Kapitel 27

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Viel Spaß beim Lesen!

Nachdem ich meinem Freund die Neuigkeit erzählt hatte, dass ich in sein Rudel eintreten würde, hatte er vorgeschlagen picknicken zu gehen. Natürlich hatte ich ja gesagt und nun saßen wir irgendwo im Wald, auf einer Lichtung. Eine Picknickdecke unter uns und ein Sandwich in meiner Hand. Glücklich grinste ich Jace an, der mich genauso betrachtete. "Ich bin froh, dass du in unser Rudel eintrittst, Honey.", lächelte er. "Ich auch. Ich fühle mich hier viel wohler, als bei den Wölfen...", weiter kam ich nicht, denn igrendwas knackte hier in der Nähe und wachsam blickten wir uns um. "Wahrscheinlich nur ein Waldtier.", meinte Jace nach einer Weile Stille. Vielleicht hatte er Recht, aber da war ich mir nicht so sicher. Waldtiere kamen nicht alzu nah zu uns. Sie spürten was wir waren. "Gib Taylor Bescheid, dass wir eventuell in Schwierigkeiten geraten könnten.", sagte ich und blickte mich um. Jace nickte mir zu und sprach wahrscheinlich über Gedanken mit meinem Vater. Nur Rudelmitglieder eines sehr starken Rudels konnten dies - das hatte mir zumindest Mason gesagt, als wir gestern Abend zusammen saßen und über meinen Eintritt in das Rudel sprachen -, darum beobachtete ich die Umgebung und richtete mich auf. Vielleicht könnte ich meine stärkeren Fahigkeiten gezielt einsetzen. Ich schloss die Augen und lauschte. Nichts. Mist. Plötzlich hörte ich ein Rascheln und dann einen Rums. Erschrocken öffnete ich die Augen. Vor mir stand Jace und hinter ihm ein fremder Mann. Er hielt ihm ein Messer an die Kehle und Angst überkam mich. Zwei weitere Männer traten aus dem Gebüsch und grinsten böse. Sofort fuhr ich meine Reiszähne und meine Krallen aus, denn ich roch, dass sie nicht menschlich waren. Knurrend bleckte ich die Zähne, doch behielt hauptsächlcih meine Menschengestalt. Ich könnte sie bekämpfen, doch als noch eine vierte Person mit einer, auf Jace gerichteten Pistole, aus dem Gebüsch trat und eine fünfte, die ich kannte, gab ich auf und fuhr Zähne und Krallen wieder ein. "Aiden...", sagte ich emotionslos, doch ich hatte furchtbare Angst um Jace. "Hallo Cara, meine Schöne.", lächelte dieser charmant. "Was tust du hier?", bluffte ich ihn unfreundlich an. "Ich hole mir meine Mate. Du gehörst zu mir, Schönheit. Nicht zu diesem... Schmarotzer.", erklärte er und sah gegen Ende Jace abwertend an, auch seine Stimme nahm einen solchen Ton an. Jace fing an die Zähne zu fletschen und zu knurren, doch das Messer wurde an seine Kehle gedrückt und sofort verstummte er. Ich blickte in seine Augen, die mich auffordernd ansahen. Er wollte kämpfen... Zustimmend funkelten meine Augen und ich ging auf den Typen mit der Pistole los. Mit einem gezielten Kick trat ich ihm seine Waffe aus der Hand und Jace befreite sich. Erneut ging ich in meine Zwischengestalt, fletschte die Zähne und knurrte wütend. Wo blieb das Rudel? Es würde zu spät kommen. Wir waren zu weit weg. Eine Stunde waren wir durch den Wald gelaufen... Einer der Männer kam auf mich zu, wollte mich angreifen, doch ich wich geschickt aus, beugte mich unter seinem Arm durch und beförderte ihn mit meinem Bein zu Boden. Ein weiterer Kerl. Seine Schläge blockte ich ab, fing seinen Arm auf, hielt ihn fest, drehte ihn und grub meine Krallen zähnefletschend in seine Kehle. Warmes Blut ran seine Kehle hinunter und ich drückte noch fester zu, woraufhin er zu Boden ging und röchelte. Der von davor stand vor mir, erwischte mich an meiner Wange. Dort wo er mich getroffen hatte brannte es und Blut floß an ihr herab. Zwei wütende Brüller gingen über die Lichtung. Eines Tigers und eines Löwens. Jace und Aiden. Sauer trat ich meinem Gegnüber volle Kanne in die Eier. Er sackte auf die Knie, ich drehte mich, holte aus und traf seinen Kopf hart, mit meinem Fuß. Er fiel um. Daraufhin blickte ich mich um. Mehrere Männer kamen auf die Lichtung. Mein Blick suchte Jace und Panik überkam mich, als ich sah, wie ein Löwe seine Kehle zwischen seinen Zähnen zusammendrückte. Sein Gesicht schmerzverzerrt. "Nein! Stopp!", schrie ich verzweifelt und ängstlich. Tränen traten in meine Augen und ich rannte auf die Beiden zu. Der Löwe bemerkte mich und biss fester zu. Sofort blieb ich stehen. "Bitte!", flehte ich und sank auf meine Knie. Der Gedanke Jace zu verlieren... Abwartend sah mich die goldene Raubkatze an, während mir unaufhörlich Tränen über die Wangen rollten. "Nicht.", hauchte ich und mein Herz schmerzte mehr, als ich ertragen konnte. "Ich werde mit dir kommen, Aiden! Ich gebe dir mein Wort! Ich werde keinen Unfug bauen, aber lass ihn gehen! Töte ihn nicht!", flehend blickte ich in seine braunen Augen. Zwei Männer gingen zu Jace und hielten ihn fest. Der Löwe kam auf mich zu und verwandelte sich. "Kann ich mich auf dein Wort verlassen?", fargte Aiden, der nun vor mir stand. "Ich stehe zu meinem Wort." Ernst blickte ich ihn an. "In Ordnung." Erleichter atmete ich aus und bemerkte, dass ich die Luft angehalten hatte. Mein Blick glitt zu Jace. Er sah mich entsetzt an. "Nicht, Cara! Nicht wegen mir! Ich würde eher sterben, als dich bei ihm zulassen!", bittend sah er mich an. Schwach stand ich auf und schlürfte in seine Richtung. Auf einmal wurde ich am Arm festgehalten. Ich sah in braune Augen. Mein Blick war bittend. "Lass mich mich verabschieden... Bitte." Aiden nickte. Langsam trottete ich zu Jace und kniete mich zu ihm auf den Boden. "Und eher würde ich sterben, als das du stirbst. Eher gehe ich mit ihm mit.", flüsterte ich und blickte in seine wunderschönen Augen, die mich anflehten wegzurennen. "Egal was passiert. Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben... Vergiss mich nicht...", sagte ich mit Tränen in den Augen und strich ihm sanft über seine Wange. Damit hatte ich zum ersten Mal meine Liebe zu ihm zugegeben. Zum allerersten Mal hatte ich es laut ausgesprochen. Und es zog schrecklich in meinem Herzen, zu wissen, dass er mich vergessen könnte. In seinen Augen bildeten sich ebenfalls Tränen, als er erwiderte:" Ich liebe dich auch. Ich werde dich niemals vergessen und ich werde nicht eher ruhen, bis ich dich wieder in meinen Armen halten kann. Bis ich deine Lippen wieder auf Meinen spüre. Ich werde um dich kämpfen, Engel." Er sprach nur so laut, dass niemand, als ich, ihn hören konnte. Meine Liebe zu ihm war so schnell gekommen und so schnell wurde ich von ihm getrennt. Mir wurde unglaublich warm um mein Herz. Ein trauriges Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, ich hauchte ihm noch einen Kuss, mit all meinen Gefühlen und all meiner Liebe, auf seine Lippen, bevor ich von ihm weggezogen wurde. Doch ich wurde nicht nur von ihm weggezogen. Nein. Auch mein Herz blieb bei ihm zurück. "Nein!", schrie ich weinerlich und eine Träne rollte über meine Wange, gefolgt von einem ganzem Bach, aus Tränen. "Cara!", rief er, fasste mit seiner Hand an seine Brust, dort wo sein Herz war und verzog schmerzverzerrt sein wundervolles Gesicht. So wie er, spürte auch ich diesen Schmerz. Erst als wir am Auto waren, ließen die Männer, den am Boden sich krümmenden Jace los. Aiden packte mich unsanft und zog mich mit sich in den schwarzen Van. "Du gehörst zu mir.", sagte er eindringlich und obwohl ich ihn ab diesem Moment hasste, verursachte seine Stimme mir eine angenehme Gänsehaut. Wütend schnaufend und mit Tränen in den Augen, stieg ich ein und setzte mich unzufrieden auf einen Sitz. Genau in diesem Moment schmerzte mein Herz so sehr, als würde man es in zwei Hälften reißen. Nun liefen meine Tränen in Sturzbächen und ich fing an zu schluchzen. Währenddessen legte mir jemand Handschellen an, obwohl ich nicht vorhatte, abzuhauen. Ich stand zu meinem Wort. Auch wenn es hieß ich würde alle, die ich liebte vielleicht nie wieder sehen. Ein Klos bildete sich in meinem Hals und die Tränen nahmen kein Ende. Auf einmal Schlangen sich zwei starke Arme um mich und ich erschrak. Ich sah auf und sah direkt in Aidens Augen, der mich in den Arm genommen hatte. Auf eine mir verhasste Weise, tat seine Umarmung gut, doch ich lies es nicht zu. "Fass mich nicht an"!, knurrte ich wütend und schlug seine Arme von mir- so gut dies mit Handschellen ging. "Es tut mir leid, Cara, aber du bist meine Gefährtin. Ich brauche dich.", war seine Antwort. Ich verstand ihn irgendwo, aber ich verstand nicht, wie er mir so weh tun konnte, wenn ich ihm so wichtig war. Schnaufend sah ich zu ihm. "Ach ja?! Und ich brauche meine Familie und meinen besten Freund.", motzte ich ihn an. Sein Blick war zuerst wütend, doch dann kam etwas Verständnis hinzu. "Mein Rudel ist jetzt deine Familie und wenn ich mir sicher bin, dass du bei mir bleibst, dann kannst du sie vielleicht wieder sehen.", knurrte er. "Hmpf!", schnaufte ich und sah stur aus dem Fenster. Ob er meinte, wenn ich an ihn gebunden war? Da könnte er ewig warten! "Ich liebe dich nicht. Ich liebe Jace.", sagte ich fest. Im nächsten Moment spürte ich einen harten Schlag auf meinem Gesicht. Erschrocken verstummten meine Schluchzer und ich fuhr mir über die brennende Wange. Blut klebte an meiner Hand, als ich sie ansah. Mein Blick wanderte zu Aiden, welcher mich geschockt betrachtete. Er hatte mich geschlagen! Mit seinen Krallen! Im Gesicht! Diese Narben würden für immer bleiben. Meine Tränen waren verschwunden und ich wusste, sie kämen nicht wieder. "Was hast du getan?!", fragte ich leise, doch eindringlich. Dann fügte ich noch, kaum hörbar, hinzu:" Als Alpha müsstest du dich besser unter Kontrolle haben!" "Es... Es tut mir leid. Das wollte ich nicht... Wenigstens weiß jetzt jeder, dass du zu jemandem gehörst.", sagte er erst erschrocken, doch grinste zum Ende hin. "Du Bastard!", knurrte ich ihn wütend an. Hatte ich gesagt, ich stände zu meinem Wort? Hiermit würde ich dieses Wort brechen. Ich würde nicht aufgeben, zu versuchen abzuhauen! Dieser elende... Argh! Wütend starrte ich aus dem Fenster und wartete. Wartete auf mein Gefängnis. Ab da an fühlte ich nur noch Leere in mir. Und ab diesem Moment entfachte ein Feuer in mir, welches alles Andere als Wärme brachte und von Sekunde zu Sekunde, von Minute zu Minute und von Tag zu Tag wurde es immer größer. Kälte nahm mich ein und verbot mir jegliches Gefühl, welches nicht Wut und Hass war. Etwas, was ich nicht benennen konnte, zerbrach in mir.

Sooo. Wie hat euch das Kapitel gefallen? Votes und Kommis sind gern gesehen genau wie Verbesserungsvorschläge. ;)

Eure Carina <3

2 Souls - Vergiss den Schnee nicht!Where stories live. Discover now