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Chapter 5

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Die neue Schülerin

Emma Thompson

„Wir haben gerade mal die erste Schulwoche und ich habe bereits jetzt keine Lust mehr", knurrt Kate neben mir, ehe sie ihren Block auf den Tisch wirft.

„Ich auch nicht. Am liebsten könnte ich jetzt schon wieder Ferien haben und in meinem Bett verweilen." Ich verschweige dabei, dass ich am liebsten in New Jersey sein möchte. Ich vermisse mein altes Zuhause, ich vermisse unsere Stammpizzeria von Clara und mir. Ich vermisse selbst den muffigen Geruch unseres Viertels jeden Morgen.

„Morgen, Schüler." Die Stimme unserer Klassenlehrerin lässt die Gespräche verstummen. Erst jetzt bemerke ich ein Mädchen, welches noch vorne steht und ziemlich verunsichert aussieht.

„Sie muss auch neu sein", flüstert Kate mir zu, während im gleichen Zug unsere Lehrerin ihre Aufmerksamkeit auf sie wirft. Für einen Moment reden sie miteinander, bis sie auf einen Platz in der Klasse geschickt wird. Ich bin ebenso wie sie jeglichen Vorstellungsrunden vor neuen Kursen und Klassen entkommen, was mich ziemlich erleichtert hat. Irgendwie weiß man doch nie, was man sagen soll und was nicht, wenn man sich vorstellt.

Die Blondine mit den wilden Locken schultert ihren Rucksack und lässt sich kurz darauf schon neben mir auf einen der wenigen freien Plätze im Raum nieder.

„Hi, ich bin Kate", beginnt die Brünette neben mir prompt, sich vorzustellen, und lächelt sie nett an.

„Emma", füge ich hinzu und hebe leicht meine Finger, um ein Winken anzudeuten.

Die Neue erwidert unser Lächeln und mein zaghaftes Winken. „Hey, ich bin Camille."

Meine Brauen zucken nach oben. Aiden hat mir erst gestern einen Ausschnitt aus einem Tagebuch vorgelesen, der von einer Camille stammt. Ob sie wirklich diejenige ist, die in Aiden verliebt ist? Obwohl sie neu ist? Wer weiß, wie viele Camilles es an unserer Schule sonst noch gibt?

„Bist du neu hergezogen?", fragt Kate neugierig nach. Sie und Lexi sind eindeutig die mutigsten und auch kontaktfreudigsten Leute, die ich kenne. Allerdings bin ich meistens ziemlich froh darüber, denn sonst hätte ich nie so schnell so tolle Freunde wie sie gefunden.

„Nein, ich habe nur die Schule innerhalb Jacksonville gewechselt, da ... es ein paar Schwierigkeiten gab." Man hört leicht den traurigen Unterton in ihrer Stimme heraus, weshalb sowohl Kate als auch ich sachte nicken und nicht weiter nachhaken, um ihren negativen Gefühlen nicht unnötig auf den Grund zu gehen.

„Es wird dir hoffentlich gefallen", gebe ich beruhigend lächelnd von mir, was sie schnell wieder zum Strahlen bringt.

„Hoffe ich auch."

Neugierig schauen Brook und Lexi die Blondine an, welche, dicht hinter uns, uns zu deren Tisch folgt. „Leute, das ist Camille. Camille, das sind unsere Freundinnen Brook und Lexi. Sie gehen allerdings schon in die Zwölfte", stellt Kate die drei vor, während wir uns auf der runden Bank niederlassen.

„Du bist sicherlich neu hier", sagt Lexi lächelnd, was Camille zustimmend nicken lässt.

„Und, wie ist der erste Eindruck?", hakt Brook neugierig nach, ehe sie in ihren Apfel beißt und dabei auf ihr Handy schaut.

„Bisher ziemlich gut. Aber die Schule ist einfach riesig."

Ich spüre die Blicke auf mir, als sie das sagt, und bemerke das dümmliche Grinsen der drei. „Emma besitzt das gleiche Problem," beginnt Kate hemmungslos zu lachen, was mich empört meine Luft einziehen lässt.

„Freunde dich ja nicht mit den Mädchen an, die machen dich in einer Tour nieder. Immerhin bin ich auch erst neu hier", murmle ich belustigt. „Du wohnst seit einem halben Jahr hier, Emma. Das zählt schon lange nicht mehr als neu", schmunzelt Lexi augenrollend, was mich pikiert meine Zunge rausstecken lässt.

He Owns My WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt