Tür Um Tür - Kurzgeschichten

Frei

Träge wandert sie weiter, Stück für Stück über diese schier endlos scheinende grüne Weite.

Nur noch der Instinkt treibt sie weiter, weiter bis zum Ziel.

Zufrieden schaut sie zu ihrem Bestimmungsort auf und beginnt zu weben, Faden um Faden.

Unter ihrem geschickten Griff verwandelt sich Faden in Strang und schließlich in ein wunderbares Gewebe.

Silbrig schimmert es unter den tastenden Strahlen der aufgehenden Sonne.

Sie spürt wie sie eins mit ihrer Arbeit wird, in dem müßigem Werk versinkt.

Sie sieht das ewige Himmelsgewölbe, wie sich Tag und Nacht über den Himmel jagen und die Sterne und dem Mond als himmlische Beobachter des Schauspiels.

Es ist vollendet; der Himmel verschließt sich ihr und sie versinkt in einen tiefen Schlaf, dessen Erwachen ihr nicht gewiss ist.

Nur der Instinkt sagt es ihr, der Instinkt der sie zu manch allerlei Werken führt.

Der Mond wandelt oftmals zu der Zeit ihrer Ruh'.

Der Schlaf greift immer tiefer in das schlummernde Bewusstsein und zieht es immer stärker an sich.

Wilde Träume weichen langsam dem Schatten des wahren Schlafes, der ewigen Ruhe.

Doch als diese sich nähert, ihren endgültigen Finger nach ihr ausstreckt, kämpft sie sich aus den Fesseln, wie ein Ertrunkener welcher verzweifelt an die Oberfläche zu kommen versucht.

Und es gelingt. Sie findet sich im eigens gewebten Bett wieder, doch es ist ihr nicht genug. Sie möchte frei sein und der Drang lässt nicht ab, er wird stärker und wächst in der Ungeduld.

Licht. Licht scheint herein, kleine feine Strahlen, die die Lebensfreude erwecken.

Doch es ist ihr nicht genug, sie will mehr und lässt nicht nach bis sie vollends befreit ist.

Zögerlich setzt sie Schritt für Schritt in die fremdartige Welt aus,

breitet ihre Flügel aus,

und ist frei.

Und? Darauf gekommen wer oder was ,sie' wohl sein mag?
Schreibts in die Kommis ob ihr es herausgefunden habt ohne in die Kommentare zu schauen, würd mich echt mal interessieren :D