Kapitel 12

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Vorweg will ich kurz anmerken, dass ich mich selbst in eine kreative Sackgasse begeben habe und jetzt auch kläglich versuchen werde den Plot daraus zu retten ohne die gesamte Story zu verhunzen.
Amen.

Der eiskalte Wind begann bereits jetzt damit an seinen Ohren zu knabbern, auch wenn Marco gerade mal seit ein paar Minuten die Wohnung seiner besten Freundin verlassen hatte. Ihre Worte hatten den jungen Mann mehr als nachdenklich gemacht und er war für den restlichen Tag nicht mehr ganz bei der Sache gewesen. Die Bemühungen ihn abzulenken scheiterten bitter, aber Joey ließ sich davon nicht unterkriegen und behandelte ihn wie an jedem anderen Tag auch, weshalb es dem Blonden ein wenig leichter fiel sich zu entspannen. Trotz Allem waren gerade ihre letzten Worte in dem ernsten Gespräch eine große Sache für Marco. Es war nicht richtig seine Nachbarin auszunutzen um sich selbst wieder auf Vordermann zu bringen was die Gefühle anging, aber wenn es funktionierte, hätte er doch nichts Falsches getan, oder? Außerdem wirkte sie ja auch ziemlich nett...
Seine Nase rötete sich von der kalten Nachtluft und langsam wurde das zarte Knabbern an seinen Ohren zu einem schmerzhaften Beißen. Er verfluchte seine kurzen Haare und beneidete die meisten Frauen in diesem Moment sehr. Jedoch war er sich auch zu schön dafür seine Kapuze aufzusetzen, weshalb er das Stechen in Kauf nahm.
Jegliches Zeitgefühl war verschwunden und es interessierte den jungen Italiener auch nicht wirklich, immerhin fühlte er sich nach wie vor in der nächtlichen Kälte Willkommen.
Mit jedem eiskalten Atmenzug der seine Lungen mit Sauerstoff versorgte fühlte er sich wieder ein wenig realitatsnäher als in der Sekunde zuvor. Es tat gut mal wieder alten Gewohnheiten nachzugehen und für nur einen winzig kleinen Moment dachte er daran, wie es wäre wieder mit Hyacinth durch die dunkle Landschaft aus Beton und Hochhäusern zu schlendern.
Auf ein weiteres Mal flatterten die unangenehmen Schmetterlinge ihren Weg von seiner Mitte bis zu seinem Hals, wo sie ihm die Luft abschnürten.
Grimmig verzog er das Gesicht, zog die Augenbrauen zusammen und konzentrierte sich darauf sich nicht zu konzentrieren. Denn andernfalls würden seine Gedanken Hyacinth wieder verfallen und er wollte wenigstens jetzt Ruhe von dem Ganzen haben. Und trotzdem juckte es ihn in den Fingern sein Handy zu zücken und Cinth anzurufen. Sie hatten seit längerem nichts mehr draußen unternommen und er wollte ihn einfach wieder wie einen normalen Freund treffen. Was natürlich nicht möglich war, aber er wollte seine eigenen Hoffnungen nicht zerstören.
Nach ewigem hin und her konnte er sich endlich dazu überwinden sein Blümchen anzurufen. Es war noch relativ früh, die Nacht war noch jung und Marco war sich sicher, dass der andere Junge wach war.
Nach genau zwei Signaltönen hob dieser ab.
"Bah, nicht du schon wieder" war das erste, das Marco zu hören bekam und seine Mundwinkel begannen augenblicklich zu zucken.
"Bist du Zuhause?"
"Ja, soll ich rüber kommen?" ein leises Gähnen war zu vernehmen und nun musste Marco tatsächlich schmunzeln.
"Willst du raus? Ich mein ich bin draußen und ich dachte du willst vielleicht-"
"Ja ja ja, du bist nachtaktiv, ich weiß. Wo bist du grade?"
"Ein paar Straßen von Joey's Wohnung entfernt"
"Oh man, das ist am anderen Ende der Welt!"
"Ich weiß, wir müssen uns ja nicht hier treffen..." Marco verlor ein wenig die Hoffnung, weshalb seine Stimme um einiges leiser und unsicherer wurde.
Es schien, als würde der Junge an dem anderen Ende der Leitung nachdenken, denn für einen kleinen Zeitraum war nichts als sein gleichmäßiger Atem zu hören.
"Willst du nicht zu mir kommen? In meinem Bettchen ist noch ein Plätzchen frei"
"Willst du nicht raus kommen und danach mach ich mich in deinem Bett breit?"
"Ich weiß nicht man, es ist arschkalt draußen"
"Komm schon, Pussy"
"Sei doch leise, du bist Südländer, dein Körper ist von Natur aus heißer. Warte... das war missverständlich..."
"Ich wusste, du stehst auf mich" grinste Marco und spürte seine Hitze in seine Wangen laufen.
"Erwischt"
"Ich weiß genau warum du nicht raus willst, wollen wir wetten dass du schon in Unterwäsche in deinem Bett liegst und dir irgend 'ne Scheiße auf Comedy Central rein ziehst?"
"Ich wusste, du hast hier irgendwo Kameras"
"Also, kommst du jetzt oder wie oder was?!" hoffnungsvoll spannte sich Marco's Körper an, als er auf die Antwort seines Freundes wartete.
Ein tiefes Seufzen gefolgt von einem lauten Stöhnen. "Ich hasse dich. Wir sehen uns an diesem altem Café was eigentlich gar nicht alt ist, du weißt was ich meine. Bis gleich"
"Yo" das Gespräch war beendet und Marco versuchte mit seinem kalt, und somit taub gewordenen, Daumen aufzulegen. Er ließ sein Handy wieder in die Jackentasche gleiten und behielt die Hand gleich dort um sie wieder aufzutauen. Bis zum besagten Café war es nicht gerade ein kurzes Stück, weshalb er sich auf den Weg machte während sich in seinem Körper Befriedigung breit machte. Er liebte es, wie er es jedes mal schaffte Cinth zu überreden. Sein Grinsen begleitete ihn auf seinem Spaziergang und die Vorfreude ließ sich nicht unterdrücken.

》Colourful《Where stories live. Discover now