31. Zeitbombe

304 21 7
                                    

Maria legte sich ins Bett. Noch immer überlegte sie, warum Fabienne die Hochzeit abgesagt oder verschoben hatte. War es wirklich der Job? War Fabienne wirklich so Geldfixiert und ließ ihre geplante Hochzeit deswegen ausfallen? Nein, das könnte es nicht gewesen sein. War es wegen Maria ? Waren Ihre Gefühle doch so stark für sie und sie schob es auf den Job? Vielleicht war es die Sache, dass Anna was mit Tina hatte? Wusste Fabienne wirklich davon? Maria grübelte nach. Sie dachte an heute Mittag, als sie Fabienne das Handy zurückgab. Maria musste schmunzeln. Fabienne war die Angst in den Augen geschrieben und sie war sehr nervös. Aber sie war so süß, Maria musste eiskalt sein. Sie hatte gestern Abend schon genug Gefühle und ihre Schwäche gezeigt. Maria musste  die Coole raus hängen lassen, um zu gucken, ob Fabienne mehr an ihr interessiert war. Eigentlich wollte Maria diese Spielchen nicht, aber was blieb ihr übrig? Sie weinte oft  genug, mit oder ohne Pokerface. Sie würde versuchen diese Kälte zu behalten , solange sie konnte. Besonders am Samstag beim Beachvolleyball müsste sie sich richtig anstrengen. Sie sah Fabienne schon vor sich, wie sie wieder versuchen würde ihren Blicken zu entgehen und so tun, als würde sie nichts verbinden. Maria begann wieder zu schmunzeln , da sie wieder daran dachte was sie sich ausgedachte hatte ' arme Mutter mit kranken Beinen' - sie lachte sogar auf und legte sich die Hand vor dem Mund, damit ihr Vater es nicht hörte.  Was hatte sie sich da einfallen lassen? Aber sie konnte ja nicht sagen was Fabienne wirklich mit ihr gemacht hatte. Jetzt schwelgte wieder in Gedanken rüber zu den Berührungen. Fabienne küsste wirklich wahnsinnig toll. Ihre Augen sprachen mehr aus, als sie manchmal verbal von sich gab. Und ihr Lächeln war ansteckend. Maria dachte an das gemeinsam Duschen und wie sie sich danach wieder beginne wollten auszuziehen. Maria würde Fabienne am liebsten die ganze Zeit küssen und berühren. Sie war so verliebt, dass sie wieder zu weinen begann, da der andere Gedanke Fabienne nicht haben zu können, auch da war. Maria nahm ihr Handy und tippte eine SMS.
>> Hey <<   Nein , das war zu blöd.
>>Hi Fabienne, freue mich dass du beim Volleyball mitmachst, wird sicher ein Spaß.<<
Nein das war auch nicht so eine tolle SMS. Maria löschte und versuchte es nochmal.
>> Ich vermisse d ...<<
Nein, das könnte Maria nicht bringen. Sie löschte auch diese Zeilen und legte das Handy weg. Sie musste kalt sein. Sie musste Fabienne spüren lassen, dass sie nicht so einfach zu haben war und nicht  nur sie unter dieser Situation litt. Und außerdem hatte sie doch etwas von Gefühlen für Anna erzählt. Maria seufzte und legte ihren Kopf aufs Kissen. Sie konnte Fabiennes Parfüm immernoch darin riechen.
Sie wünschte es wäre alles nicht so kompliziert.  Maria schaltete das Licht aus.  Das Handy blinkte auf.
Marias Herz schlug direkt ein Takt schneller. Natürlich war es keine Nachricht von Fabienne. Maria setzte sich auf. Es war Tina!
~What The fuck! ~ dachte sie und fragte sich woher sie ihre Nummer hatte?! Sie hatte ihr diese jedenfalls nicht gegeben! Ihr Vater? Fabienne? Anna? Naja Anna hatte sie dann eher von Fabienne und sie gab es vielleicht weiter ? Oder doch ihr Vater? Der verbockte ja eh alles im Moment.
>> Hi Süße! Habe von dem Beachvolleyball am Weekend gehört! Toll! Schade, dass wir nicht together in einem Team sind :-( ! Küsschen, deine Tina PS: die Nummer habe ich von Anna und sie von deinem Daddy :-* <<
" Ach du Scheisse! Der ist so bescheuert! " sagte Maria nun vor sich hin. Sie atmete genervt einen ballen Luft heraus. " Boah das gibt's doch nicht ..ich raste aus!" Sie stand auf und öffnete ihr Fenster, weil sie das Gefühl hatte dass es zu stickig war im Zimmer.
Sie war so sauer auf ihren Vater. Sie würde am liebsten direkt in sein Zimmer gehen und ihm paar Worte sagen, aber es würde nichts mehr ändern. Sie wollte Tina auf gar keinen Fall antworten. Sonst würde sie ständig SMS von ihr bekommen. Maria legte sich wieder ins Bett und schaltete das Handy komplett aus. Sie versuchte sich zu beruhigen. Sie dachte an Fabienne und wie gerne sie sie jetzt umarmen und küssen würde.

Der Donnerstag verlief sehr zäh. Es regnete den ganzen Tag und Maria lag den ganzen Tag im Bett. Sie hatte Ferien. Sie hatte keinen Plan was sie machen sollte. Ihr Vater war bei der Arbeit. Viele ihrer Freunde waren weg gefahren. Ob Fabienne auch zuhause war? Vielleicht könnte sie ja kurz runter und mal klopfen?  Maria gähnte vor sich hin. Sie könnte fragen , ob sie mit ihr die Taktik für Samstag oder so besprechen wollte. Und falls Anna da wäre, würde sie einfach das gleiche sagen. Es wäre ja nichts verkehrtes dabei....
Maria klopfte an der Tür.
Fabienne öffnete und sah sie erfreut an. Sie hatte auch nur eine lockere Jogginghose an und ein Shirt. Ein sehr enges Shirt. Kein BH.  "Bist du alleine?" kam als erstes von Maria, obwohl sie eigentlich anders anfangen wollte.  Fabienne  öffnete die Tür etwas mehr auf, und zeigte Maria an dass sie rein kommen konnte. " Also ja?" kam Maria zögernd herein und Fabienne schloss die Tür und kam Maria näher. Sie legte ihre Hände auf ihre Wangen und küsste sie auf den Mund. Sie zog ihr das Shirt aus  und küsste sie am Hals entlang. Berührte ihre Brüste und ging tiefer. Sie küsste ihren Bauch hinab. Maria nahm Fabienne zurück  zu sich nach oben. Sie ging mit ihr in ein Zimmer. Es war das Wohnzimmer, nein es war das Schlafzimmer. Ein großes Bett wartete schon auf beide. Fabienne zog sich die Hose aus und lächelte Maria an. Maria zog Fabienne auf sich und...
Maria wachte auf, jemand klingelte am Haustelefon. Wer konnte es wagen sie aus diesem tollen Traum raus zu reißen? Maria war total scharf geworden und musste sich erstmal setzen. Jetzt träumte sie auch noch von Fabienne.  Verwirrt und etwas schlecht  gelaunt stand sie auf und schaute im Flur auf das Telefon, wer angerufen hatte. Es war ihre Tante aus Paris. Maria legte das Telefon wieder weg. Sie rief sicher  an und wollte mit Marias Vater sprechen. Maria latschte wieder langsam in ihr Zimmer zurück. Sie dachte wieder an den Traum. Sollte sie es auch so versuchen? Runter gehen und mal klopfen? Nein, sie sollte doch kalt sein. ~ Nicht nachgeben Maria, nicht nachgeben.~ wiederholte sie sich immer wieder im Kopf. Sie ging duschen und rasierte sich schon mal alle bestimmten Zonen und die Beine.

Fabienne lag auf der Couch im Wohnzimmer. Sie hatte ihren Laptop auf dem Schoß und tippte paar Antwortmails. Im Hintergrund lief der Fernseher auf lautlos. Irgendeine Serie lief und Fabienne  blickte nur ab und zu rüber und wusste eh nicht worum es ging. Sie antwortet jetzt einer Maria. Alleine der Name ließ sie wieder in andere Gedanken abdriften. Ob sie zuhause war? Bei dem Regenwetter konnte man ja nicht viel unternehmen. Fabienne nahm ihr Handy in die Hand. Vielleicht könnte sie ihr etwas schreiben? Aber was? Vielleicht einfach nur ein 'Hi' oder ' danke dass du gestern nichts gesagt hast' ?
Nee, das wäre nicht so gut. Vielleicht nur einen Songtitel und der würde mehr sagen als irgendwas. Nur was für einen Song?  Nein, dass wäre auch keine gute Idee. Fabienne sollte es doch nicht schlimmer machen. Maria dachte ja eh schon dass sie nur eine Affäre für sie sei oder sowas in der Art. Fabienne seufzte und legte das Handy weg. Könnte sie nicht einfach beide haben? Fabienne lachte selber über ihre verblödeten Gedanken. Sie nahm ihr Handy nochmal in die Hand und suchte Maria in ihrer Kontaktliste aus.
Sollte sie sie einfach anrufen? Fabiennes Herz schlug schneller, als sie den Daumen über dem Namen hielt und nur noch einmal antippen müsste, damit der Anruf losging.

oh là là ! [ lesbisch ]  #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt