-EAGLE- Ein Anderes Großkotziges Liebevolles Experiment (Pausiert)

Sie fürchten weder Tod noch Fury

Hey, sorry das so lange nichts mehr kam, aber ich Schulisch leider viel zu tun. Aber eal, ich wollte euch noch fragen ob jemand von euch Lust hätte an nem Avenger Adventskalender mit zu machen.

Was für eine Nacht. Halbtot versuchten wir krampfhaft unsere Augen offenzuhalten, als uns Thor mit einem lauten: „Guten Morgen, die Damen." weckte.
Verschlafen wischte sich Helena den Schlafsand aus den Augen, währendessen Nala wie ein kleines Alien gähnte. Bei diesem Anblick plagten mich schreckliche Schulgefühle. Fury hatte mich bezüglich Eobarth erst böse angeguckt und mir ihn dann entrissen, um ihn in einen winzigen Umzugskarton zu verfrachten. Mit so viel Feingefühl, wie eine Planierraupe, fuchtelte Thor fachmännisch drei Luftlöcher in den Karton, welches Eo nur unter lautem schreien und bitterlichen weinen ertrug. Ich dachte ständig an ihn, aber versuchte mir vor den Mädels nichts anmerken zu lassen, was mir aber nicht besonders gut gelang.

Schlaftrunken riss mich Leia aus meinen Gedanken, indem sie lauthals verkündete: „Mädels? Ich habe gerade eine Nachricht bekommen. Sie haben mir meinen Stundenplan aufs Handy geschickt." „Uiiii. Cool!" Euphorisch kramte jetzt auch Polly nach ihrem Handy.
Schneller als ich mich versehen konnte, waren alle in heller Aufregung. „Uhhh wir haben nachher 'Überwachung und Spionage' zusammmen. Das klingt spannend. Ich will unbedingt neben dir sitzen, Leia." schrie Helena schrill.
Polly unterbrach sie mit einem missmutig klingenden „Och nöööööööööö, ich habe die ersten Stunden 'Modernes Recht' . Da blättert man sicher nur in langweiligen Gesetzbüchern." sie stöhnte genervt. Schnell warf Nala einen geschulten Blick auf ihr Display und fing an zu grinsen. „Uhhhh, Privatunterricht. Und das sogar bei Tony. Wie sieht deine Laune jetzt aus?"
Um Nalas Frage zu beantworten - Polly sprang wie angestochen auf, bewaffente sich mit einem ganzen Koffer voller Schminke und verschwand im Gang. „Da freut sich aber jemand." merkte Nala an und fragte anschließend: "Heli? Was hast du?"
„Zuerst.... grundlegendes Bogenschießen, aber weil das so viel Konzentration abverlangt, hab ich dann zwei ganz entspannende Stunden Klettern."
„Uhhhh, Hawky und Spidey. So lässt es sich aushalten." rief Nala und grinste schief.
Währendessen war die sonst so fröhliche Leia verstummt und schaukelte mittlerweile apathisch und mit angezogenen Knien auf dem Boden hin und her.
„Leia? Alles gut bei dir?" fragte ich nachdenklich.
„Nein! Ganz und gar nicht! Ich habe nachher Nahkampftraining. Bei Cap. Ich werde nicht nur vor Anstrengung sterben, sondern habe nicht mal was anzuziehen. Es ist entsetztlich."
Wir kicherten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alle gerade noch etwas mehr am Rad drehten, als sie es ohnehin schon taten.
Ehe wir uns versahen hatte Helena auch schon ihre Nähmaschiene ausgepackt, aufgebaut und schneiderte behände ein bezauberndes rot- blau- weißes Kleid aus mitgebrachten Stoffbahnen. Das „Problem" war dann wohl gelöst.
„Nala? Und? Loki? In was wird er dich unterrichten?" Als ich „Loki" sagte strahlten ihre Augen.
„Geschichte. Na mal sehen, ob ich mich da wirklich konzentrieren kann, wenn Loki unterrichtet."
„Das wird schon, Nala." ich lächelte.
„Und du? Was macht den Quicksilver?"
„Hier steht „Konditions- und Koordinationstraining". Ich kann mir gar nicht vorstellen warum gerade ich. Meine Kondition ist so gut, dass mir letztens jemand Fremdes gesagt hat, dass ich schlechtere Reflexe habe, als eine überfahrene Oma. Na ich freue mich." sagte ich und verdrehte zeitgleich die Augen.
Bevor ich bemitleidet werden konnte, rief Helena auch schon:"Wir sehen uns in der Mittagspause?" Wir nickten. „Treffpunkt Pausenraum?" fragte Polly, die mittlerweile auch schon fertig war. Ein perfekt gezogener Liedstrich thornte in ihrem Gesicht, der mit den optimal getuschten Wimpern ein zauberhaftes Ensemble bildete und sie zum absoluten Hingucker machten.
Alle verließen nacheinander den Raum und ich wünschte mir doch auch nur, so entspannten Unterricht genießen zu dürfen wie Polly.
Letztenendes packte ich dann doch noch meine Sportsachen und verlies als Letzte den Schlafraum.
Ich will ja nichts sagen, aber manchmal frage ich mich wirklich, warum gerade wir fünf erwählt wurden, die Shield Akademie besuchen zu dürfen.
Die Uhr zeigte gerade 12 und wir versammelten uns im Pausenraum.
Na gut, „versammeln" ist vielleicht etwas zu viel gesagt.
Ich betrat den Raum und viel schnurstraks direkt auf den nächsten Sitzsack und lag dann, wo ich lag.
Helena schwankte kurz darauf in den Raum. Offensichtlich war ihr etwas schwindlig, sodass sie beim Versuch, sich auf einen Stuhl zu setzen, diesen um 30 Zentimeter verfehlte und schließlich auf den Boden fiel und einfach liegen blieb.
Als nächste erschien Leia. „Erscheinen" ist vielleicht etwas übertrieben, denn sie kündigte sich schon aus zehn Meter Entfernung durch ein ohrenbetäubendes „Au, Au, Au, Au, Auuuuuu.", welches sie bei jedem Schritt von sich gab, an. Ihre Haare waren komplett verwuschtelt, das Kleid teils zerissen und ihr Körper über und über mit blauen Flecken bedeckt.
Nala sah auch nicht besser aus. Ziemlich verstört schauend kam sie wortlos zur Tür herein und setzte sich auf die Couch. Ihre sonst so schön blassblauen Augen, waren klein, rot und angeschwollen. Gerade als ich mit letzter Kraft frage wollte, was los sei, hüfpte Polly laut pfeifend in den Raum hinein und verkündete: „Hach, Tony ist so toll. Und wie war es bei euch so?"
Wir stöhnten ihr im Chor ein jämmerliches Geräusch entgegen.
Sie ließ sich davon nicht beeindrucken und formulierte: „Auf geht's Mädels, wir haben jetzt Unterricht. Na mal sehen mit wem." Danach half sie uns auf und zerrte uns durch den Flur zum Westflügel des Gebäudes.

Wir befanden uns in einem großen Raum am Ende des Ganges. Alles sah sehr steril aus, obwohl jeder Arbeitsplatz mit hochmodernen Computersystemen, sowie einer Kiste voller Werkzeuge bestückt war.
Ganz vorne saß Fury und klopft ungeduldig mit seinem Zeigfinger auf das Pult.
„Der erste Unterrichtstag und schon seit ihr zu spät. Pünktlichkeit ist eines der Wichtigsten Dinge bei der Planung von Einsätzen!" Furys Stimme bebte. Zumindest bildte ich mir das ein. Wir alle befanden uns in einer Art von Wachkoma. Alle außer Polly. Sie saß euphorisch ganz vorne in der ersten Reihe und hörte eifrig zu.
„Wie ich sehe hat ihr vorangegangenes Training seinen Zweck erfüllt - ihr seid erschöpft und nicht mehr in der Lage euch gegenseitig vom Unterricht abzulenken. Genau das hatte mich an eurer alten Schule gestört. Hier können wir alle viel konzentrierter vorgehen. Unter euren Plätzen könnt ihr Powerriegel finden. Ich rate euch die zu essen . Danach wird es auch mal wieder Zeit, eure technisches Grundverständinis zu verbessern. Ich teile euch gleich ein Nachtsichtgerät aus, ihr nehmt es komplett auseinander und baut es dann wieder zusammen. Dazu habt ihr 30 Minuten Zeit, ich komme mir das Ergebnis dann anschauen. Auch wenn ich nicht im Raum sein werde, seit euch sicher, ich habe mein Auge überall!" sprach er, legte das Teil vor Polly und verließ den Raum. Aufgrund seines schwarzen Mantels, wirkte das ganze nochmal extra- dramatisch.

Das erste was wir reflexartig machten, war, die überraschend genussvollen Riegel zu verzehren. Man merkte richtig, wie einem der Zucker durch das Blut, direkt ins Gehirn schoss.
Nala war die erste, die sich erholt hatte. Sie fragte:„Polly? Hast du eine Idee? Du hattest doch mal Nachhilfe bei Tony. Da muss doch was hängen geblieben sein?!"
„Ähm....an alles was ich mich erinnern kann, ist, dass die Pizza echt lecker war."
Leia lachte und ergänzte:"Macht ja nichts. Wir sind ein Team. So schwer kann das nicht sein. Wir sind jeder in etwas anderem gut. Das muss man doch nützen können...Also, ich würde sagen, Polly, du übernimmst das Grobe. Versuche die Kunststoffhülle zu entfernen! Genau, du musst mit den Nägeln.... und dann mit Gefühl....ja, perfekt. Das wärs. Sehr gut. Nun gut, Helena ? Du hast doch viel Feingefühl, so lange wie du immer an der Nähmaschiene sitzt. Also. Du solltest jetzt diese Spriale und die Drähte vorsichtig herausnehmen, ohne dabei diese Kammer da zu berühren. Okay?" fragte Leia hoffnungsvoll
„Ja, habe ich verstanden.... So, dann muss das noch.... und hier noch .... hmmmm.... ich habs!" freute sich Helena.
„Super gemacht. Ich hab' doch gewusst, dass du das hinbekommst! Soweit so gut. Zerlegt haben wir das Ganze schon mal. Jetzt müssen wir das ja nur noch zusammenbauen. Nala? Ich habe mir das alles gut gemerkt und du ordnest die Teile einfach wieder so an wie vorher!" Leia klang überzeugt von dem was sie sagte.

Auch nach 10 Minuten, die vergangen waren, hatte es Nala noch nicht geschafft. Uns blieben noch fünf Minuten.

„Alles gut, Nala du schaffst das! Du hast immer so viel Geduld. Dort wo andere verzweifeln, hast du den längeren Atem." Leia klang halb motivierend halb verzeifelt.
„Wir haben es! Und die Zeit ist auch rum. Yeah, wir sind ein super Team!" jubelten die Mädchen.
Ihre Worte rauschten an mir vorbei, wie ein Schnellzug. Ich saß immer noch genau da, wo ich auch am Anfang saß. Meine Freundinnen wollten auf mich Rücksicht nehmen, indem sie mich bewusst schonten. Sie wussten genau wie es in mir aussah.

Aber nun kamen sie zu mir rüber.
Helena nahm mich in den Arm und Polly sprach das aus, was sich den ganzen Tag keine andere zu fragen getraut hatte, weil sie sonst das Gefühl gehabt hätten, das Messer in der Wunde nur noch herumzudrehen. Polly fragte gerade heraus: „Es ist wegen Eobarth, oder?"
Ich schaute sie mit großen traurigen Augen an und nickte.
„Das kann ja wohl nicht sein. Auf einem normalen Internat darf man seine Haustiere auch mitbringen und ich habe mit Tony vorhin eh schnell mal den Computer gehackt um zu sehen, was in der Hausordnung von Shield steht. Von Extraterrestrischen Wesen war dort keine Rede. Rechtlich gesehen ist alles gut." sagte Polly und legte mir die Hand ermutigend auf die Schulter.
„Ich werde nicht zulassen, dass auch nur eine von uns traurig ist, wenn wir das doch beheben können. Eine für alle. Alle für Eobarth. Auf geht's Mädels! Polly? Ihr habt auch den Gebäudebauplan mit den geheimen Türen runtergeladen?" fragte Leia
„Natürlich. Alles wie geplant erledigt und dir per Whatsapp geschickt, mit der neuen Ende- zu. Ende - Verschlüsselung. So kann das weder die App noch Dritte lesen.." antwortete Polly.
„Sehr gut. Als erstes müssen wir aus dem Raum heraus und dann rechts..." Leia war so motiviert Eo zu befreien, dass sie ohne auf ihre Umgebung zu achten, nur noch auf ihr Handy starrte und völlig versunken aus dem Raum lief. Genau gegen Fury. Sie wurde rot. Das war ihr unangenehm.
Aber überraschenderweise sagte Fury nichts außer: „Zurück in den Raum. Sofort!" Er folgte uns, in der Hand einen Karton haltend.

„Der Unterricht für heute ist beendet. Zur Auswertung kann ich sagen, dass ihr euch gut geschlagen habt und unsere Erwartungen erfüllt habt. Das Auseinandernehmen und Zusammenbauen des Nachtsichtsgeräts war nur eine Ablenkung. In Wahrheit wollten wir eure sozialen Fähigkeiten überprüfen im Verhältnis zu euer Anerkennung von Autoritäten, in dem Fall mir. Ihr habt den Test bestanden. Dazu musste ich das Alien an mich nehmen, um zu sehen, ob eure Zusammenhalt und die Teamfähigkeit am Ende siegt. Weil ihr euch so gut geschlagen habt, bekommt ihr es nun zurück."sagte Fury und ging genauso schnell, wie er im Gang auftauchte.
Und mit „es" meinte er natürlich Eo.
Am Ende des ersten Schultages saßen wir dann also zu sechst im Pausenraum, tranken selbstgemachte Milchshakes und tauschten unsere heute gesammelten Erfahrungen aus, gleichzeitig waren wir natürlich sehr gespannt, welche Herausforderungen wohl als nächstes für uns anstanden.