Helenas Farm

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Ferienkapitel

*Helenas Sicht*
Ich hatte schon fast aufgegeben noch von der Schule abgeholt zu werden. Immerhin wartete ich nun schon über eine halbe Stunde hier und stand mir mittlerweile die Beine in den Bauch. Meine Freundinnen hatten sich vor ein paar Minuten von mir verabschiedet. Sie hatten alle noch etwas vor. Verständlicherweise. Immerhin war heute der letzte Schultag und jeder wollte einfach nur so schnell wie möglich weg von der Schule.
Mich eigentlich eingeschlossen. Aber da ich ja jetzt bei den Bartons wohnte sollte ich auch meine Ferien bei ihnen auf der Farm verbringen. Die Farm, die sich mehrere hundert Kilometer von unserer Schule entfernt befand. Während der Schulzeit waren Clint und ich immer mit dem Jet hin geflogen, aber heute hatte er irgendetwas mit den Avengers zu klären (wahrscheinlich wegen EAGLE), weshalb mich Laura eigentlich abholen sollte.
In der kurzen Zeit, die ich sie jetzt schon kannte war sie mir ans Herz gewachsen. Sie hatte mich liebevoll in der Familie aufgenommen und sich sofort um mich gekümmert, was ich von meinen neuen Geschwistern leider nicht behaupten konnte. Lila, Cooper und Nathaniel. Alle drei hatten mich zuerst skeptisch angestarrt, als ich plötzlich mit bei ihnen am Abendbrottisch saß. Nathaniel war der erste, der mich so aufnahm, wie ich war, wahrscheinlich aber auch nur, weil er noch so klein war. Lila erkannte schnell, dass so eine große Schwester doch gar nicht so schlecht war, immerhin kann man sie für alles verantwortlich machen. Cooper hingegen hatte es perfektioniert mich zu ignorieren.
Aus eben diesem Grund war ich doch etwas skeptisch gegenüber den nächsten Monaten, die ich mit diesen Rabauken verbringen durfte. Aber da waren ja auch noch die Neuigkeiten mit EAGLE. Meine Gedanken hatten also genug zu tun, während ich da so stand und auf Laura wartete.
Ein lautes Hupen ließ mich etwa zehn Minuten später zusammenzucken. Hinter mir hatte ein roter, ziemlich verschmutzter Truck gehalten. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich Laura am Steuer, breit grinsend und mir winkend.
Seufzend schnappte ich mir meinen Rucksack und öffnete die Beifahrertür, doch zu meinem großen Erstaunen war dort schon besetzt. Nathaniel grinste mir breit aus seinem Kindersitz entgegen. Ich konnte nicht anders, als zurück zu grinsen.
„Hallo ihr zwei." meinte ich, als ich mich an Nathan vorbei quetschte und auf den Sitz in der Mitte fallen ließ.
Die nächsten Stunden vergingen in Zeitlupe. Ich war noch nie gerne Auto gefahren. Ich schaffte es nicht dabei einzuschlafen und versuchte ich zu lesen wurde mir immer schlecht. Die erste halbe Stunde fragte mir Laura noch Löcher in den Bauch, darüber was wir so in den nächsten Wochen zusammen machen wollten, oder wie ich mein neues Zimmer gestalten wolle, aber sie bemerkte bald, dass ich mir über all das noch überhaupt keine Gedanken gemacht hatte und ließ die Sache auf sich beruhen.
Irgendwann fing ich an in die WhatsApp-Gruppe zu schreiben ... und tatsächlich antwortete mir jemand. Ein Hoch auf meine Handysüchtigen Freundinnen. Die Autofahrt war gerettet. Na ja... Zumindest bis zu dem Punkt, an dem mein Handy mir lautstark verkündete, dass meine Mobilen Daten aufgebraucht waren. Enttäuscht legte ich es weg und verbrachte den Rest der Fahrt damit Straßenschilder zu zählen.
Schild Nummer 3.428 war es dann endlich. Das lang ersehnte „Barton's Farm"-Holzschild, das am Tor des alten Zaunes hing, der das Grundstück umgrenzte.
Es war bereits dunkel. Nathaniel neben mir schlief schon eine ganze Weile und Laura gähnte auch schon verdächtig. Taumelnd stieg ich aus dem Truck. Meine Beine waren bei dem ganzen still sitzen eingeschlafen. Murmelnd wünschte ich Laura noch eine Gute Nacht und machte mich dann auf den Weg in mein Zimmer, um mich schlafen zu legen.

Am nächsten Morgen wurde ich nicht etwa vom Krähen eines Hahns geweckt, oder gar vom Schreien Nathaniels. Nein. Es war Cooper, der sich einen Spaß daraus machte seinen Flummi unaufhörlich gegen meine Zimmertür zu werfen. Wütend rollte ich mich aus dem Bett und öffnete schwungvoll die Tür, nur um den Flummi volle Kanne ins Gesicht zu bekommen.
Einige Bruchteile von Sekunden starrten Cooper und ich uns regungslos in die Gesichter, dann reagierte er und nahm die Beine in die Hand.
Ich seufzte bloß auf. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen." grummelte ich sarkastisch und ging zurück in mein Zimmer, um mich anzuziehen. Ich würde mich wohl noch früher oder später an meinem ach wie liebenswerten neuen kleinen Bruder rächen. Und diese Rache, würde er so bald nicht vergessen. Nicht umsonst wurde ich bei EAGLE wegen meiner Kreativität aufgenommen...
Als ich die letzten Treppenstufen heruntergestiegen kam sah ich Laura, die sich gerade auf den Weg nach draußen machte.
„Guten Morgen Schlafmütze. Es ist schon fast neun." Ungläubig starrte ich sie an. Hatte sie das gerade echt gesagt??
„Ich geh schnell einkaufen. Ich nehme Mal an, du willst nicht unbedingt mitkommen?" fragte sie schließlich. Ich nickte bloß und sie verschwand leise kichernd aus der Haustür. „Ach ja... Ich lass euch Nathaniel hier!" rief sie schließlich noch von draußen.
„Hm..." machte ich, auch wenn mir bewusst war, dass sie es nicht hören würde. Das 'Hm' war eher für mich selbst gewesen. Es war ein: du-schaffst-das-schon-Hm. Es sind ja nur knappe zwei Monate mit Geschwistern, die noch nerviger sind, als meine eigentlichen großen Brüder. Ach ja... und vorerst ohne Internet. Der WLAN-Router war nämlich seit ein paar Tagen kaputt und Clint hatte noch keine Zeit gehabt sich darum zu kümmern.
Nach meinem eher spärlichem Frühstück - eine Banane und zwei Haferkekse - machte ich mich daran meinen Racheplan gegen meinen Flummi werfenden Bruder auszuhecken.
Als Lila bemerkte, dass ich am Küchentisch saß und schrieb schnappte sie sich sofort ihre Malsachen und setzte sich zu mir. Die perfekte Gelegenheit für sie. Immerhin musste sie dann nicht aufräumen. Ich war ja diejenige gewesen, die am Küchentisch gesessen hatte...
Aber das störte mich in dem Moment eigentlich gar nicht. Ich war viel zu vertieft in meine Pläne. Ich brauchte: Zahnpasta, Frischhaltefolie, Alleskleber, eine Harke, drei Seile, ein paar Schnipsgummis, Sprühsahne, ein paar alte Bretter, Hammer und Nägel und ... Oh Mist! Wo um Himmels Willen sollte ich auf diesem riesigen Grundstück einen Globus finden?
Also stand ich auf und machte mich auf die Suche, immer unauffällig gefolgt von Lila, die wahrscheinlich doch nicht so desinteressiert an mir war, wie sie immer behauptete.
Zuerst durchwühlte ich Clints und Lauras Schlafzimmer, dann das Arbeitszimmer, den Keller... Nichts. Eine Möglichkeit hatte ich noch: der Dachboden.
Viele staubige Bücher standen hier rum. Ich war zwar zum ersten Mal dort oben, hatte aber sofort das Gefühl, dass hier irgendetwas geheimnisvolles vor sich ging. Manche Orte hatten einfach so einen Touch, der einen nicht mehr losließ. Aufgeregt machte ich mich daran jeden Karton aufzumachen und mir einige Gegenstände etwas genauer anzusehen. Da waren zum Beispiel ein paar alte Bögen, die Clints jetzigem ziemlich ähnlich sahen, oder alte Beutel, voll mit kleinen Chemikalienfläschchen, aber am meisten interessierte ich mich für eine kleine, unauffällige Kiste, die als einzige hier oben nicht von einer meterhohen Staubschicht bedeckt war.
Sie stand ziemlich weit hinten in der Ecke, verstellt von einer Strohpuppe und einigen verrosteten Traktorteilen.
Vorsichtig kämpfte ich mir den Weg zu ihr frei und konnte mir einen überraschten Pfiff einfach nicht verkneifen, als ich den schwarzen Adler erkannte, der auf dem Deckel der Kiste prangte. S.H.I.E.L.D. also... Warum versteckte Clint hier oben eine Kiste von S.H.I.E.L.D.? Wollte er nicht eigentlich, dass seine Familie nichts mit der Agency zu tun hatte? Vielleicht hätte ich lieber meine Finger von der Kiste gelassen, aber ich konnte einfach nicht. Ich liebte Geheimnisse einfach. Und diese Kiste schrie förmlich danach, dass ich mich um sie kümmerte.
„Was machst du da?" Ich zuckte zusammen. Lila hatte ich komplett vergessen. „Darfst du hier oben sein?" fragte sie frech.
„Darfst du denn?" entgegnete ich und lächelte über ihren ertappten Augenzuschlag. Wenn sie nun schon einmal hier war, vielleicht konnte sie mir ja mit der Kiste helfen.
„Weißt du, was das hier ist?" fragte ich also und machte einen Schritt zur Seite, um ihr den Blick auf die Kiste frei zu geben.
Neugierig kam sie zu mir und kniete sich vor die metallene Kiste.
„Nein. Nie gesehen. Was ist das?" fragte sie und zeigte auf einen handgroßen Bildschirm, an einer Seite der Kiste.
„Ich weiß nicht genau..." murmelte ich.
„Das ist ein Handabdruck Scanner." kam Coopers Stimme von dem Dachbalken über uns. Ich glaube so sehr wie in diesem Moment hatte ich mich noch nie erschreckt.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, war Coop bereits herunter geklettert und besah sich nun ebenfalls meinen interessanten Fund.
„Hier neben dem Scanner sind einige Knöpfe. Ob man zusätzlich auch noch einen Code eingeben muss?" Kaum hatte er das gesagt drückte er auch schon auf einen von den Knöpfen und ein lautes Piepen hallte durch den Raum.
„Cooper! Was machst du da?" rief Lila genau das aus, was ich gerade gedacht hatte.
„Ich hab das Ding aktiviert. Schaut! Der Scanner ist angegangen..." Ich seufzte. Der kleine Teufel hatte es tatsächlich geschafft, aber was brachte uns das jetzt? Ich glaubte kaum, dass einer von uns die Kiste öffnen könnte.
„Wollen wir es mal versuchen?" fragte Lila aufgeregt.
„Ich zuerst!" brüllte Cooper und presste seine Hand auf den Scanner. „Sie haben keinerlei Befugnis diesen S.H.I.E.L.D.-Einsatzkoffer zu öffnen." Die metallene Stimme ließ nicht nur Cooper einige Zentimeter zurückschrecken.
Er seufzte laut. „Schade... Na gut. Jetzt du Lila."
Auch Lila legte ihre Hand auf den Scanner und wieder ertönte die kalte Stimme: „Sie haben keinerlei Befugnis diesen S.H.I.E.L.D.-Einsatzkoffer zu öffnen."
„Schade..." meinte Lila traurig und jetzt lagen Coopers und ihr Blick abwartend auf mir.
„Na gut... Ich kann es ja Mal versuchen..." murmelte ich.
„Ihre Sicherheitsstufe reicht nicht aus, um diesen S.H.I.E.L.D.-Einsatzkoffer zu öffnen. Bitte wenden Sie sich an ihren Vorgesetzten."
„Okay... Das war Mal was anderes..." murmelte ich grinsend. Cooper starrte mich fassungslos an.
„Was war das denn? Wieso hat das Ding bei dir anders reagiert?"
Es dauerte einige Zeit, bis ich Lila und Cooper einigermaßen verständlich gemacht hatte, was mir und meinen Freundinnen mit S.H.I.E.L.D. passiert war und dass ich ja deswegen jetzt genau genommen ein S.H.I.E.L.D.-Agent war... Anscheinend aber mit einer echt niedrigen Sicherheitsstufe...
Gerade, als ich anfangen wollte von Leia, Polly, Nala und Maya zu erzählen hörten wir von unten ein lautes Krachen und dann einen spitzen Aufschrei.
„Nathan!!" brüllten wir wie aus einem Mund und stürmten polternd die Treppe nach unten.
Glücklicherweise war es nur eine der hässlichen Blumenvasen gewesen, die Laura im Flur aufgestellt hatte. Mit wenigen Handgriffen hatte ich alles wieder aufgeräumt, während Lila den Kleinen beruhigte.
„Lasst uns mal probieren wie die sprechende Kiste auf Nathaniel reagiert." meinte Coop grinsend, als wir alle fertig waren.
Ungläubig starrte ich meinen neuen kleinen Bruder an. Aber... „Warum nicht..." gab ich seufzend und Schultern zuckend zu. „Warum nicht?"
„Sicherheitscode bestätigt. S.H.I.E.L.D.-Einsatzkoffer öffnet sich nun. Wir wünschen ihnen noch einen schönen Tag Agent Barton."
Nicht nur meine Augen weiteten sich auf Tellergröße. War das gerade tatsächlich passiert? Nathaniel Pietro Barton war im Alter von nicht einmal einem Jahr schon S.H.I.E.L.D.-Agent?
Nein! „Clint muss ihn als doppelte Sicherung genommen haben. Niemand würde darauf kommen, dass der Handabdruck von Nathan hier das Schloss öffnen würde." Noch immer schockiert nickten meine beiden Geschwister zustimmend.
„Dann wollen wir doch Mal gucken, was Agent Nathaniel so in seinem Koffer hat." meinte ich grinsend und beugte mich über die Kiste.
„Was zum Geier?" Das war alles, was mir dazu einfiel. Einfiel zu den tausenden Fotos von mir, meinen beiden Brüdern und meinen Eltern. Fotos von mir und den Mädels. Fotos von mir in der Schule. Fotos von mir letztes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt. Fotos von mir als kleines Baby, von mir als Kleinkind, als Grundschulkind bei meiner Schuleinführungsfeier. Fotos von mir, als ich Leia zum ersten Mal getroffen habe und so später auch Nala und Polly. Fotos von mir an meinem ersten Schultag am Gymnasium, als ich Maya kennenlernte.
Aber nicht nur Fotos. Auch der Steckbrief, der im Kindergarten Mal von mir angefertigt wurde. Meine erste Arbeit, aus der Grundschule, einige Kritzeleien, aus dem Unterricht, von denen ich eigentlich dachte, dass ich sie schon längst weggeschmissen hatte, das Malheft aus der achten Klasse, von dem ich immer geglaubt hatte jemand hätte es mir geklaut. Und ganz unten, auf dem Boden der Kiste lag eine DVD. Unbeschriftet und silbern glänzend.
„Was soll das alles?" fragte ich und kämpfte mit den Tränen. Ich verstand mittlerweile überhaupt nichts mehr. Hatte S.H.I.E.L.D. mich all die Jahre über beobachtet?
Cooper, Lila und Nathaniel waren in diesem Moment totenstill. Wahrscheinlich verstanden sie gar nicht, was dieser Fund für mich bedeutete. Aber ehrlich gesagt verstand ich es auch nicht. Was sollte das alles?
Wut, Frustration und Traurigkeit machten sich in mir breit. Ich hatte immer geglaubt, dass Clint jemand wäre, dem ich vertrauen konnte. Und jetzt das...
Einer spontanen Eingebung folgend schnappte ich mir die Kiste, rannte in mein Zimmer und verschloss die Tür hinter mir.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit auf meinem Bett zu sitzen und die Kiste fassungslos anzustarren, die ich gegenüber auf den Fußboden gestellt hatte. Ich ignorierte das Klopfen und Rufen meiner Geschwister und später auch von Laura. Ich ignorierte, dass Cooper und Lila Laura alles erzählten und sie deswegen nur noch nachdrücklicher an meine Tür klopfte. Ja, ich ignorierte sogar ihre Drohung, dass sie Clint rufen würde, wenn ich die Tür nicht öffnete.
Alles was ich in dem Moment wollte, war auf meinem Bett zu sitzen und mir die schlimmsten Erklärungen auszumalen, die es für diese Kiste geben könnte.
War das alles nur inszeniert worden, um mich zu stalken? Oder war der eigentliche Sinn von EAGLE sogar, dass wir alle getötet werden sollten? Was hatte ich verbrochen, dass ich von S.H.I.E.L.D. unter Beobachtung gestellt wurde? War ich vielleicht ein Schlafwandler und tötete nachts Menschen ohne etwas davon mitzubekommen? Gab es solche Kisten auch von den anderen vier Mädels?
In dem Moment fiel mir ein, dass da ja noch die DVD war. Die DVD in der Kiste. Ein letztes Mal schniefte ich noch voller Selbstmitleid, dann raffte ich mich auf, kramte meinen Laptop hervor und legte die DVD ins Laufwerk.

„Hallo Helena, Schatz. Wenn du das hier siehst ist uns wahrscheinlich etwas zugestoßen."
Das waren meine Eltern! Der Film war bei uns zuhause aufgenommen worden. Meine Eltern saßen bei uns zuhause auf der Couch und redeten mit ... mit mir!
„Wir haben S.H.I.E.L.D. diese Aufnahme gegeben, weil wir wollen, dass du weißt, warum wir nie für dich da waren." Meine Mum lächelte traurig, weshalb mein Dad fortfuhr: „Es ist so: Wir sind Secret Agents von S.H.I.E.L.D., deine Mutter und ich. Wir erledigen all die dreckige Arbeit, von der S.H.I.E.L.D. nicht will, dass die Öffentlichkeit davon erfährt." Jetzt fiel meine Mum ihm ins Wort: „Und genau deswegen haben wir dir nie etwas davon erzählt. Wir wollen nicht, dass du schlecht von uns denkst." Tränen rollten mir über die Wangen. Das ... das konnte einfach nicht wahr sein!
Mein Dad erzählte weiter: „Wenn du das hier siehst bist du aller Wahrscheinlichkeit nach bei Clint und seiner Familie. Ich kenne Barton schon eine Ewigkeit. Ihm kannst du vertrauen, er ist ein guter Mensch." Jetzt erzählte wieder Mum: „Wir haben Clint gebeten sich um dich zu kümmern, wenn es Mal nicht so gut um uns stehen sollte. Immerhin können Agent Pharston und Agent Montana nicht immer auf dich aufpassen. Sie haben auch eigene Aufträge."
Warte! Wer waren diese beiden Agents? Wollen sie mir etwa erklären, dass ... ? Fassungslos starrte ich auf den kleinen Bildschirm meines Laptops, als auch noch meine beiden Brüder ins Bild traten.
„Hallo Helena. Jetzt, wo du schon einmal die Wahrheit erfährst solltest du wohl auch wissen, dass du eigentlich Einzelkind bist. Wir werden bloß von deinen Eltern ausgebildet und haben ab und zu den Auftrag auf dich aufzupassen." Immer mehr Tränen rollten mir über die Wangen. Das war doch alles nicht echt! In ein paar Sekunden springt doch bestimmt von irgendwo jemand hervor und ruft 'Überraschung! Das war alles nur ein Witz!'
„Helena Liebes. Ich weiß, dass das jetzt schwer sein muss für dich, aber bitte, lass den Kopf nicht hängen. Wir haben dich immer geliebt und genau deswegen haben wir dir die Wahrheit immer verschwiegen."
Ich zuckte zusammen, denn Clint hatte den letzten Satz mitgesprochen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er durch das Fenster in mein Zimmer geklettert war und nun neben mir stand.
Ich konnte aber auch nichts sagen, denn mir liefen die Tränen unaufhörlich die Wangen hinunter. Wortlos setzte sich Clint neben mich auf mein Bett, nahm mir den Laptop vom Schoß, stellte ihn auf den Fußboden und nahm mich in den Arm.
Nach einer gefühlten Ewigkeit meinte er schließlich: „Weißt du warum ich dich gestern nicht von der Schule abholen konnte?"
Verwirrt hob ich den Kopf von seiner Schulter. „Wegen EAGLE?" fragte ich und meine Stimme klang ganz belegt.
Ich konnte richtig hören, wie Clint grinste, dann streichelte er mir sanft über die Haare und meinte: „Nein. Ich war unterwegs und habe zwei Secret Agents von S.H.I.E.L.D. den Arsch gerettet."

-EAGLE- Ein Anderes Großkotziges Liebevolles Experiment (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt