehmen.", sagte ich und biss in mein Croissant. Das belegte Brötchen wollte ich nach dem Spiel essen. Sonst konnte ich nicht Spielen und das wollte ich natürlich nicht.

Summer RainWhere stories live. Discover now