Die Türkische Herrschaft...

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Ab 1502 standen alle albanischen Gebiete unter osmanischer Herrschaft. Die Osmanen waren tolerantere Eroberer als die christlichen Herrscher. Sie zwangen – von Ausnahmen abgesehen – die Besiegten nicht, ihre Religion zu wechseln; wer allerdings nicht zum Islam übertrat, hatte keine großen Karrieremöglichkeiten und musste zudem Sondersteuern zahlen. Viele Albaner nutzten Skanderbegs Hilfe für den neapolitanischen König und wanderten dorthin aus; noch heute lebt eine albanischsprachige Minderheit, die Arbëresh, in Süditalien. Andere Familien zogen es vor, zum Islam zu konvertieren; neben den Bosniern waren die Albaner nach einigen Jahrhunderten das einzige mehrheitlich muslimische Volk Europas. Im Verständnis der Balkanvölker gilt die Osmanenherrschaft als das „Türkenjoch“, als Periode der Eroberung und Unterdrückung, in der die Ursache für die sozialökonomische Rückständigkeit Südosteuropas gegenüber Westeuropa zu suchen ist. Aber es gibt auch die These, dass das albanische Volk und seine Sprache nur unter den Bedingungen des muslimischen Großreiches, das es nicht auf ethnisch-sprachliche Assimilation abgesehen hatte, der Assimilierung durch die orthodoxen Nachbarvölker – Griechen und Serben – entgehen konnte. Aufstände richteten sich eher gegen wirtschaftliche Missstände als gegen das osmanische Herrschaftssystem. Im nördlichen Bergland (und in Montenegro) setzte sich der osmanische Herrschaftsmechanismus übrigens nie ganz durch; die dortige albanische Gesellschaft organisierte sich in Großfamilien und „Stämmen“ nach ihrem eigenen Gewohnheitsrecht, dem Kanun.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde die osmanische Zentralgewalt schwächer; Kommandeure und Statthalter der Randprovinzen versuchten, ihre Gebiete faktisch selbstständig zu beherrschen. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden Nordalbanien (Sandschak Shkodrë)  unter der Familie Bushatlli, der Süden (Sandschak Janina) unter Ali Pascha Tepelena (1741-1822) auch international über Jahrzehnte hinweg als politische Einheiten behandelt. Auch wenn beide Gebiete schließlich wieder unter die Kontrolle der osmanischen Regierung kamen, wirkten ihre Separationsbestrebungen doch katalysierend auf die Unabhängigkeitsbestrebungen der Griechen.

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Der Albaner - ShqiptariWhere stories live. Discover now