Kapitel 20: In Sicherheit

Start from the beginning
                                    

Mein Lächeln sank gleich wieder bei der Erwähnung ihres Namens: „Ich freu mich für euch, Luke, aber ich hab ganz vergessen, dass du in dem Haus der Bitch lebst." „Ach, falls dich es aufmuntert, ich hab noch vor der Fahrt in die Schule Kaugummi in ihre Haarbürste getan, Jade. Ich kann dieses Miststück auch nicht ausstehen, sie ist eine pétite peste!" Ich lachte bei der Vorstellung, wie Rebecca mit der Haarbürste und ihren Haaren zu kämpfen haben würde. „Aber du bist manchmal eine genauso große Nervensäge, Luke!" „Verteidige sie nicht, Jade oder stehst du plötzlich auf Macy UND Rebecca?" Ich machte ein würgendes Geräusch. „Nie im Leben! Eher heirate ich einen Frosch, als in Daisy Duck verliebt zu sein!" „Guter Kommentar, ich merke es mir, wenn ich den nächsten Frosch sehe!" Scherzte Luke, bevor er meine Hand nahm und zur Tür der Cafeteria zeigte.

„Komm! Ich denke, dass nochmal schwänzen nicht schadet, erst recht nicht mit deinem verlaufenen Make-Up und deinen gefühlten 1,2 Promille, die du intus hast." Ich nickte nur und folgte ihm schleppend, bevor wir beide aus der Tür liefen. „Schwänzen ist aber nicht drinnen. Bring mich einfach zur Schulkrankenschwester und sag, dass ich Kopfweh habe. Vielleicht finde ich dort Aspirin zur Heilung des Katers." Luke nickte zustimmend. „Gut, aber rede nicht zu viel. Dein Atem stinkt immer noch nach diesem russischen Gift. Gott, wie kann man das Alkohol nennen?" Ich lachte, als ich sein verzogenes Gesicht sah und zuckte mit den Schultern.

***

„Gott, wo warst du? Ich habe mir schon Sorgen gemacht!" „Und du hast mir meinen Plan versaut!" Ergänzte ich im Stillen. Jetzt konnte ich zwar nicht nach dem Aspirin suchen, war trotzdem glücklich, dass Macy neben mir auf der Liege im Krankenzimmer saß. „Was war denn los, Jade?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab Kopfweh, was soll da schon los sein?" Macy seufzte und nahm meine Hand, was  sie anscheinend genauso wie mich selbst überraschte, da sie für eine Weile verwundert auf unsere Hände starrte, bevor sie sich mit besorgten, graublauen Augen wieder an mich wendete. „Ich glaube dir nicht und ich kann langsam sehen, wann du lügst. Oder auch riechen, wann du getrunken hast." Shit, sie hatte es bemerkt! Wieso hatte ich überhaupt irgendetwas zu ihr gesagt?

„Mir geht's mies." Verteidigte ich mich. „Und trinken hilft eher, als mit mir darüber zu sprechen? Mann, Jade...was war es dieses Mal?" „Wodka plus Cola, Prickeln mit einschläfernder Nuance." Antwortete ich und legte mich wieder hin. Nur meine Beine waren noch aufgestellt, da Macy vor ihnen saß. „Würdest du bitte aufstehen? Ich hab das Gefühl, dass sich der ganze Raum dreht." Und das hatte ich, ungelogen. Macy stand seufzend auf, woraufhin ich gleich meine Beine hinlegte. Was ich nicht erwartet hatte, war, dass sie sich als Nächstes neben mich legen würde. Die Liege war zwar klein, aber anscheinend gerade groß genug für uns beide. Zwar hatten wir schon mehr als einmal im selben Bett nebeneinander geschlafen, aber in letzter Zeit hatte ich ihre Nähe gemieden. Nun tat mein ganzer Rücken weh von diesem verfluchten Gästebett!

Als ich meine Zähne zusammenbiss, schaute mich Macy fragend an. „Was ist?" „Ich glaube, mein Rücken ist Schrott aufgrund des Gästebettes." Stöhnte ich. Macy lächelte. „Dreh dich auf die Seite." „Wie bitte, was?" Fragte ich verwundert. „Tu es einfach, Frenchie, ich massiere dich." Ich legte mich gehorsam auf die Seite, worauf ich Macys Hände auf meinem Rücken fühlen konnten. Sie waren warm, streichelten beruhigend über meinen Rücken und so sanft, dass ich fast wieder eingeschlafen wäre.

Trotzdem hielt mich ein Grund wach und das war das Mädchen hinter mir, das nun meine Schultern durchknetete, bevor sie sich drüber beugte und mich lächelnd ansah. „Tut es gut?" „Mehr als das. Ich prophezeie dir eine Zukunft als Masseurin." Kommentierte ich seufzend, worauf ein Kichern von hinten erklang. „Danke, aber nein danke, Miss Coufleur. Ich habe andere Pläne." „Die wären?" Ihre Stimme nahm wieder diesen verträumten Klang an, den ich liebte, als sie antwortete: „Am liebsten würde ich Sängerin werden und meine eigenen Songs veröffentlichen...das wäre klasse!" „Kannst du gut singen?" Fragte ich neckend und sie lehnte sich mit hochgezogenen Augenbrauen vor. „Ist das eine Herausforderung?" Ich nickte grinsend.

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now