kapitel 7

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Verängstigt öffne ich meine Augen. Ist das der Knast? Nein. Aber wo bin ich dann? Langsam richtete ich mich auf. Ich lag auf weichem Stroh und war  umgeben von  Holz. Schon bald dämmerte mir, dass ich in einem Stall lag. Aber... wer hat mich her gebracht? Ich warf einen Blick um mich. Nichts. War ich allein? Doch da hörte ich ein leises Rascheln. "Toll, jetzt hast du sie bestimmt aufgeweckt!", sagte eine vorwurfsvolle Jungenstimme. Ich erkannte sie sofort. Es war Liam. Mit einer Unschuldsmiene krabbelten sie aus ihrem Versteck aus Strohballen und grinsten mich hämisch an. "Was habt ihr jetzt schon wieder getan?", fragte ich herausfordernd, diesmal auch lächelnd. "Wir haben dich gerettet. Wir haben eine Schwerverbrecherin gerettet!", sagte Niall mit einem kindlichen Akzent. Schlagartig verfinsterte sich meine Laune. Das war nicht lustig. "Ihr habt ja keine Ahnung!", zischte ich gekränkt. Harry kam auf mich zu und setzte sich neben mich. "Wir wollten dir nicht weh tun, Sharon, aber wieso tust du das?" Ich schluchzte und weinte sein ganzes Hemd voll. Sollte ich es ihnen erzählen? Alles? Von Anfang an? Ich wusste es nicht. Statt zu antworten weinte ich weiter, bis schließlich alle vier Jungs um mich herum saßen und versuchten mich zu trösten. "Weißt du, Sharon, so hieß ein Mädchen, von dem Louis früher ständig erzählt hat." Zayn sah mir in die Augen. Das brachte mich nur noch mehr zum Weinen. Sie hatten ja keine Ahnung. Doch Harry setzte noch eins drauf. "Doch jetzt hat er schon lange damit aufgehört. Seit er Eleanor hat, redet er kein Wort mehr über sie." Jetzt ging das Schluchzen in lautes Stöhnen, Zittern und leise Schreie über. Sie sahen mich verwirrt an. Liam sah zu Boden. Aber bald verstanden alle, was er damit andeuten wollte. Jetzt dämmerte auch ihnen, dass ich das Mädchen war, von dem ganze Zeit die Rede war. Mit tränenverschmierten Augen sah ich sie an. "Wollt ihr wirklich wissen was los ist oder mich weiter unbewusst auspeitschen?" Ihre Blicke- eine Mischung aus Mitleid, Neugier und Traurigkeit - verrieten alles. Also fing ich an von England, der Butterblume, dem traumhaften Ort, der Erinnerung, dem Dorf, meinem Vater und auch von der Angst und den Arbeiten, die ich täglich mit mir schleppen muss, zu erzählen . Gebannt hörten sie zu und ich konnte so manches Mal kein Schluchzen vermeiden. Sie rieben mir meinen Rücken und machten mir wieder Mut weiterzureden. Auf ein Neues. "Und als ich sie zusammen dort sah und er ihr in die Augen sah,  wie er es doch bei mir vor langer langer Zeit gleich tat, das war wie ein quälender Tod für mich." Mit einer traurigen Miene beendete ich die Geschichte. Keiner sagte ein Wort. Nach ein paar Minuten nahmen mich alle in die Arme. Es half. Ich beruhigte mich wieder. Doch dann nahm alles eine Wende. Harrys Handy vibrierte. Ein Anruf. Von Louis.

never say never (one direction fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt