Kapitel 36

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Aiden's Sicht:

Müde stützte ich meinen Kopf mit meiner linken Hand ab und starrte Gedanken verloren in mein Müsli. Es war schon ganz matschig und sah nicht mehr sehr köstlich aus.

Zur Schule gehen wollte ich nicht,da ich keine Lust und keinem Kopf für Unterricht hatte.

Dennoch hatte ich Schuldgefühle ob ich gestern nicht ein wenig überreagierte. Hätte ich Josh wirklich raus schmeißen sollen? Wo hat er gestern überhaupt geschlafen? Was ist wenn er kein Platz zum schlafen gefunden hat?

Ich lehnte mich zurück und ließ den Löffel in die Müsli Schüssel fallen. Die Milch und ein paar Haferflocken schwappte über.

"Denk nicht so viel nach ...",redete ich mit mir selber und fuhr mir durch die Haare.

Ich hörte wie jemand die Treppen herunter lief. Ich blickte Richtung Treppe und sah wie mein Bruder die Treppen herunter spazierte. Ein blaues Handtuch war locker um seine Hüfte gebunden. Seine nassen Haare klebten ihm auf der Stirn. Höchstwahrscheinlich war er duschen.

"Was ist los,Prinzessin?",hackte er nach und lief zum Kühlschrank. Dabei bemerkte ich sein riesen grinsen im Gesicht.
"Ich habe ein schlechtes Gewissen wegen Josh.Was ist wenn er kein Schlafplatz gefunden hat?", erzählte ich ihm und schob meine Unterlippe nach vorn.

Er nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und wich meinem Blick aus. Er sah auf seine Fußspitzen und wirkte für meinen Geschmack ziemlich nervös. "Was sagst du dazu?",fragte ich und stand auf. Er zuckte mit den Schultern.

"Ich denke er hat bestimmt ein Schlafplatz gefunden.",meinte er ruhig und nahm sich einen Löffel aus der Schublade.

Ich antwortete nicht mehr und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. "Denkst du ich war arg gemein zu ihm?",ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah ihn an. Er zuckte erneut mit seinen Schultern ,"Vielleicht.", murmelte er leise.

"Ich ruf ihn an",schoss der Satz aus meinem Mund.
"Wieso?",fragte Mark und sah mich durchbohrend an.
"Ich habe ein schlechtes Gewissen.",ich nahm das Haustelefon vom Küchentisch und wählte Josh's Handynummer. Ich musste ihn einfach anrufen! Mein schlechtes Gewissen quälte mich zu sehr.
"Ich denke ihm geht es gut! Du musst ihn doch nicht anrufen! Und du musst doch kein schlechtes Gewissen haben!",redete mein Bruder auf mich ein. Ich sah ihn fragend an,"Was ist eigentlich dein Problem? Du bist doch immer derjenige der will das Menschen sich vertragen?! Und das jeder sich lieb hat."

Er kratzte sich am Hinterkopf," Ja,schon. Aber du hast doch nichts schlimmes getan."
Ich lachte auf,"Meiner Meinung nach war mein Verhalten nicht so sehr nett gegenüber ihm. Und es ist wohl meine Entscheidung ob ich mich bei ihm entschuldige.",ohne ein weiteres Wort drückte ich den grünen Knopf und hielt das Telefon an mein Ohr. Mein Bruder sah mich angespannt an. Ich wusste echt nicht was sein Problem war!

'Piep,Piep ...',ertönte es aus dem Hörer.

Doch plötzlich hörte ich ein Telefon klingeln. In unserer Wohnung. Ich sah Mark irritiert an,"Das kann doch nicht sein?",fragwürdig zog ich meine Augenbrauen zusammen.
Ich stand auf um das Klingeln nachzugehen. Nur so würde ich sein Handy finden. Aber warum war es überhaupt noch hier?
Ich wollte an Mark vorbei gehen,doch er versperrte mir den Weg.
"Dafür gibt es eine logische Erklärung! Er hat einfach sein Handy hier vergessen. Passiert doch mal jeden!",redete er schnell. Er wirkte nervös, etwas zu nervös für meinen Geschmack.

"Geh mir aus dem Weg!",brummte ich und schubste ihn etwas weg. Ich folgte nun das Klingeln bis ins Wohnzimmer und blieb schließlich vor dem Sofa stehen.

Mein Bruder stand dicht hinter mir. Ich drückte auf den roten Knopf des Telefons und beendete somit das Klingeln. Das Telefon steckte ich in meine Hosentasche.

Als ich das Wohnzimmer genauer betrachtete machte es 'Klick' in meinem Kopf. Josh's Koffer war noch hier,das Sofa sah verwüstet aus und zwei T-shirts lagen auf den Boden. Ich hob eins der T-shirts auf und erkannte das es meinem Bruder gehörte. "Nein...",flüsterte ich,"das kann nicht-",ich verschluckte meine restlichen Worte und stürmte an meinem Bruder vorbei.

Als ich die Treppen hoch lief hoffte ich nur das es nicht so ist,wie es aussah.

Ich blieb nicht vor dem Zimmer meines Bruder stehen,sondern riss ohne Vorwarnung die Zimmertür auf.

Und meine Vermutung stimmte. Geschockt sah ich den schlafenden Josh an,der friedlich in dem Bett meines Bruders schlief. Er lag auf dem Bauch,die Decke verdeckte nur seine Beine und seine roten Haare waren total durcheinander.

Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Locker? Wütend? Oder einfach schockiert? Oder mich fragen seit wann bitteschön mein Bruder auch schwul ist? Hunderte fragen schwirrten durch meinen Kopf.

"Ich kann das erklären.", hörte ich die Stimme von Mark hinter mir. "Du hast mit Josh geschlafen.",flüsterte ich leise.

Ich schloss die Tür wieder leise und ging an meinen Bruder vorbei. Ich würdigte ihm keinen Blick. Wortlos ging ich die Treppen herunter und ging wieder in die Küche. Still setzte ich mich wieder auf den Holzstuhl und sah nun meinen Bruder an wie er vor mir Platz nahm. "Ich-",ich hob meine Hand um ihm zu signalisieren das er still sein soll.

Er schloss seinen Mund und sah mich abwartend an. "Bevor du jetzt irgendeine Ausrede suchst",begann ich,"möchte ich dir davor etwas sagen."

Ich räusperte mich und sah ihn durchdringend an. Es herrschte Stille. Das ticken der Küchenuhr wurde von Sekunde zur Sekunde immer lauter. Ich merkte wie mein Bruder langsam nervös wurde.

"Ich hoffe du wirst glücklich.",mit diesem Satz durchbrach ich die Stille. Mark sah mich verwirrt an,"Du möchtest mich nicht anschreien? Nicht sagen wie dumm das von mir war?",er zog seine Augenbrauen in die Höhe. "Nein.",war meine simple Antwort. Ein Fragezeichen konnte man buchstäblich über Marks Kopf fliegen sehen.
"Kein Scherz?"
"Kein Scherz."

"Wow",er lies seine Schultern wieder locker und sein Gesichtsausdruck entspannte sich wieder.

"Aber mit Josh werde ich noch reden.",meinte ich und trommelte mit meinen Fingern auf den Holztisch herum. Er sah mich an und nickte.

Ich wollte noch unbedingt mit Josh reden,da ich sicher gehen wollte das er meinen Bruder nicht verarscht. Ich stellte mich so an wie wenn ich der große Bruder sei,doch das war mir in dieser Situation ziemlich egal.

Ich will nicht das mein Bruder verletzt wird.

Es war für mich sowieso schon schwer genug die Beherrschung nicht zu verlieren.
Da mein Gewissen mir sagte das Josh ein falsches Spiel spielte. Und somit war mein schlechtes Gewissen wieder verschwunden.

Hey. Ich glaube wir können gar nicht in Worte fassen wie leid es uns tut,das JETZT ERST ein neues Kapitel draußen ist. SORRY! Wir denken auch das wir somit viele Leser verloren haben. Und dann ist dieses Kapitel nicht einmal spannend geschweige denn gut. Wir hoffen es gefällt euch trotzdem ein wenig.

Bis dann.

Everyday Is A Great Day. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt