Kapitel 4 - Besitzergreifende Berührungen

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Er fuhr mich nach Hause. Er parkte das Auto und sah mich für einen Moment an.

"Ich werde Danny erzählen, dass ich dich mit Becky in der Bibliothek gesehen hab. Becky hatte vorher getrunken, sodass ihr schlecht wurde und sie sich über dir übergeben hat und ich dir meine Klamotten ausgeliehen hab. Das sollte den Geruch erklären." erklärte er leicht neckend. Ich schaute verlegen herunter. Ich schnupperte an meinen Haaren und roch tatsächlich wie diese Männer: Nach Whiskey und Zigaretten.

Wow. Harry war ein guter Lügner. Ich fragte mich, ob er Danny oft anlog.

"Klingt gut" antwortete ich zögernd.

Er lächelte, als wäre er auf seine Wahrheit verdrehenden Fähigkeiten stolz. Alleine zu leben und den Bullen so viele Male zu entkommen, wie Harry es getan hatte, ließ einem nur die Wahl zwischen tun oder sterben.

Zum Ersten Mal war ich wirklich froh darüber, dass Harry Danny's Freund war. Wenn sie Feine gewesen wären, hätte ich jetzt warscheinlich keine Würde mehr. Ich hätte sie warscheinlich verloren.

In dem Moment, als die Schlüssel klapperten und sich die Haustür öffnete, sah ich Danny im Wohnzimmer auf und ab gehen. Sein sechs Fuß großer Umriss war leicht gebeugt, starrte auf den Boden, als würde er die Antworten enthalten, die er brauchte. 

Dann stoppte er und starrte mich mit so einer Intensivität an, dass ich dachte, das wäre schon Bestrafung  genug.

"Wo zur Hölle warst du?! Es ist 1 Uhr!" rief er mit seiner tiefen Kühnheit.

Ich hatte Angst, dass er die die Nachbarn aufwecken würde, die uns von Anfang an nicht mochten.

"Danny, es ist ok, sie war bei mir." antwortete Harry, als er aus der Dunkelheit heraus trat, seine Lederjacke reflektierte das gelbe Lampenlicht wie ein Schild, wie eine Rüstung.

 Danny kam näher und starrte Harry an, unsicher ob er erleichtert oder noch wütender sein sollte, dass ich bei seinem psychotischen Freund war.

Ich stellte sicher, dass meine Haare sorgsam die Bisswunde überdeckten. Danny schien es nicht aufgefallen zu sein.

"Ich sah Angela und Becky in der Bibliothek. Becky hatte vorher getrunken, sodass ihr schlecht wurde und sie sich über ihr übergeben hat, dann habe ich ihr meine Klamotten ausgeliehen. Es war meine Schuld, ich hätte anrufen sollen" erklärte Harry, als der Ausdruck in Dannys Gesicht immernoch angespannt war.

Eine Totenstille folgte.

"Es ist ok. Danke, dass du sie nach Hause gebracht hast, Kumpel" Danny lächelte endlich und sah mehr wie mein Bruder aus, als mein fürsorglicher Vater. "Ich schätze es wirklich sehr, dass du auf sie aufgepasst hast, Haz" Danny klopfte Harry feste auf die Schulter.

Harrys Kiefer spannte sich an, als er vor Schmerz zusammenzuckte. Ich fühlte mich wie ein Idiot; ich hatte ihn noch nicht einmal gefragt, ob er ok ist. Seine Knöchel waren immernoch leuchtend rot.

Danny bemerkte es nicht.

"Ich bin mir sicher, dass du das tust" antwortete Harry in einem vagen Gemurmel, als er kurz zu mir schaute. Ich konnte spüren, dass er über etwas anderes sprach, aber ich war mir nicht sicher über was, weshalb es mich nicht störte.

Harry ging und Danny schloss die Tür hinter ihm.

Ich schlich die Treppen hoch, hoffend das Danny nichts mehr zu sagen hatte. Es gab auf jeden Fall nichts mehr, was ich ihm noch sagen wollte. Noch dazu war ich erschöpft und wollte nicht auf den Stufen in Ohnmacht fallen.

"Angela" rief er.

Ich fluchte unter meinem Atem.

"Ich möchte nicht mehr, dass du dich mit Becky triffst" sagte er mit einer weicheren Stimme.

The Knight In Leather Armor » German TranslationTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang