Kapitel 4: Blaue Augen

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„Sie ist bei Adrian.", sagte sie und setzte sich wieder an den Tisch.

Was macht meine Schwester bei Adrian? Was macht Adrian mit meiner Schwester? Wieso ist sie nicht bei Lu gewesen, wo sie sonst auch immer schläft? Was lief da zwischen Adrian und Am? Ich musste mir die Zwei mal zur Brust nehmen. Alleine mir die Zwei zusammen vorzustellen war ekelhaft. Immerhin ging es sich hier um meine Schwester.

„Ethan wird sicherlich noch bei Eli sein.", sagte ich irgendwann um mich von den Gedanken über meine Schwester und Adri abzulenken.

„Schon wieder?", fragte Dad und verdrehte die Augen.

„Jo. Sah auf jeden Fall gestern so aus."

„Anstatt er sich mal jemand vernünftigen sucht und nicht die Hure der Nachbarschaft.", sprach mein Dad seine Gedanken aus und bekam von Mum direkt einen Schlag gegen die Brust.

„Marv, red nicht so über Elisa. Immerhin ist sie die Tochter von Damian.", sagte Mum aufgebracht.

„Sorry, Prinzessin. Aber sie ist es doch nun einmal. Da brauchen wir auch gar nicht um den heißen Brei zu reden. Du siehst doch selbst wie oft sie mit anderen Typen rummacht. Ich meine ich gönn es ihr, gar keine Frage, aber ich finde, dass sie nicht die Richtige für Ethan ist. Auch wenn sie sich sehr ähneln."

„Trotzdem Marv, lass sie. In der Jugend machen manche halt mehr in Sachen Sex als andere, oder?", fragte Mum Dad und zog eine Augenbraue hoch.

„Vielleicht.", murmelte er und damit war das Gespräch über Elisa und Ethan vorbei.

Da Dad früher nicht anders war, als Elisa oder Ethan oder ich, konnte er schlecht etwas negatives dazu sagen.

Ich hörte es klingeln und ging zur Haustüre. Machte sie auf und sah eine völlig fertige Am, die an mir vorbei in die Küche ging.

„Vielen Dank, dass du mir die Türe aufgemacht hast, lieber Bruder.", sagte ich sarkastisch so laut zu ihr, dass sie mich hören konnte. Sie zeigte mir nur den Mittelfinger und ging in die Küche. Ich schüttelte genervt den Kopf, schloss die Tür und ging wieder zurück zu meinem Platz.

„Morgen Maus, wieso bist du diese Nacht nicht nach Hause gekommen?", fragte Mum sie und trank an ihrer Apfelschorle.

„Keinen Schlüssel dabei gehabt. Loon und Ethan waren auch nicht mehr da und klingeln wollte ich nachts nicht mehr, also bin ich mit zu Adrian gegangen.", erklärte meine Schwester uns und nahm sich ein Brötchen.

„Du weißt, dass du immer klingeln kannst, Maus. Hauptsache du bist Zuhause.", sagte Mum weiter.

„Och, ist doch nun gut, Mum. Ich war bei Max. Hallo? Mein zweiter Vater. Also reg dich mal nicht so auf nun. Ist doch alles gut.", sprach meine Schwester genervt, nahm sich ihr geschmiertes Brötchen und verschwand aus der Küche.

„Da hat wohl wer schlechte Laune.", grinste ich und schaute meine Eltern an, die immer noch sprachlos am Tisch saßen und Am hinterher schauten.

„Ruhe Marlon!", sagte Mum.

„Mach mich nun nicht an, Mum. Ich kann nichts dafür.", sagte ich und ging wieder hoch.

Ist Am doch selber Schuld. Hätte ja mit mir und den anderen nach Hause gehen sollen. Aber nein, sie musste ja noch mit Adrian auf der Party bleiben um zu reden. Ich hoffte, dass sie nur geredet hatten, immerhin war sie gerade einmal 16 Jahre und er schon 18. Ich musste auf andere Gedanken kommen.

Oben im Zimmer angekommen, zog ich mir meine kurze Sporthose an, dazu mein Trikot und Laufschuhe. Ging kurz ins Badezimmer und putzte mir die Zähne, nahm mein Handy inklusive Kopfhörer und lief wieder runter.

Summer RainWhere stories live. Discover now