8.Kapitel

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Das Café, dass er ausgesucht hatte lag gerade mal etwa 5min zu Fuß entfernt, direkt am Rande des Parks und gefiel mir sofort. Es hatte trotz der eher neu wirkenden Fassade und der modernen Möbel noch immer etwas gemütliches, was ich daran so liebte. Ich mochte das Gefühl an einen Ort anzukommen und mich dort sofort aufgehoben und wohl zu fühlen und genau so war es hier gewesen. Ich glaube es lag an dem großen Garten, der sich bis in den Park hinein erstreckte, mit lauter einzelnen Tischen oder Sitzecken, die etwas separat zueinander standen und den so vielen verschiedenen Blumen, die zwar gepflegt wirkten, aber trotzdem fast willkürlich überall wuchsen, sodass die Natürlichkeit nicht verloren ging.

Ich nahm erfreut zur Kenntnis, dass Finn zielstrebig auf einen abseits gelegenen Platz mit zwei Korbstühlen und einen kleinen Beistelltisch im Garten zuging und sich nicht dafür entschieden hatte, innen zu sitzen. Ich lief ihm stetig hinterher, ohne etwas zu sagen, da ich einfach nicht wusste was. Ich fühlte mich leicht, wie damals in der Grundschule, wenn man mit den Lehrern eine Exkursion gemacht hat und man ihnen artig, aber neugierig, stumm gefolgt ist, gespannt darauf, was als nächstes passiert oder wohin es geht, aber zu eingeschüchtert, um danach zu fragen.

„Setz dich doch." Sagte er bei den Stühlen angekommen und ich war erleichtert darüber, dass er mich anwies, was ich zu tun hatte, da ich so nichts Falsches oder Unpassendes tat. Ich nahm wie von ihm angeboten auf einem der Stühle Platz und wartete darauf, ob er noch etwas sagen würde, jedoch kam im selben Moment eine Bedienung angelaufen, um sich nach unseren Wünschen zu erkunden. Sie war vielleicht um die fünfzig und hatte etwas großmütterliches an sich, so wie sie uns liebevoll mit einem echten Lächeln geduldig anschaute, um auf die Bestellung zu warten.

„Was möchtest du?" fragte er mich erwartungsvoll. „Ähhh ich weiß gar nicht so genau..." Oh Gott wie peinlich... konnte ich noch nicht einmal mehr bestellen? Wieso hatte ich nicht einfach ein Wasser gesagt. Ich wirkte wahrscheinlich wie die Unsicherheit in Person, aber war ich das nicht auch? „Bringen sie uns doch bitte einfach zwei Tassen Kaffee." Hörte ich ihn zu der Kellnerin sagen und war erleichtert somit aus der peinlichen Situation heraus zu sein. Die Frau nickte uns noch einmal höflich zu „Sehr gerne. Kommt sofort." Und zog sich dann diskret zurück, sodass ich wieder alleine mit ihm war.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Ich kannte ihn ja gar nicht und um ehrlich zu sein hatte ich schon massive Probleme mich mit Jungen in meinem Alter normal zu unterhalten, wie sollte ich das dann mit ihm schaffen? Ohne groß weiter nachzudenken, platzte ich einfach mehr als untaktvoll mit der ersten Frage heraus, die mir einfiel „Wie alt sind sie eigentlich?" er schaute mich überrascht an, schmunzelte aber glücklicherweise mal wieder lediglich über mein unpassendes Verhalten. „Ich bin 24, also schon einiges älter, wie du mit deinen 16 Jahren, aber das macht dir doch nichts aus oder?" „Ach ja und du kannst mich wirklich gerne duzen." Fügte er noch hinzu.

Wie meinte er das denn jetzt schon wieder? Ich hatte um ehrlich zu sein keine Ahnung, ob mir das etwas ausmachte, da ich mir noch nicht einmal im Klaren darüber war, in was für einer Situation ich mich gerade genau befand. Aber Moment... woher wusste er überhaupt wie alt ich bin? Wahrscheinlich einfach gut geraten anders, konnte ich mir das nicht erklären. „Nein ich denke nicht" gab ich letztendlich zurück. Ihn schien meine Antwort zu mindestens zufrieden zu stellen, denn dieses zufriedene Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück.

„Das freut mich. Und um noch einmal auf deine „Freundin" zurückzukommen.." Diesmal war ich diejenige, die ihn unterbrach. Ich kam mir so dumm vor, ihm das erzählt zu haben. Das war doch kein echtes Problem und genau das wollte er mir bestimmt gerade auch erklären. „Ähh... nein schon gut ich weiß, dass ich überreagiere. Ich sollte wirklich lernen eine bessere Freundin zu sein und ihr einfach etwas Freiraum und Spaß gönnen. Tut mir leid für meine Reaktion vorhin." Ich spürte nur zu gut, dass meine Wangen bei meinen Worten mal wieder tiefrot angelaufen waren, aber war doch auch etwas stolz auf mich, ohne großes Gestottere mein Verhalten von vorher vielleicht ein bisschen wieder gut gemacht zu haben.

Er schaute mich jedoch lediglich verwirrt an „Du glaubst ehrlich DU wärst die schlechte Freundin? Das ist absurd Mila.... Denk nicht selbst so schlecht von dir. Hör auf Fehler bei dir zu suchen, obwohl du keine gemacht hast, denn es ist nur allzu offensichtlich, dass Laila sich falsch verhalten hat. So jemanden wie sie, hat niemand verdient.. sie nutzt dich nur aus.... Siehst du das denn gar nicht?" die letzten Worte trafen mich heftig und unerwartet, was er wahrscheinlich noch nicht einmal beabsichtigt hatte, denn sie bestätigten meine größte Angst, dass ich Laila nicht wirklich wichtig bin und ihr nichts mehr an unserer Freundschaft liegt. Ich konnte es nicht verhindern, mir stiegen schon wieder die Tränen in die Augen, woraufhin ich mit glasigen Blick und leicht erstickter Stimme erwiderte „aber sie ist doch meine beste Freundin.. ich hab niemanden außer sie." Zum Ende hin brach auch noch meine Stimme weg.... Ich wünschte ich hätte mich mehr unter Kontrolle jetzt heulte ich diesen wildfremden Mann schon das zweite Mal an einem Tag zu, aber es tat einfach zu sehr weh, das zu hören.

Zu meinem Erstaunen nahm Finn meine Hand in seine, die sie fast vollständig umschloss. Er drückte sie leicht, hielt sie weiter fest.... Und ich ließ es zu, denn obwohl es sich irgendwie komisch anfühlte, gab er mir dadurch ein Gefühl der Geborgenheit und des Halts, dass ich in dem Moment so sehr brauchte. Er nahm mir meine Sorgen dadurch zum Teil ab, indem er mich einfach festhielt und ich mich so nicht mehr so einsam und alleine fühlte. Nachdem er festgestellt hatte, dass ich mich ihm nicht entzog antwortete er schließlich „Das ist keine wahre Freundschaft und ich bin mir sicher, dass du das auch selbst weißt Mila. Du musst lernen los zu lassen und sie zu vergessen. Aber kein Grund zum traurig sein. Ich bin für dich da und passe auf dich auf. Das ist ein Versprechen und du weißt ja ich stehe zu meinen Worten. du musst dich nicht länger alleine fühlen sondern kannst immer zu mir kommen." Jetzt starrte ich ihn nur noch schockiert an...

Nachdem ich davor so lange nichts hochgeladen hatte, hab ich gedacht lade ich jetzt einfach noch ein drittes Kapitel in relativ kurzer Zeit für mich hoch und hab es sogar extra etwas länger gemacht J Ich hoffe mal ihr freut euch darüber und seid mit dem Handlungsverlauf soweit zufrieden. Ich mach mir da echt immer eeewig Gedanken und hab so starke Zweifel an meinem eigenen Buch ich komme mir schon vor wie Mila selbst haha :D 

Du Gehörst mir PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt