Von Feuerwerks-Mashmallows und anderen komischen Dingen

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Es wurde langsam dunkel. Mein Magen knurrte, ich hatte ja seit heute früh nichts gegessen. Als hätte Annabeth das Knurren gehört, hob sie die Hand und sagte, dass wir hier unser Nachtlager aufschlagen sollten. Ich packte mein Zelt aus und auf ein Schnippen von mir stellte es sich auf. Ich ging hinein und mir entwischte ein 'Woah!'. Drinnen sah es aus wie in einem königlichen Ballsaal, wie ich ihn schon einmal auf einem Foto gesehen hatte. Rechts stand ein monströses Himmelbett und ein riesiger Kleiderschrank. Ich ging zu ihm machte ihn auf: er war begehbar und es waren hunderte von Kleider darin untergebracht (wieso hatte ich mir überhaupt Ersatzklamotten mitgnommen?!). Ich ging wieder heraus und schloss die Türen sorgfältig hinter mir, dann sah ich mich weiter um. Es gab ein Esstisch und Stühle, einen Kühlschrank, Toilette & Dusche, einen Nektar und Ambrosia- Spender und einige andere Sachen. Kurzum: ich könnte mein Leben in diesem Zelt verbringen.

Ich setzte mich an den Tisch und dachte sehnsüchtig an mein Lieblingsessen, Pizza (mein Magen knurrte wie ein hungriger Hund). Im Camp gab's das nur an speziellen Tagen und der letzte war ungefähr einem Monat her. Leckere Pizza... mit zerfließendem Käse... Als ich mich schüttelte, um meinem Tagtraum loszuwerden, sah ich, das etwas auf meinem Tisch stand.
Meine Lieblingspizza, dampfend, mit extra Käse, und auch geschnitten! Ich war im siebten Himmel. Doch bevor ich aß, wollte ich noch etwas auprobieren. Ich schloss die Augen und dachte angestrengt an eine Cola, mit viel Eis darin. Als ich sie wieder öffnete, war die Cola da. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich verschlang die Pizza. Sie war so ziemlich die beste, die ich je gegessen hatte.
Als ich fertig war, legte ich mich auf die Couch und dachte nach. Was hatte Helios mit dem ,gegen die Wurzeln wenden' gemeint? Wurzeln... hm...

Ich grübelte noch einige Zeit darüber nach, als plötzlich jemand in mein Zelt trat. 'Nicht schlecht.', machte Travis Stoll, der Sohn des Hermes, blickte sich um und pfiff anerkennend durch die Zähne. 'Was willst du, Travis?', fragte ich ihn misstrauisch. Er war dafür bekannt, jedem Streiche zu spielen, ob Satyr, Camper oder Chiron, und mein Zelt war wirklich eine gute Zielscheibe.

'Die andern meinten, ich solle mal nach dir sehen. Du verbringst jetzt schon Stunden hier. Außerdem ist jetzt die Lagebespr- äh, ich meine, das Mashmallow-Vorbereiten vorbei. Also, komm mit!'

Seufzend stand ich auf und lief mit Travis nach draußen, ich war zwar satt, wollte aber jetzt nicht unhöflich sein. Draußen hatten die Anderen ein Lagerfeuer gemacht, das anscheinend magisch verstärkt war (wie im Camp). Die Flammen waren über einem Meter hoch und flammend gelb. Die Halbblute lachten, jedenfalls so lange, bis Travis und ich kamen (es lag wohl an mir, das tut es immer).

Das Feuer wurde schlagartig dunkler und nur noch so hoch wie ein normales Feuer. Annabeth nickte mir zu, aber ich sah sie nur ausdruckslos an. 'Wo sind die Marshmallows?', fragte ich leise in die Runde. Katie zog eine Tüte hervor, auf der

》Hekate's magischer Mashmallow-Mix《

stand. Sie legte dit Tüte in die Mitte und jeder langte zu. Ich steckte meinen auf einen Stock, der merkwürdigerweise neben mir aufgetaucht war. Als ich ihn in die Flammen hielt, wechselte der Mashmallow seine Farben, von rot zu gelb und von gelb zu grün. Alle Farben waren vertreten. Als er fertig war, nahm ich ihn vom Stock und probierte.

Es war ein Geschmacksfeuerwerk, im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Mund fühlte sich an, als ob jemand in ihm eine Party inklusive Feuerwerk und DJ feiern würde. Den Andern schien es ähnlich zu ergehen: Annabeth riss die Augen auf, Piper spuckte die Süßigkeit aus und einzig und allein Travis schluckte den Mashmallow herunter. Plötzlich fing sein Bauch an, in verschiedenen Farben zu blicken, als ob er eine Discokugel verschluckt hätte. Hätte ich nicht selber mit dem Feuerwerks-Marshmallow zu kämpfen gehabt, hätte ich warscheinlich einen Lachkrampf bekommen.

'Lara Elizabeth Richards! ', sagte Travis lächelnd. 'Du siehst aus, als ob du gleich platzen würdest! ' Schlagartig hörte das Gefühl auf. 'Die Magie ist wohl weg.', meinte Katie, nachdem sie die Süßigkeit runtergeschluckt hatte.
Aber ich wusste es besser. Es hatte aufgehört, als mein Name gesagt wurde. Zufall?
Daran glaubte ich nicht.

Nach diesem Fiasko entschuldigte ich mich und ging zurück in mein Zelt. Dort warf ich mich auf das riesige Bett und dachte nach.

Die Unbestimmte - Eine Percy Jackson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt