Kapitel 1

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Ich hasste Zugfahren.

Irgendwie hatte ich immer Angst, dass ich meine Haltestelle verpasste bzw. verschlief.

Warum sitzt man denn im Zug, wenn man Zugfahren hasst?!

Ganz einfach: Vor vier Jahren hatte ich beim Frankreich Austausch mitgemacht und meine Austauschschülerin und ich waren schnell sehr gute Freundinnen geworden. Dieses Jahr fuhr ich also in die Bretagne, um sie nach zwei Jahren noch einmal zu Besuchen. Aber wer genau war ich? Miriam, ein 18-jähriges Mädchen, das nie jemand leiden konnte. Ich hatte noch nie in meinen gesamten Leben einen Freund, mein erster Kuss war letzten Monat auf der Geburtstagsfeier meiner 16-jährigen Schwester gewesen. Naja, das lag wahrscheinlich daran, dass ich - meiner Meinung nach - total hässlich war. Pechschwarze, schlüsselbeinlange Haare, dunkle braun-grüne Augen. Eigentlich Brillenträgerin, aber in dieser Zeit nahm ich lieber mit Kontaktlinsen vorlieb. Ich lebte in einer Familie bestehend aus mir, meiner Mutter, meinem Vater, meiner kleinen Schwester Laura und unserer Katze in Köln. Vor einem Jahr ungefähr waren sie jedoch an die Nordsee gezogen, um meiner hochgradig allergisch reagierenden Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Vor zwei Jahren hatte meine Austauschschülerin Josephine mich besucht und nun war ich für ein paar Wochen auf dem Weg zu ihr. Der günstigste und schnellste Weg dorthin war nun einmal die Bahn, also musste ich in einen sauren Apfel beißen und diesen Weg buchen.

*Zeitsprung*

Am Hauptbahnhof stieg ich aus dem Zug und ging erst einmal in das nächste Café, um mir ein heißen Kakao zu kaufen. Doch soweit kam ich gar nicht. Vor mir stand ein Masse an kreischenden Mädchen, die um das Café herum standen.
Dann halt nicht.
Ich schnappte mir meinen Koffer und verließ den Bahnhof. Das nächste was ich suchte ist ein Taxi, da ich überhaupt gar keine Lust auf laufen hatte. Dem Taxifahrer sagte ich die Adresse, wo Josephine mit ihrer Familie wohnte. Dort angekommen sah ich sie schon auf der Veranda sitzen. Wir fielen uns nur noch in die Arme und nach langer Zeit war ich mal wieder sehr glücklich.

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Ich möchte diesen Teil gerne meiner besten Freundin Scheuklappenmaedel widmen, sie tut so viel für mich, unterstützt mich beim Schreiben/Korrigieren meiner Geschichten und auch privat ist sie immer für mich da, wenn es mir schlecht geht, wenn ich (mal wieder XD) schlechte Laune habe, heitert sie mich auf und bringt mich wieder zum Lachen. Wir Lachen und Weinen zusammen, und dafür gibt es einfach viel zu wenige Momente, um einfach mal DANKE zu sagen. Danke! <3

What I did for love | David Alaba FFWhere stories live. Discover now