Kapitel 5 Part 2

515 31 0
                                    

„Wirklich?", fragte Rose. Ich hatte sie gebeten, mir beim Packen zu helfen, hatte ihr erzählt, was passiert war und, dass ich alleine mit Oryx wegfahren würde. Noch wusste ich nicht, ob ich mich auf die Zeit mit Oryx freuen oder davor Angst haben sollte. Leider wusste Rose ohne nähere Angaben auch nicht, wohin wir fahren würden. Dass einzige, was sie wusste, war, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit London verlassen würden. „Ich will dich ja nicht drängen", riet Rose noch, „aber jetzt kannst du herausfinden, ob Oryx dich liebt oder hasst. Nur ein kleiner Tipp am Rande: Sag ihm nicht, was du für ihn empfindest, wenn er es noch nicht getan hat. Das könnte sonst echt übel ausgehen." „Aber ich weiß doch gar nicht, was ich für ihn empfinde", jammerte ich. „Aber ich weiß es, Sue", sagte Rose und legte mir die Hände auf die Schultern, „Du liebst ihn. Du hast die Liebe nur anders erwartet, deshalb hast du es bisher noch nicht gemerkt. Bitte, sag mir, wenn ich falsch liege, aber ist es nicht so, dass Oryx alles ist, was du dir je von einem Mann gewünscht hast? Ich meine, er hat dich heute gerettet, sieht unfassbar heiß aus, ist clever, stark und –worauf offenbar nur du stehst- er nimmt keine Rücksicht auf dich." „Wahrscheinlich hast du Recht", antwortete ich. „Natürlich habe ich Recht." Mir fiel auf, dass ich noch immer das Ballkleid trug, also zog ich mich um. Unser Plan war hoffnungslos in die Hose gegangen. Wenn es jetzt genauso lief... Es klopfte an der Tür. „Bist du soweit?", kam es von Oryx anstelle einer Begrüßung. Ich nickte und umarmte Rose zum Abschied. Dann folgte ich Oryx zu einem Parkhaus. Er steuerte einen schwarzen Mercedes an. „Ist das deiner?", fragte ich. „Nein, der gehört dem VSS", erklärte Oryx, öffnete den Kofferraum und warf unsere Sachen hinein. Ich öffnete die Tür auf der Beifahrerseite und ließ mich auf den Sitz fallen. „Fass nichts an", schärfte Oryx mir ein, als er sich auf die Fahrerseite setzte und den Motor startete. „Guten Tag, agent Black", begrüßte ihn eine kühle Computerstimme. „Hi, Dice." Vermutlich war Dice das Computernetzwerk des VSS. „Soso, Oryx Black", murmelte ich und sah ihn von der Seite an.
Während wir über die Autobahn fuhren, sagte keiner von uns ein Wort, aber dann bogen wir in einen Waldweg ein und Oryx schaltete das Licht aus. „Wieso machst du das Licht aus?", fragte ich ein wenig panisch. Gegen einen Baum zu krachen war nicht gerade mein Wunschtod. „Hast du Angst im Dunkeln?", fragte Oryx und sah mich an. „Guck nach vorne!", schrie ich, wobei meine Stimme ungewollt in eine höhere Tonlage rutschte. Oryx lachte. „Ich dachte schon, du hättest vor gar nichts Angst", kommentierte Oryx, „Du bist also doch ein Mädchen." Gereizt schlug ich nach ihm, aber er fing meine Hand in der Luft ab. Wieder lachte er. „Tja, bis du gegen mich gewinnst, könnte es noch etwas dauern. Wenn Cory Recht hat, bin ich der einzige Vampir, der stärker ist als du. Und der momentan nicht im Einsatz ist", sagte Oryx. Das musste ich erstmal verdauen. Ich war praktisch unbesiegbar. Der Nachteil war: ich würde vorerst nichts davon merken, solange ich allein mit Oryx war. „Wir sind da", sagte Oryx und wir stiegen aus.

--------------------------------------------------------------------

Sorry für den kurzen Teil. Und für die Wartezeit ;-) Ich hatte vergessen, dass ich das Kapitel zwei geteilt habe.

130 Reads, danke.

Für die von euch, die auch mal Science-Fiction lesen: ich habe eine Kurzgeschichte, die der Turing-Test heißt, und die könnte ein paar Leser vertragen. 

Ich lade noch immer zu Kommentaren ein.

Eure BookEntertainment <3

The Black AgentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt