Tony: A Secret?

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Ich hatte mit einem Wutausbrauch oder einem Schluchzen gerechnet, aber nicht damit, das sie mich sofort sehen wollen würde. Doch deswegen freute es mich nur noch mehr, dass wir uns im Stadtpark verabredet hatten. Ich ging also wie immer zum Bahnhof, nur um dort angekommen festzustellen, das mein Zug nicht kam. Ich lief zurück nach Hause und kramte mein Fahrrad aus der hintersten Ecke der Garage. So schnell ich konnte, radelte ich in die Stadt. Und da sah ich auch schon den Rotschopf auf den ich mich die ganze Zeit über gefreut hatte. Ich wollte sie anrufen, aber meine Mum hatte mir mein Handy abgenommen und an diesem Tag erst zurückgegeben. Es war furchtbar. Ich befürchtete, dass bereits zu viel Zeit vergangen und sie mich bereits abgeschossen hatte. Doch sie wollte mich unbedingt sehen und das war das schönste Gefühl auf der Welt. Ich rannte auf sie zu und umarmte sie von hinten. Sie zuckte erst zusammen, doch dann entspannte sie sich und ergriff meine Hände. ,,Hey", hauchte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie kicherte. ,,Hi"
,,Ich habe dich so vermisst", sagte ich und sie drehte sich zu mir um. Sie küsste mich. ,,Jetzt bist du ja hier und ich muss dir was sagen" Sie strahlte über's ganze Gesicht und es war mir egal, was sie zu sagen hatte. Sie war so wunderschön, dass ich sie nur anstarren konnte. ,,Ich liebe dich auch Tony Miller. Aus ganzem Herzen", begann sie, doch das war nicht Alles. Das spürte ich. Es gab einen Haken. ,,Aber?", hakte ich nach. Sie seufzte. ,,Wir müssen ein Geheimnis bleiben", offenbarte sie mit einem Seufzen. Ich ließ sie los und trat einen Schritt nach hinten. ,,Ein Geheimnis?", fragte ich ungläubig. Ich dachte, ich hätte mich verhört. Warum zur Hölle sollte ich sie geheim halten wollen? Ich schämte mich nicht für sie. Im Gegenteil: Ich wollte, dass jeder wusste, wie sehr ich sie liebte und das sie zu mir gehörte. ,,Ja. Zumindest vor Jamie müssen wir es geheim halten. Sie hat mir gesagt, dass sie denkt du wärst der Richtige", gab sie zu und senkte betroffen den Blick. Der Richtige? Ja, wir verstanden uns gut und ja, wenn Jenna nicht in der Nähe war, war ich in der Lage mir einzureden, da wären Gefühle für sie, aber die Frau für's Leben würde sie niemals für mich sein. Die stand nämlich bereits vor mir. Und quälte mich mit einer unerfüllbaren Bedingung. ,,Das ist doch Unsinn, Jenna. Ich will dich nicht verstecken müssen", stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Dann können wir nicht zusammen sein", sagte sie ebenso verägert und ahmte meine Geste nach.
Da standen wir uns also gegenüber. Wie zwei trotzige Kinder. ,,Warum können wir nicht einfach mit ihr reden?" Doch Jenna hatte nicht die Chance mir zu antworten. ,,Mit wem könnt ihr reden?" Jamies Stimme ertönte und erschrocken zuckte Jenna zusammen. Ich blickte Jamie mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Jamie?", fragte Jenna. ,,Was machst du denn hier?" Jamie lächelte, aber es wirkte nicht echt. Sie zeigte auf einen Golden Retriver, der gerade mit einem Stock im Maul auf uns zu rannte. ,,Das ist Bill, der Hund meiner Tante. Ich führe ihn ab und zu aus. Und was macht ihr hier? Zusammen?" Hilfesuchend sah ich zu Jenna. Jetzt hatte sie die Wahl. Klärte sie sie auf oder log sie und zog es durch? ,,Wir haben uns zufällig getroffen und da habe ich mich nach den CDs erkundigt, die Tony sich geliehen hat. Er hat eine verloren. Die, die Mike gehört hat" Sie sah mich misbilligend an. Jamie lachte. ,,Typisch Tony. Naja die taucht schon wieder auf", besänftigte sie Jenna und tätschelte ihren Arm. Bill, der Golden Retriver legte den Stock auf meine Schuhe und sah mit heraushängender Zunge zu mir auf. Angewidert ergriff ich das vollgesabberte Holzstück und warf es. Bill sprintete davon. ,,Naja ich geh dann mal", sagte Jenna und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Das hier war nun meine Entscheidung. Blieb ich, hatte ich mich gegen sie und für Jamie entschieden. Ging ich, stimmte ich ihrer Bedingung zu und sie gehörte mir. Ich wollte sie. ,,Oh, es ist schon sechs! Meine Mum hat bestimmt gekocht! Also man sieht sich", sagte ich an Jamie gewandt und rannte Jenna hinter her. ,,Warte doch mal!", rief ich und holte zu ihr auf. ,,Na geht doch", bemerkte sie selbstsicher und zog mich um die Ecke der Parkmauer. Sie drückte mich gegen die Wand und presste ihre Lippen auf meine. Doch ich weigerte mich, so schnell aufzugeben und erwiderte ihren Kuss nicht. Sie wich zurück. ,,Was ist denn noch?", fragte sie ungeduldig und nahm meine Hand. Sie war einfach zu süß. ,,Die Diskussion war nicht beendet", antwortete ich knapp. Sie seufzte und verteilte Küsse auf meinem Hals. Das machte mich total verrückt. Wie sollte ich da standhaft bleiben? ,,Doch und da du jetzt eh schon hier bist" Sie grinste mich an und küsste mich erneut. ,,Wir sollten uns nicht hier küssen. Was, wenn sie vorbei kommt?", sagte ich und löste mich von ihr. Sie ließ meine Hand los. ,,Du hast recht", antwortete sie nüchtern und starrte mich an. Ich musste Lachen. Auch sie brach in Gelächter aus. ,,Was tun wir nur?", fragte sie und schlug sich die Hände vor das Gesicht. ,,Wir sind total verrückt, aber oh mein Gott, ich liebe dich so unbeschreiblich", sagte sie und hatte Tränen in den Augen. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. ,,Das kann ich nur so zurück geben. Ich liebe dich ebenfalls unbeschreiblich, aber wir sollten jetzt echt verschwinden. Du könntest noch ein bisschen mit zu mir kommen, wenn du magst", schlug ich vor. ,,Klar", sagte sie und lächelte schüchtern. Ich spürte, das sie mein Vorschlag nervös machte, aber ich machte mir keine Sorgen. Meine Mutter würde erst spät nach Hause kommen, womit sie einer unangenehmen Situation aus dem Weg gehen konnte.
,,Ehm aber du musst auf meinem Fahrrad mitfahren", bemerkte ich, während wir in Richtung von dessen Parkplatzes schlenderten. Sie grinste. ,,Du bist mit dem Fahrrrad hier?" Ich lachte verlegen. ,,Der Zug kam nicht und somit war ich so am schnellsten"
,,Das ist unglaublich romantisch"
,,So bin ich halt" Sie nahm meine Hand und drückte sie.

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