Kapitel 41

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Diegos  Sicht

Francesca und ich lagen erschöpft auf dem Bett und redeten darüber, wie wir als nächstes vorgehen werden. <<Ich denke immer noch, das wir versuchen sollten, sie zu finden.>> meinte Fran und seufzt. <<Was immer du willst, aber dir muss klar sein, das es vielleicht sinnlos seinen wird und wir damit keinerlei Erfolg haben könnten.>> gab ich zurück und strich ihr liebevoll über den Kopf. <<Ja, das weiß ich, aber...>> Sie wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. <<Ich mach schon auf.>> murmelte ich und setzte mich auf, um zur Tür zur laufen. Als ich sie öffnete, sprang mir meine kleine Schwester freudig entgegen. <<Wir haben euch gefunden!>> schrie sie und fiel mir um den Hals. Ich drückte sie ganz fest an mich und musste die Tränen der Erleichterung unterdrücken. Hinter Ludmila stand Federico, der mich anlächelte. Ich setzte Ludmi wieder auf dem Boden ab und schloss nun auch ihn in meine Arme. <<Danke, das du auf meine Schwester aufgepasst hast.>> flüsterte ich ihn zu und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. <<Nichts zu danken.>> Francesca sah uns mit großen Augen an und sprang dann ebenfalls auf. Anscheinend hatte sie vorher noch nicht ganz realisiert, das dies wirklich passiert und die beiden bei uns in Sicherheit sind. <<Okay. Am besten setzen wir uns jetzt alle mal ruhig hin und wir reden über alles.>> sagte ich und zerrte die anderen mit mir. <<Dann fangt ihr doch mal an. Wieso sagte die Frau an der Rezeption etwas von: Frau, die ihr Kind verloren hat?>> hackte Ludmila nach und ich sah, wie Francesca rot wurde. <<Naja, wir mussten uns eine Ausrede einfallen lassen, wieso Fran geschlafen hat, als ich sie in das Hotel gebracht habe, weil ich ihr zur Beruhigung etwas verabreicht habe.>> sagte ich und hoffte, das mir Federico dafür keine verpassen würde. Ich will nämlich echt nicht, das mein Schwager schlecht von mir denkt, jetzt wo feststeht, das wir zusammen sein können, ohne das jemand etwas dagegen hat. Aber er nickte nur verständnisvoll und schien den Rest einfach zu ignorieren. <<Jetzt ihr. Wieso habt ihr euch nicht gegenseitig abgeschlachtet?>> Ludmila und Fede wegselten einen wissenden Blick und er nahm ihre Hand. <<Glaub mir, das haben wir versucht, aber sagen wir es mal so: Wir wollten lieber zusammen sein, anstatt uns umzubringen. Ist doch verständlich, oder?>> Meine geliebte Schwester schloss für einen Moment die Augen und schien in Gedanken wieder an jenem Ort u sein, der nie wieder aus ihren Erinnerungen verdrängt werden kann. <<Wir müssen auf jeden Fall weg von hier. Vielleicht in die USA oder zurück nach Europa, aber hier bleiben können wir nicht.>> Ich bemerkte, wie traurig meine kleine Schwester war. <<Du kannst auch irgendwo anders Medizin studieren. Das ist doch gar kein Problem. Du bist so gut, da sie dich locker in Harvard nehmen werden, wenn du dich anmeldest.>> sagte ich und legte ihr die Hand auf die Schulter. <<Ich weiß, aber egal, wo ich mich bewerbe, ich müsste es immer mit einem falschen Namen tun, weil sie uns sonst finden würden.>> Nicht nur ich schien zu merken, das es besser wäre, ihr jetzt nicht zu antworten, sondern sie von diesem Thema abzulenken, weil wir wussten, das es sie traurig machte, davon zu sprechen. Sie wollte nicht mehr jemand anderes sein, sondern einfach nur Ludmila Ferro, die zusammen mit Federico den Rest ihres Lebens glücklich ist. << Wollen wir vielleicht in den Wellnessbereich gehen?>> fragte Francesca lächelnd und zog sie, ohne eine Antwort abzuwarten mit sich. Als sie aus der Tür verschwanden, waren Fede und ich allein und ich konnte ihn endlich die ganzen Fragen stellen, die mir schon so lange auf meiner Zunge brannten, aber die ich nicht aussprechen wollte, um meine Schwester nicht unnötig dran zu erinnern, was sie alles durchmachen musste. <<Was ist genau passiert? Erzähl mir alles!>> forderte ich und setzte mich in einen der Sessel, die in der Ecke standen. <<Okay, aber sei auf etwas gefasst.>> Er holte noch einmal tief Luft und erzählte mir all diese furchtbaren Dinge. Von dem Moment, als Ludmila ihn umbringen wollte und der Tatsache, das sie es nicht konnte und er sie umbringen sollte. An dieser Stelle unterbrach ich ihn. <<Das wollte sie? Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es für sie gewesen sein musste, unter so einem hohen Druck zu leiden.>> Fede schnaubte etwas beleidigt. <<Für MICH war es auch schlimm! Immerhin habe ich erfahren, das meine Freundin eine Spionin ist, die mich umbringen soll und mir dann eine Waffe in Form eines Armreifen in die Hand gedrückt hat.>> sagte er und fuhr sich erschöpft durch die Haare. <<Ja. Entschuldigung, aber ich habe einfach nicht daran gedacht, dass du das alles nicht gewusst hattest.>> sagte ich und zuckte mit den Schultern. <<Schon gut, du hast dir eben Sorgen um deine Schwester gemacht. Das kann ich verstehen.>> Gedankenverloren nickte ich. <<Wir sollten uns unbedingt entscheiden, wo wir hingehen wollen.>> sagte ich und dachte wieder an meine perfekte Zukunft, die ich mir ausgemalt hatte. <<Vielleicht nach Italien. Wir könnten uns irgendwo an der Küste ein Haus kaufen und Ludmila würde in der nächst gelegenen Großstadt Medizin studieren.>> schlug Federico vor. <<Gute Idee, aber was denkst du, würde deine Schwester gern machen. Sie muss doch irgendwelche Träume oder Ziele haben, die sie sich nie durch die Spionagesache erfüllen konnte, oder?>> Er überlegte kurz, dann sagte er: <<Früher, wollte sie ihr eigenes Resteraunt aufmachen.>> Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. War das nicht genau die Vorstellung, die ich von meiner Zukunft hatte? Ein Resteraunt aufmachen und für immer mir ihr glücklich sein?

Diecesca und Fedemila-Spione liebt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt