Tony: The first Date or something like that

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Mein Handy in der Hand, stand ich gut eine Viertelstunde vor ihrem Haus und wusste nicht, was ich tun sollte. Naja, eigentlich wusste ich es schon. Ich sollte sie anrufen. Aber was, wenn sie nicht drangehen würde? Oder mir eine falsche Nummer gegeben hatte? Oder sie war gar nicht Zuhause? So oder so, ich stand hier rum wie ein Idiot. Also entsperrte ich mein Handy, suchte ihre Nummer und tippte auf anrufen. ,,Hallo?'' Sie nahm sofort ab. Ich räusperte mich. ,,Hier ist Tony...Miller'' Es herrschte kurze Stille. Sie schien zu überlegen. ,,Der Zeitungsjunge, richtig?'' Ich bejahte schnell. Wieder herrschte Stille. Sollte ich jetzt etwas sagen? ,,Stehst du... vor meinem Haus?'', fragte sie amüsiert. Ich blickte zu dem Haus nach oben und fragte mich nun tatsächlich, ob sich hinter einem dieser Fenster ihr Zimmer befand. ,,Naja, ja'', gab ich zu. ,,Warte, ich lass dich rein''

Sie öffnete die Tür und umarmte mich. ,,Wie geht es dir, Tony?'', fragte sie fröhlich. ,,Gut, schätze ich'' Sie lotste mich durch einen kleinen Flur, wir gingen nach rechts wo eine Treppe nach oben führte. Hinter der ersten Tür rechts, befand sich ihr Zimmer. Es war klein, aber hübsch eingerichtet. Ich war nur mit meiner Mutter aufgewachsen, die Innenarchitektin war, weshalb ich ein bisschen Erfahrung mit Einrichtung und Deko hatte. Wir setzen uns auf ihr großes Bett, das fast den gesamten Raum einnahm. ,,Was denkst du gerade?'', erkundigte sie sich. ,,Euer Haus ist riesig, aber dein Zimmer ist echt-''

,,Klein'', vollendete sie meinen Satz. ,,Ich weiß. Aber ich wollte es so'' 

,,Es ist trotzdem sehr schön. Die Lampe da hast du von Walmart, oder?'' Sie zog überrascht die Augenbrauen nach oben. ,,Gut erkannt, Sherlock'' Ich zuckte nur mit den Schultern. ,,Ich kenn mich ein bisschen damit aus'' 

,,Interessant. Du bist allgemein sehr interessant'', sagte sie fast schon ehrfürchtig. Mir war diese Situation irgendwie unangenehm. Flirtete sie gerade mit mir? ,,Ehm, danke'' 

,,Du bist so geheimnisvoll. Erzähl mir was von dir. Wie bist du so, Tony Miller?'' Sie schenkte mir ein Lächeln und stupste mich an der Schulter an. Ich dachte nach. Was könnte ich ihr schon groß über mich erzählen. ,,Hast du eine Freundin?'', fragte sie. Sofort schüttelte ich den Kopf. ,,Wieso nicht?'' Das fragte ich mich selbst oft genug. ,,Keine Ahnung''

,,Ich auch nicht'' Langsam glaubte ich tatsächlich, das sie mit mir flirten würde. ,,Du solltest meine Freundinnen kennen lernen. Vielleicht wäre ja eine von Ihnen was für dich'' Oder vielleicht auch nicht. ,,Gerne'', antwortete ich. ,,Also ich meine nicht, dass ich eine Freundin suchen würde oder so'' Sie stand auf. ,,Lass uns einen Film schauen oder so. Was schaust du gerne?''

,,Ich schau nicht so oft Filme''

,,Was tust du denn dann?'',  fragte sie neugierig. ,,Ich höre Musik und spiele Gitarre. Manchmal singe ich ein bisschen'', gab ich leise zu. Eigentlich wusste niemand, das ich Singe, aber ich kannte sie ja kaum also war es mir egal. ,,Wirklich? Das ist ja toll! Singst du mir mal was vor?'' Nein, würde ich nicht, aber das sagte ich ihr natürlich nicht. ,,Mal schauen. Also was gucken wir jetzt?'', lenkte ich vom Thema ab. Sie beließ es dabei und öffnete eine Schranktür. Ihre Augen suchten die Regale ab, in dem sich unzählige Filme befanden. Sie zog drei heraus. ,,Also: Sex and the City, Bridget Jones oder Arielle?'' Ich kannte nur Arielle und den hatte ich auch nur einmal gesehen. ,,Mir egal'' Sie sah mich ungläubig an. ,,Gut, dann schauen wir Bridget Jones'' Ich nickte und folgte ihr in das große Wohnzimmer. Ich ließ mich an dem einen Ende der Couch nieder, sie am anderen. Wir schwiegen, bis sie nach ungefähr einer Stunde das Wort ergriff. ,,Weißt du, du bist irgendwie anders als andere Jungs'', stellte sie fest. Ich fragte mich, ob das gut oder schlecht war. Ich fand mich eigentlich ganz normal. Bis auf die Sache mit den Mädchen, die einfach nicht funktionieren wollte. ,,Ja?'', gab ich schließlich als Reaktion von mir. Sie rutschte neben mich, im Schneidersitz saß sie da. ,,Ich meine, du siehst dir diesen Frauenfilm mit mir an und beschwerst dich nicht. Und du bist einfach nett. Und schüchtern. Das ist irgendwie niedlich'' 

,,Ehm danke'' War niedlich ein Kompliment? Hätte mir gleich klar sein sollen, das ich bei dieser Frau keine Chance hatte. Dafür war sie einfach zu heiß. Sie nahm meinen Arm und legte ihn sich um die Schultern, dann kuschelte sie sich an mich. ,,Ich glaube wir beide könnten gute Freunde werden'' Vielleicht hatte ich ja doch eine Chance. Auch, wenn sie nur minimal war, würde ich sie ergreifen. 








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