„Es war mir eine Ehre, eure Hoheit."

Und dann ging er. Ich fand keine Worte. Das war nicht seine Schuld. Sondern meine. Ich wollte es meinem Vater sagen, doch ich brachte nichts hervor.

Wie konnte Vater das so einfach machen? Wellington war der treuste aller Wächter gewesen. Er hatte mich seit meiner Geburt beschützt und nie versagt.

„Wie konntest du?", schrie ich und wütende Tränen bahnten sich in meinen Augen an.

„Er hat mir den Zutritt zu deinem Zimmer verweigert. Ohne Grund.", sagte Vater. „Und heb mir gegenüber nicht deine Stimme an, junge Lady."

Ich ignorierte seinen Befehl und schluchzte laut weiter. Ich wusste, dass Niall mich hören konnte. Ich hoffte nur, er würde dort bleiben, wo er war.

„Ich habe ihm gesagt, er soll niemanden hereinlassen! Er hat nur das getan, worum ich ihn gebeten habe!"

„Und warum hast du ihn darum gebeten?", fragte er. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er vermutete, dass Niall und ich zusammen gewesen waren, doch ich würde nicht nachgeben. Er suchte nur nach einer Entschuldigung, uns auseinanderzubringen. All das, dass er uns vergeben würde und erlauben würde, zusammen zu sein, war Schwachsinn.

„Wegen dir.", spuckte ich und er schaute mich geschockt an. „Wegen dir und allen anderen - Mutter, der Frau, Niall." Ich ging sicher, auch Niall zu erwähnen, damit er glaubte, ich wäre auch wütend auf ihn. „Ihr alle verheimlicht mir etwas und ich habe genug davon. Ich wollte alleine sein. Ist das zu viel verlangt?"

Sein Gesicht wurde weicher.

„Ich bin dein Vater und du lässt mich jetzt nicht schuldig fühlen, weil ich dich beschützen will."

Ich lachte bitter. „Das wollt ihr alle, nicht wahr? Meine Sicherheit? Was ist mit meiner Fröhlichkeit? Kümmert es euch nicht, dass wir... ich, dass ich mein Leben mit Niall verbringen will?"

Fast hätte ich mich versprochen. Noch nicht mal ein Tag war vergangen und ich hatte mich fast verplappert.

Er schien es aber nicht zu bemerken.

„Du kannst keine Zukunft mit ihm haben, wenn du emotionslos wie ein Stein bist!" Seine Augen wurden groß, als er es gesagt hatte - als hätte auch er sich verplappert.

Doch mir war es aufgefallen. Aber ich verstand es nicht.

„Was?", fragte ich ungläubig.

Er schüttelte seinen Kopf. „Nichts. Ich lasse dir jetzt das Essen aufs Zimmer bringen."

Ohne ein weiteres Wort ging er und flüsterte einem der Bediensteten etwas zu, der dann zu mir kam. Er war wohl der neue Türsteher.

„Eure Hoheit.", sagte er und verneigte sich, wobei ihm fast seine Kopfbedeckung runterfiel. Wenn Vater glaubte, er könnte Wellington einfach so ersetzen, dann lag er falsch.

Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer selbst und schloss sie hinter mir. Es echote bitter.

„Ich hasse ihn.", murmelte ich. Niall kam ins Zimmer und sah besorgt aus.

„Was ist passiert?", fragte er und beruhigte mich, indem er eine Hand auf meinen Nacken legte.

Ich schüttelte meinen Kopf. Es zu sagen, ließ es nur real werden. Wellington war wie ein zweiter Vater für mich und sein Feuern war wie ein Tod, doch jetzt darüber zu weinen würde nichts bringen. Das war noch nicht vorbei. Ich würde alles tun, um ihn zurückzuholen.

Ein paar Minuten später brachten mir die Dienstmädchen Frühstück (Niall versteckte sich wieder) und ich sagte ihnen, dass sie mich für den Rest des Tages alleine lassen sollten. Ich sah, dass sie aufgewühlt deswegen waren, doch das war ich auch. Ich wollte niemanden außer Niall sehen.

Frozen HeartTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang