3 Schnelle Annahme

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Nach einer Stunde wird Cecilia wach. Ihr ist leicht schwindlig,  was sie daran merkt, dass ihre Beine beim Aufstehen nachgeben. Sie hält sich rechtzeitig an der Liege fest. Ein Geräusch lässt sie aufhorchen."Hier ist dein Gesundheitszeugnis für die Academy. Du kannst jetzt gehen." Eine andere Arzthelferin als vorhin übergibt ihr einen Brief,  der fest verschlossen ist und führt sie nach draußen. Langsam hört der Schwindel bei ihr auf. Draußen vorm Gebäude erblickt sie Liah, die offensichtlich auf sie wartet.

"Geht's dir auch so mies? Ich meine, die haben mir irgendetwas gegeben und weg war ich."
Liah hält sich kurz den Kopf vor Schmerz.
"Geht mir genauso. Die gaben mir die Flüssigkeit und der Arzt drückte mir den Becher in den Mund. Noch ehe ich die Flüssigkeit runterschlucken konnte, wurde mir schwarz vor Au..."

"Ey, ihr habt eure Vitamine vergessen!"
Die kleine Frau, die Cecilia raus begleitet hat, kommt auf beide zu und gibt ihnen je eine Dose. Dann verschwindet die Frau schnell ins Gebäude. Die Mädchen sehen sich die Dosen genauer an. Auf ihnen steht lediglich "Vitamine", doch das könnten nie und nimmer Vitamine sein. In Cecilias Kopf ziehen ihre Gedanken Kreise.

-Warum geben die uns Vitamine? Ich nehme schon Vitamine zu mir, damit ich nicht so oft krank werde. Und warum wurden wir beide bewusstlos durch die Flüssigkeit? Was durften wir nicht mitbekommen?-

"Erde an Ceci. Können wir fahren?"
Liah ruft ihrer Freundin von der anderen Seite des Wagens zurück in die Realität. An ihrem Gesichtsausdruck sieht man ihr an, dass sie diese Sache vergessen möchte. Cecilia dreht sich um und öffnet die Tür. Es wäre gut,  wenn man diese Untersuchung so einfach vergessen könnte. Doch diese Sache kann man nicht so einfach vergessen.

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Eine Woche später

Cecilia sitzt in ihrem Zimmer und schaut in ihren Schrank. So langsam leert er sich, da sie mit dem Packen begonnen hat. Neben ihr liegt ein geöffneter Brief mit dem Logo einer Schule. Ihrer neuen Schule.

Flashback

Cecilia kommt von der Schule nach Hause. Ausnahmsweise sind ihre Eltern zuhause und begrüßen sie freundlich von der Küche aus. Irgendetwas ist merkwürdig an ihnen.

"Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?"
Verwirrt schaut sie ihre Eltern an.
"Es ist ein Brief für dich angekommen. Du wirst sehr erfreut sein über diesen Brief." Er zeigt auf dem Brief, der auf dem Tisch liegt. Sie nimmt ihn,  macht ihn auf und überfliegt die Zeilen. In ihrem Gesicht wird das Lächeln größer.
"Ich bin drin. Gestern war erst dieser Test und jetzt schreiben die mir. Ich dachte, ich hätte diesen Test verhauen, aber die sagen, ich hätte die höchste Punktzahl. Whoa!"

Flashback Ende

"Mum, hast du mein blaues Top gesehen?"
Ihre Stimme bringt sie zum Schreien, bis sie Husten muss. Oft reicht es wenn sie vor sich hin meckert, da ihre Eltern nicht im Haus sind, doch diese Woche sind sie da. Sie wollen diese Woche mit ihrer Tochter verbringen, bevor sie für ein Jahr lang nicht zuhause ist. Und sie wollen mit ihr zur Botschaft von Naura fahren, um ihre Krönung zu verschieben. Wenn sie nicht mit 17 kann, dann eben offiziell verschieben.

"Warum schaust nicht in die Wäsche im Toilettenzimmer?" Ihre Mutter schaut kurz in ihr Zimmer und gibt ihr den Tipp des Tages.
"Dort hast sich ein Berg aufgetan mit Sachen zur Ankleiden von dich."

Notgedrungen geht Cecilia ins Badezimmer und schaut sich den Berg an. Der Berg ist mindestens zwei Maschinenladungen wert und trotzdem befindet es sich nicht in der Waschmaschine. Wohl oder übel muss sie es selber tun. Sie setzt sich neben der Maschine hin und startet mit den T-Shirts. Egal ob rot, weiß,  blau oder grün. Alles kommt in die Trommel zusammen mit zwei Jacken. Als alles in dem Hilfsmittel der heutigen Zeit verschwunden ist, drückt sie auf Start und verschwindet wieder in ihr Zimmer.

Da sie keine Lust hat, Sachen zum packen hinaus zu suchen,  legt sie sich aufs Bett und guckt auf ihr Handy. In den sozialen Netzwerken bereitet Liah viel Aufmerksamkeit, da sie ihre Freude über die Annahme der Schule ausdrückt. Fast stündlich kommen Fotos von ihr, die sie entweder in der Gegenwart oder der Vergangenheit zeigen.

-Ich freue mich für sie. Aber ich hab Angst wegen meiner Lage. Der Zukunft. Der neuen Umgebung. Der Freundschaft zwischen ihr und mir.-

Sie wird von Hundegebell aus ihren Gedanken gerissen. So langsam nervt der Nachrichtenton von ihrem Handy, doch sie hat keinen anderen.

'Hey Kleines.
Morgen findet zu euren (Liah & Du) Ehren eine Party statt. Im kleinen Kreis, ist klar ;-> Sei überrascht, sonst...!'

Diese Party findet wohl bei René statt, sonst würde er nicht ihr schreiben, dass es eine Party gibt.

-René ist super. Was mache ich, wenn ich ihn nicht täglich sehe? Er ist mit mir durch dick und dünn gegangen. Wir haben uns gegenseitig geholfen, nicht als Außenseiter in der Schule dazustehen. Jetzt gilt er als Player, obwohl er einen festen Freund hat. Ich dagegen gelte als unerreichbar. Als eine, die mit den Jungs spielt. Leider hatte ich bis jetzt keinen Freund. Noch nicht mal einen ersten Kuss.-

Es klopft an der Tür. Ihr Vater steckt den Kopf durch die Tür und fragt seine Tochter:"Möchtest du vielleicht einkaufen gehen?"
Er hält seine Hand ins Zimmer,  in der sich seine Kreditkarte befindet.
"Vielleicht möchtest du andere Kleider mitnehmen oder du lenkst dich ab."
Sein Lächeln ist ernst und doch wirkt es wie ein Freudegrinsen. Vielleicht hat er die Tatsache akzeptiert, dass sein kleines Mädchen seinen eigenen Kopf hat.

Cecilia steht vom Bett auf, geht zu ihrem Vater, nimmt die Kreditkarte und küsst ihn auf die Wange.
"Du bist der Beste und ich habe dich lieb!!!"

Nächstes Kapitel. Es kommt noch ein Kapitel zuhause und dann auf zur Schule. Bestimmt gibt es keine so schnelle Annahme im echten Leben. Hoffe es gefällt euch.

Laut Stundenplan schwanger?!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt