Es wäre besser so...

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'Wo ist er?', frage ich mich. Spontan entscheide ich mich dafür die lange Straße einfach nur geradeaus zu gehen. Ich weiß nicht was ich erwartete aber vielleicht erhoffte ich mir ja auf dem Weg Harry anzutreffen. Immer weiter ging ich, als ich dann im Park ankam. Ich spazierte einmal quer durch den Park aber fand ihn nicht. Ich beschloss mein Handy zu nehmen und schrieb Harry eine Nachricht: 'Harry, wo bist du? Ich will bloß mit dir reden...'  Ich sah das er es einen Moment später bereits gelesen hatte, doch er antwortete nicht, also schickte ich noch eine Nachricht: 'Man Harry, komm schon, antworte mir...' Doch wieder nichts. Deprimiert setze ich mich auf die Parkbank und beobachte ein Eichhörnchen das gerade eine Nuss aus dem Boden gräbt. Ich verstehe nicht warum Harry mir nicht antwortet, er ist vielleicht sauer auf meine Mom aber doch wohl hoffentlich nicht auf mich, ich kann doch auch nichts für die Einstellung meiner Mutter. Plötzlich piept mein Handy, eine Nachricht...von Harry. 'Ich bin jetzt im Park und stehe hinter dir...wir müssen reden...', war das was er schrieb, es verunsicherte mich. Meistens hieß es nichts gutes wenn man so etwas schrieb. Ich drehte mich um und tatsächlich stand Harry da. Ich setzte ein kleines, unsicheres Lächeln auf, doch seine Miene schien betrübt und er wirkte so als würde ihn irgendwas bedrücken. Er kam auf mich zu. "Hör zu, tut mir leid wegen meiner Mutter, sie wird es wohl niemals lernen aber ich weiß was du für ein toller Mensch bist also mach dir keinen Kopf!", sagte ich bevor er auch nur ein Wort rausbringen konnte. "Nein Ellen, du brauchst dich nicht wegen deiner Mutter entschuldigen.", sagte er. "Möchte ich aber...und bitte, sei nicht so bedrückt deshalb, irgendwann wird sie merken wie toll du bist.", möchte ich ihn wieder aufheitern. "Brauch sie nicht...", sagt er still und schaut auf den Boden. "Wieso?", frage ich. "...Naja, weil sie recht hat...", war erst mal alles was er raus brachte. "Warte, wie meinst du das?", frage ich erschrocken und sehe ihn mit Angst davor was als nächstes kommt an. "Sie hat recht, ich komme aus Kreisen die nichts für dich sind, du passt einfach nicht rein in mein Leben. Ich liebe dich aber ich habe dir einfach zu viel vorgespielt..." Mein Herz wird schneller, ich bin verwirrt und brauche einen Moment um zu realisieren was er da gerade gesagt hat. "Warte, was? Du hast mir nur etwas vorgespielt?!", frage ich ungläubig. "Ja...also nein...also, teilweise...!", stottert er vor sich hin. Ich versuche meine Tränen weg zu blinzeln und mir nicht anmerken zu lassen wie ich mich gerade fühle. "Es ist schwer zu erklären...meine Gefühle für dich waren IMMER echt, ich habe dir NIE was das angeht auch nur irgendwas vorgespielt...allerdings habe ich dir einfach zu viel verschwiegen. Ehrlichgesagt nehme ich noch immer Drogen, zwar in kleineren Mengen, aber ich nehme sie, immer wenn du nicht da warst und die 1500 Euro kommen auch nicht von meiner früheren Drogenzeit, sondern das ist der Preis von meinen letzten. Und ich war dir auch nicht immer treu, es war zwar nur zur Anfangszeit mit einer von Louis' bekannten aber ich denken du hast trotzdem das recht es zu erfahren...es war nur weil ich es nicht kannte fest vergeben zu sein, mir ist bewusst dass das keine Entschuldigung dafür ist, trotzdem wollte ich es dir einfach erklären. Du darfst mich jetzt gerne hassen und irgendwie möchte ich das auch, ich will das du mich am besten anschreist und mich hasst...zumindest erst mal damit ich vielleicht endlich in meinen Kopf bekomme was ich für ein Arsch bin.", wieder herrscht stille, ich bringe einfach keinen Ton raus. "Ich habe versagt, ok...ich habe es einfach nicht geschafft in ein normales Leben zu gelangen und wenn ich es nicht mal schaffe zu der Person die ich liebe ehrlich zu sein und ihr treu zu bleiben, sollte ich es am besten auch nicht mehr versuchen...wie gesagt, ich habe versagt...", beteuert er. "Ja, das hast du! Sehr sogar. Ich bin enttäuscht von dir...weißt du wie weh das tut?! Du hast mich belogen, du hast mein vertrauen missbraucht und ich kann dir ehrlichgesagt auch nicht wirklich mehr glauben das du mich tatsächlich liebst...", sage ich streng aber ruhig. "Das tue ich aber...", beteuert er immer wieder. "Mag sein...aber ich habe dir gesagt was passiert wenn du mich verarscht und nun hast du das mehrmals getan und ich kann es einfach nicht glauben.", sage ich ehrlich. "Ich weiß...ich würde ja auch sagen das es mir leidtut aber ich weiß dass das jetzt nichts mehr ändern wird...daher werde ich gehen. Deine Mutter hatte recht, ich bin nicht gut genug für dich. Ich werde verschwinden aus deinem Leben, weg von hier, für immer. Dann kannst du neu anfangen und jemanden finden der dich verdient...und ich...ja ich werde versuchen auf mein Leben klar zu kommen und dein Leben in Ruhe lassen. Ohne mich bist du so viel besser dran. Und wenn du willst, erzähle es ruhig Gem oder deiner Schwester, sag es von mir aus auch all deinen Freunden, es soll ruhig jeder wissen was für ein Arsch und Versager ich doch bin, anders habe ich es nämlich gar nicht verdient. Lösche meine Nummer, vergiss mich. Werde glücklich...", das waren seine leisen, letzten Worte die er sagt, bevor er sich von mir abwand und verschwand. Ungläubig stand ich wie festgewurzelt da. Tränen rannten über mein Gesicht, es waren Tränen der Wut, der Enttäuschung und der Traurigkeit. Er war weg, er hatte es versaut...und nun war unsere gemeinsame Zeit vorüber. Für immer...

THE BROTHER FROM MY BEST FRIENDWhere stories live. Discover now