How to hide that you're already out of the friendzone

Jenna: He is perfect! ... for you...

Warum hatte ich nur eingewilligt mit ihm zu tanzen? Ach ja, wegen diesem scheiß Song! Am Liebsten hätte ich mich vergraben. Irgendwas lief schief. Mein Plan war es doch eigentlich gewesen Jamie Tony auszureden, aber dann war er so unglaublich süß. Ich war doch sonst kein typisches Mädchen! Wieso ließ ich mich also von ein bisschen Aufmerksamkeit aus der Fassung bringen? Ich wusste die Antwort. Weil der Typ, der mich mit Nettigkeit überhäufte, Tony war. Es lag nur daran, das er er war. Irgendwas an ihm zog mich magisch an. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Und als wir getanzt hatten fühlte ich mich ihm so nahe. Aber ich wollte mich nicht so fühlen. Er würde niemals das Gleiche für mich empfinden. Er war in Jamie verknallt und daran hätte ich niemals etwas ändern können. Also beschloss ich, es erst gar nicht zu versuchen. Ich durfte Tony nur nicht berühren und auch nicht all zu viel mit ihm sprechen.
Alex hatte ich auch nicht gesehen. Ich fragte mich, wo er den ganzen Abend über gesteckt hatte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. ,,Ich muss mit dir reden", sagte Jamie am anderen Ende der Leitung. Mir wurde schlecht. Ich hoffte so sehr, dass sie Tony und mich nicht gesehen hatte. ,,Du kannst gerne vorbei kommen", schlug ich vor. ,,Nein. Komm du zu mir" Ich willigte ein. Jamie war nicht gerne bei mir, was ich irgendwie verstehen konnte.

,,Also über was willst du sprechen?", fragte ich sie nachdem ich mich auf ihrem Drehstuhl niedergelassen hatte. Sie wirkte so unbeschwert wie immer. Allerdings wirkte sie ein bisschen blass. Sie sah irgendwie... naja krank aus.
,,Also es geht um Tony" Was du nicht sagst...
,,Ja?" Ich tat so, als wüsste ich nicht, was es über ihn zu sagen gibt. Jamie rutschte nervös auf ihrem Bett herum.
,,Bevor ich das sage, was mir auf dem Herzen liegt, muss ich dich noch was fragen" Langsam bekam ich echt Angst.
,,Mhm okey. Schieß los" Ich versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. ,,Glaubst du Tony und ich hätten eine Chance? Also als richtiges Paar?" Oh nein... nein nein nein. Sie hatte sich in ihn verliebt. Ihre Show ihn zu verführen war ernst gemeint. Allerdings nicht nur zum Spaß. Sie wollte ernsthaft testen, ob er an ihr interessiert war und er bevorzugte mich.
Was sollte ich tun? Meines Erachtens hatten die beiden keinerlei Chance. Und das dachte ich nicht nur, weil ich Tony ein bisschen zu sehr mochte. Tony war auf eine seltsame Art einzigartig. Sein Humor war komisch und er lachte zu laut und zu viel. Er strich sich ständig durch die Haare und man musste ihm alles aus der Nase ziehen. All das hatte ich gestern rausgefunden. Ich hatte nur ein paar Stunden mit ihm und dachte bereits ich würde ihn seit einer Ewigkeit kennen. Es passte einfach zwischen uns. Wir verstanden uns. Aber all das konnte ich Jamie nicht sagen. Hoffnung spiegelte sich in ihren Augen wieder. Sie war nervös. Hoffte darauf, das ich ihr meinen Segen geben würde. Ich war ihre Freundin und sie hatte ihn ganz klar als Erste gesehen. Es war meine Pflicht sie zu unterstützen. Also sagte ich: ,,Na klar. Er steht eh total auf dich" Sie strahlte über's ganze Gesicht. ,,Weißt du, ihr beiden wart gestern den ganzen Abend zusammen. Ich wusste, das du ihn für mich getestet hast. Du bist die beste Freundin überhaupt!" Sie stand auf und umarmte mich herzlich. Ich konnte es nur mit halbem Herzen erwidern. Ich wollte, das sie glücklich war. Auch, wenn ich dafür etwas aufgeben musste, das mir etwas hätte bedeuten können.
,,Also ich sage es dir jetzt. Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt! Er ist so süß. Ganz anders als die Jungs, die ich bisher kennen gelernt habe. Allerdings möchte ich trotzdem erst mal nur mit ihm befreundet sein. Du weißt ja, das mit Alex..." Es verblüffte mich, wie offen sie auf einmal war. Normalerweise klärte sie mich nicht über ihre Pläne mit den Jungs auf. ,,Ja ich verstehe, das du Angst hast, aber Tony ist, wie du bereits sagtest, anders. Er ist... perfekt" Ich schluckte schwer. ,,Also für dich", fügte ich schnell noch hinzu und zwang mich zu einem Lächeln.
Sie klatschte euphorisch in die Hände. ,,Super! Dann ruf ich ihn gleich mal an. Hast du morgen Zeit? Wir könnten zu dritt was unternehmen" Ich darf mir nichts anmerken lassen. Ich schaffe das schon. ,,Klar"
,,Ok, wie wär's, wenn wir einfach nur abhängen? Am See? Da kommen wir ja mit dem Bus hin" Ich nickte. Sie bekam einen Nießanfall. ,,Man, das hatte ich gestern Abend auch schon" Ich wünschte ihr 'Gesundheit' und verabschiedete mich dann. Ich musste noch die Wohnung aufräumen und das beanspruchte leider viel Zeit. Außerdem hatte ich noch Hausaufgaben zu erledigen. ,,Wir sehen uns ja morgen in der Schule", sagte ich. ,,Ja gut. Bis dann" Sie lächelte mich triumphierend an. Jamie bekam was sie wollte. So wie immer.