How to hide that you're already out of the friendzone

Jenna: Not my type but still cute.

Da traf ich einmal in meinem Leben einen Jungen, den ich auf Anhieb mochte und dann musste er ausgerechnet Jamies' Neuer bester Kumpel sein! Wütend folgte ich den beiden ins Innere des Kinos, das ziemlich überfüllt war. Es kam mir vor, als wären alle Leute aus der Bahn jetzt hier.
,,Alles in Ordnung, Jenna? Du siehst sauer aus. Tut mir leid, dass ich Tony nicht erwähnt habe" Sie schenkte dem Typ ein entschuldigendes Lächeln. ,,Nein, alles gut. Es ist nur ziemlich voll hier" Ich wich ihr bewusst aus. ,,Und ihr zwei seid also beste Freundinnen?", fragte Tony. Jamie nickte eifrig. ,,Seit fünf Jahren", erzählte sie stolz. Da sie nicht meine einzige beste Freundin war, beschloss ich entgegen meiner Vorsätze doch das Wort zu ergreifen. ,,Normalerweise machen wir immer was zu dritt. Mit Olivia. Wieso ist sie nicht hier?" Jamie und sie stritten sich in dieser Zeit immer öfter, aber die Gründe bekam ich meist nicht mit. Ich wollte, das sie mich da raushielten. Schließlich hatte ich keine Lust, Partei ergreifen zu müssen.
,,Sie hat ein Date mit Oliver" Ich freute mich für sie und spielte somit sogar mit dem Gedanken ihr nicht böse zu sein, das sie mich hier allein gelassen hatte.
,,Cool, schade, das sie nicht da ist", sagte Tony. ,,Welchen Film sehen wir uns überhaupt an?" War das sein Ernst? Es hätte mich nicht wundern sollen. Um Zeit mit Jamie verbringen zu können war Jungs offenbar egal, welchen noch so schlechten Film sie sich reinziehen mussten. Erbärmlich. ,,Der große Gatsby" Seit Wochen freute ich mich auf den Film! Leonardo diCaprio war einfach der beste Schauspieler überhaupt! ,,Da freut sich aber jemand", kommentierte Tony meine schnelle Antwort. Ich zuckte nur mit den Schultern. Der Penner hatte sowieso kein Interesse an mir. Er war eh nicht mein Typ. Aber süß war er trotzdem und das machte mich nur noch wütender.
Ich weiß zwar nicht, wie es passiert ist, aber ich endete tatsächlich zwischen Jamie und Tony. Jamie redete die ganze Vorschau über und stopfte sich Popcorn in den Mund. Wow, sie wollte wohl wirklich, das er sie genau so mochte, wie sie war.
,,Jetzt halt doch mal die Klappe", sagte ich. Jamie lachte. Sie nahm meine Beleidigungen nie wirklich ernst. Manchmal wünschte ich sie würde es tun. Ich war zwar oft ironisch und sarkastisch ohne es böse zu meinen, aber ab und zu hatte sie einen Dämpfer gebraucht. Jemanden der ihr sagte, wenn sie beispielsweise zu weit ging. Was sie mit manchen von ihren Kumpels zum Beispiel schon getan hatte. Küssen und Freunde sein ging nun mal einfach nicht. Zumindest war das meine Einstellung. Und wenn ich verhindern konnte, das ein weiteres Herz gebrochen wurde, konnte ich auch ehrlich sein.
Tony lachte leise. ,,Vielleicht kaufen wir ihr nächstes Mal einfach einen Jumbo-Eimer. Der müsste sie für ne Weile vom Quatschen abhalten" Ich grinste. Normalerweise hätte er sie jetzt verteidigt oder ihr gesagt, das er sie süß fände.
,,Gute Idee", pflichtete ich ihm bei. Er griff ebenfalls in die Popcorntüte und nahm sich eine handvoll heraus. ,,Du weißt schon, dass man das was du gerade tust auch Schmarotzen nennt?", quittierte ich seinen Klau meines Essens. ,,Schmarotzen?",fragte er amüsiert.
,,Hast du das bezahlt?" Ich zeigte auf mein Popcorn. ,,Nö"
,,Siehst du. Also hör auf dich einfach zu bedienen. Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was, klar?" Er lachte. Laut. Jamie stupste mich an. ,,Was ist denn so lustig? Ihr verpasst den ganzen Film" Tonys Lache war so witzig, das ich mitlachen musste.
,,Pscht", machte jemand hinter uns, was mich nur noch mehr Lachen ließ. Tony nahm sich erneut eine Handvoll meines Popcorns. Ich klatschte ihm auf die Hand. ,,Lass das jetzt" Er stopfte sich demonstrativ das gesamte Popcorn in den Mund und kaute genüsslich. Er machte Schmatzgeräusche und ich konnte mir mein Grinsen einfach nicht verkneifen.
Ich spürte, das Jamie uns beobachtete. Als ich sie ansah, lächelte sie schnell.

,,Das hat Spaß gemacht. Wir sollten öfter was zu dritt machen", sagte Jamie. Allerdings kam sie mir nicht ehrlich vor. Ich hatte nicht beabsichtigt sie auszuschließen. Vielleicht würde ich ihr das später sagen, dachte ich. ,,Finde ich auch", antwortete Tony und grinste mich verschwörerisch an.
,,Wie wär es mit morgen? Alex schmeißt eine Party. Es ist sicherlich kein Problem, wenn ihr mitkommt", schlug Jamie vor. Alex fehlte mir. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr richtig mit ihm gesprochen. In der Schule führten wir ab und zu Smalltalk, aber es war nicht das Selbe wir früher. ,,Ist das wirklich ok? Ich will mich da nicht aufdrängen. Außerdem ist Partymachen...", probierte Tony sich rauszureden, aber Jamie unterbach ihn. ,,Paperlapap, ihr beiden geht mit. Punkt. Aus. Ende der Diskussion. Und ich muss jetzt auch gehen. Mein Bus kommt in zehn Minuten. Also bis morgen ihr Süßen" Sie umarmte uns beide und lief davon. ,,Wir sollten wohl auch mal los", sagte Tony. Ich nickte und schweigend liefen wir zum Bahnhof.
,,Du stehst also auf sie?", fragte ich ihn als wir warten mussten. Tonys Blick wurde leicht panisch. Er wurde rot. ,,Sie ist schon ziemlich süß", antwortete er schulterzuckend. Innerlich seufzte ich. Ich machte mir zwar keine Hoffnungen, aber irgendwie mochte ich ihn.
,,Ich will dich jetzt nicht enttäuschen oder so, aber für gewöhnlich will Jamie eigentlich nur mit Jungs befreundet sein", sagte ich. Tony war überrascht. ,,Ist sie etwa... ehm... lesbisch?", fragte er. Ich lachte. Wieso musste er nur so süß sein? ,,Nein. Nein, ist sie nicht. Im Gegenteil" Tony atmete hörbar aus. Und wie er auf sie stand! Sein erleichterter Gesichtsausdruck sprach Bände. ,,Wie meintest du das dann?" Unser Zug kam. Nun war er bis auf uns beide leer. Wir setzten uns nebeneinander. ,,So, wie ich es gesagt habe", gab ich Antwort. Er schien zu überlegen. ,,Könntest du das eventuell näher ausführen?", fragte er wütend. Was hatte er denn?
,,Ich kann, beziehungsweise ich darf es dir nicht erklären", antwortete ich genervt. ,,Dann sag sowas nicht" Er sah aus dem Fenster. ,,Was hast du denn jetzt? Ich hab' es ja nicht böse gemeint" Tony blickte mich finster an. ,,Weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe und misch dich nicht ein" Ich konnte nicht fassen, was ich gehört hatte! Was bildete der sich eigentlich ein? Ich sollte mich nicht einmischen? Und wie ich das tun würde. Der konnte sich auf was gefasst machen.