flowers for harry ✿ larry

neun

Panisch hält der junge Lockenkopf seinen Rucksack mit den gesamten Schulsachen fest. Wieder wird er gestoßen, lässt die Finger krampfhaft weiter um den Henkel drücken, damt bloß nichts runterfällt. Doch das Schicksal ist gegen den kleinen Harry. Ein weiterer Stoß erfolgt und somit liegen seine Sachen auf den Boden und er direkt daneben.

Ein leichter Rotton entwickelt sich auf den weichen Wangen von Harry. Schnell lässt er seine Locken ins Gesicht fallen, damit es keiner sieht. Doch die ersten Gelächter ertönen und nun war es zu spät. "Harry.", entweicht ein leises Hauchen Liams Lippen als er den gebrechlichen Jungen auf den Boden der Schule liegen sieht. Sofort hilft er den Jüngeren hoch und stützt ihn ab. Die schwarze Hose ist am Knie zerrissen und Blut quollt durch die kleine Schlürfwunde hervor, tritt ans Tageslicht. "Willst du nach Hause, Harry?", fragt Liam besorgt und weiß schon die Antwort auf die Frage, als er die kleinen Tränen auf den Wangen des Lockenkopfes sieht.

Schnell greift der beste Freund des jungen Harrys nach der Tasche von ihm und macht sie sich um die Schulter. Den Jungen selbst, stützt er ab und bringt ihn von der Hölle für Harry weg. Der Lockenkopf vergaß all seine Sorgen, durch jede einzelne Blume die ihm geschenkt wurde. Doch die Realität holt jeden wieder zurück, auch ihn. Und diese Realität ist grausam und traurig.

Nicht jeder führt ein tolles und sorgenfreies Leben in der Schule, ist mir Freunden und Ansehen bedient. Nein, es gibt auch Menschen wie Harry, die alleine auf den Schulhof stehen und begafft werden, wie Tiere im Zoo.

Auch wenn der junge Lockenkopf seinen besten Freund hat, dieser kann nur leider nicht für immer an der Seite des gebrechlichen Jungen sein, auch wenn er alles versucht. Liam hofft auf den Jungen mit den Blumen, dass dieser sich irgendwann zeigt und den zierlichen Lockenkopf die Hand reicht, um ihn auf die Beine zuziehen. Er hofft auf den Jungen, der den kleinen Harry weiterhin glücklich macht.

Louis jedoch, ist noch nicht bereit, diesen Schritt zu wagen. Er beobachtet das Spektakel jeden Tag aufs Neue und macht nichts gegen. Und er weiß, das keine Blume dieser Welt, das verzeihen kann, geschweige denn, wieder gut machen kann.