Zweiunddreißigstes Kapitel - "Bleib..."

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Nicht mehr an ihr altes Leben?

Der bloße Gedanke daran bricht ihm das Herz und die furchtbare Wut lässt ihn hart mit der Faust an die kühle Steinwand schlagen.
Ein völlig gefrusteter Laut verlässt seine Lippen.

Hydra, Geheimquartier.

Der Winter Soldier steht dicht neben mir, während wir darauf warten, genaueres zu erfahren.

Uns wird erklärt, dass wir zusammen fahren werden. Allein.
Ich soll ins Haus, so, das ich schnell wieder raus kann.
Barton soll ohne jegliche Geräusche zur Strecke gebracht werden und dann kann ich verschwinden.
Schweigend nicke ich.

Ich habe verstanden.

Als mir ein Messer und eine Pistole in die Hand gedrückt werden, spüre ich ein leichtes Kribbeln in den Handflächen. Jedoch denke ich, dass ich die Pistole ohne hin nicht benutzen soll.

Wortlos verstaue ich beides in der Weste, meines Anzuges, ehe ich mich völlig ruhig – ohne fragende Gedanken – daran mache, Rumlow und dem Winter Soldier zu folgen.
An einer kleinen Garage, oder zumindest so was in der Art. halten wir.


„Dann los. Ich zähle auf deinen Erfolg, Soldat.", sagt Rumlow an mich gerichtet.

Der dunkelhaarige Assassine steigt auf ein Motorrad, dreht mir den Kopf zu. Er sieht mich an, ehe er mir zu nickt.
Ich verstehe sofort, was er will und schwinge mich hinter ihm auf die Maschine.
Meine Hände schließen sich fest um seine Hüften.

Und dann rast er mit einer verdammten Geschwindigkeit los. Ich halte Abstand von ihm und halte mich nur so nötig wie möglich an ihm fest, während wir unglaublich schnell über die düsteren Straßen brettern. Wir fahren eine ganze Weile.

-

Bei einem kleinem Häuschen, mit höchstens zwei Nachbarn im unmittelbaren Umkreis bremst er langsam ab. In der Dunkelheit sehen mir, nach dem Absteigen, zwei blaue Augen fest entgegen. Es ist als würde der Winter Soldier mir etwas sagen wollen, doch er bleibt ruhig. Wenn ich ihn so ansehe, bekomme ich einen Augenblick lang ein komisches Gefühl im Magen.
Ich presse die Lippen zusammen, blinzle ein paar Mal und dann verschwindet es langsam.

Einmal atme ich sehr tief durch.
Instinktiv weiß ich, wohin ich muss.

Kurz schaue ich über die Schulter zu dem Mann, dem Winter Soldier, der in den dunkeln Schemen der Nacht verschwunden zu sein scheint. Leicht runzle ich die Stirn darüber, aber dann fällt es mir wieder ein : Er ist ein Geist. Dass haben sie bei Hydra gesagt. Und das merkt man auch.

Anschließend verdränge ich all meine restlichen Gedanken und umrunde das Haus.
Die Lichter sind komplett erloschen, alles ist ruhig.
Dennoch habe ich alles gut im Blick.


Wortlos sehe ich an der Hauswand hoch, bevor ich mich mit festen Griff am Fensterbrett hoch schwinge, um durch das Fenster im zweiten Stock einzusteigen.
Beinahe ohne jeden Laut gleite ich in das Zimmer.

Ich blinzle ein paar Mal irritiert, als ich das kleine Nachtlicht sehe, was in dem Zimmer leuchtet.
Mein Herz macht einen furchtbaren Satz, als ich die zwei kleinen, schlafenden Kinder in ihren Betten sehe.

Oh Gott, schießt es mir um den Kopf. Kinder? Er ist Vater. Vermutlich sogar glücklich verheiratet.

Unwillkürlich schlucke ich schwer, als ich die Tür mucksmäuschenstill öffne und hinaus gehe. Ich lasse den Blick schweifen, um mich zu orientieren.
Es gibt zwei Türen. Eine rechts und eine links.
Ich bin überzeugt, dass sich das Schlafzimmer hinter der Rechten befindet.

Die Hand lege ich auf die Klinke.

Und dann höre ich ein Knarzen, horche wachsam auf, um mich bereit zu machen, doch schon im nächsten Moment spüre ich unerwartet das kalte Metall eines Bogens an meiner Kehle.
Heftig werde ich zurück gerissen.
Der Druck des Griffs, in dem ich gehalten werde, ist so fest, dass ich mich eigentlich nicht rühren sollte. Dennoch trete ich hart nach hinten, reiße das Messer in einer flüssigen Bewegung aus meiner Weste und mache mich aus der Umklammerung los.

Hunt you down | Captain America [#1] ✔Where stories live. Discover now