Kapitel 30

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Lanas P.O.V.

Ich dachte es wird etwas komisch mit Diana und Damian, aber zu meinem Erstaunen haben sie sofort angefangen mit mir zu reden als wäre ich ihre Freundin und auch so behandelt.
Diana ist eine wirklich quirlige Person, auch wenn sie schon fast mitte 20 ist. Die ganze Zeit bringt sie mich zum Lachen, während Damian das Essen macht. Natürlich wurde er von ihr dazu verdonnert.
Erst wundere ich mich darüber, aber als er dann wirklich eine Schnute ziehend das Essen aufwärmt, kann ich nicht anders als leise zu kichern.
"Dir macht es doch nichts aus heute aufgewärmtes zu essen, oder? Ich meine es wird zwar frisch gekocht, und das jeden Tag, aber es ist noch etwas zu früh für das Mittagessen."
Besorgt schaut mich Diana an, während ich leicht lächelnd den Kopf schüttle.
Erleichtert lässt sie ein "Zum Glück" in einem Atemzug aus und wirft die Faust lächelnd in die Luft.
Fragend schaue ich sie an, wobei sie einfach nur mit den Schultern zuckt.
Dann ist auch das Essen fertig und ich kann endlich essen.
Auf meinen fragenden Blick hin, schütteln beide den Kopf.
"Wir haben schon gegessen."
Ein schelmisches Grinsen ziert seine Lippen, als er Diana spielerisch in den Nacken beißt.
Sofort wird sie knallrot und schlägt ihn auf die Brust.
Jetzt nur noch mehr verwirrt, schaue ich die beiden mit hoch gezogener Augenbraue an, sodass Damian es für mich näher erläutert.
"Wir hatten einen kleinen Snack im Bett."
Und wieder bekommt er einen Schlag auf die Brust von einer nun mehr knallroten Diana.
Ich verstehe jetzt endlich auch, dass es sich nicht um eine Zwischenmahlzeit handelt, die üblich ist.
Sofort breche ich den Blickkontakt ab und schaue auf meinen noch halb vollen Teller.
Kann ich nach so einer Aussage noch zu Ende essen...?
Die Schultern zuckend nehme ich meine Gabel wieder auf und esse weiter, als ob ich Damians Aussage eben nicht mit bekommen habe.
Überrascht schauen mich beide daraufhin an, doch es macht mir nichts aus. Jedenfalls anfangs. Als ich nach einigen Minuten mit meinem Teller fast fertig bin und sie mich noch immer so anschauen, verdrehe ich die Augen und versuche sie zu ignorieren.
Ich beende meine Mahlzeit, bringe mein Geschirr in die Spüle und siehe da, sie schauen mich noch immer an. Nein, sie starren mich an.
Echt unangenehm.
Also stemme ich meine Hände in meine Hüften und starre böse zurück. Sofort wenden Sie den Blick ab, nur kichern sie leise dabei.
Sie lachen schon fast über mich! Müsste ich mich nicht bedeckt halten, ich hätte die beiden an geknurrt. Ich meine, ich habe sie gerade erst kennen gelernt und trotz allem, ins Besondere der Tatsache, dass ich sie beide sympathisch finde und denke, dass wir in normalen Umständen gute Freunde werden könnten, bin ich ein Alpha.
Ich verlasse einfach die Küche und setze mich ins Wohnzimmer vor den Fernseher.
Die beiden folgen mir auch schon kurz darauf. Diana will sofort mit uns 'Das Schicksal ist ein mieser Verräter' sehen. Mir ist es egal, also zucke ich nur mit den Schultern, während Damian nur herum jammert.
Die nächsten 90 Minuten schauen wir also diesen Film. Anscheinend hat Damian nichts zu sagen, wenn Diana etwas will, wobei er diesmal auch Glück hat, da Adam ihn nach einer viertel Stunde des Films zu sich ruft, sodass er sofort aufspringt und die Treppe hoch sprintet.
Trotzdem hört man sein gemurmeltes 'Wurde auch mal Zeit, dass ich gerettet werde' und Dianas undamenhaftes Schnauben.
Und dann im Anschluss schauen wir auch noch PS. Ich liebe dich. Danach ist Diana nur noch am heulen und ich lache sie stumm aus, weil sie einfach nicht mehr aufhören kann.
Nach einigen Minuten beruhigen wir uns und ich frage sie umständlich, wo die Toilette ist. Mit schnellen Schritten folge ich ihren Anweisungen und mache mein Geschäft.
Doch kaum trete ich aus dem Badezimmer heraus, steht Tuc Tuc vor mir. Überrascht reiße ich die Augen auf, weil ich seine Anwesenheit nicht bemerkt habe. Ich habe nicht mal seinen Geruch wahr genommen. Geschockt mache ich den Mund auf, um ihn danach
zu fragen, was er hier macht, da seine Anwesenheit den ganze Plan versauen könnte. Doch bevor auch nur ein Ton meinen Mund verlassen kann, hält er mir den Mund zu und wirft mich über seine Schulter.
"He! ", rufe ich verdammt leise.
"Lass mich runter!"
Doch er hört nicht auf mich. Stattdessen fängt er an, langsam und leise durch das Haus zu schleichen.
"Mathew!"
Noch immer nichts.
Eigentlich sollte er merken, dass ich böse auf ihn bin. Ich meine ich nenne ihn nicht Tuc Tuc!
Ohne, dass ich es verhindern kann, hat es Mathew geschafft, mich durch die hintere Tür zum Wald zu tragen.
"Kleine Planänderung: Wir holen dich da raus und du wirst dich von deinem Mate und diesem Pack fern halten!"
Sofort will ich ihn anzicken, aber ich entscheide mich um und gebe ihm eine Ohrfeige, als weitere Wölfe aus meinem Rudel neben uns auftauchen.
Einer der Wölfe, der relativ jung zu sein scheint,  rastet bei  dem Anblick aus und greift mich an. Sofort zerfetzt er mir mein Oberteil,  welches Blut durchtränkt auf dem Boden landet, und verpasst mir einige Schnittwunden.  Bevor er weiter gehen kann, wird er von Mathew zurück gezogen und wie es scheint erklärt er ihm, wer ich bin.
Was mich sehr wundert,  dass er seinen Alpha nicht kennt.
Mit eingeknicktem Schwanz kehrt zum Lager zurück. 
Die Wunden ignorierend schaue ich ihn an, wieso er mich nicht erkennte. 
"Wir haben ihn heute morgen halb tot gefunden und ihn aufgepäppelt.  Er ist ein guter Kerl.  Loyal."
Mit einem Nicken nehme ich es zur Kenntnis,  bevor ich auf sein früheres Verhalten zu sprechen komme.
"Mathew. Pass auf, wie du über meinen Mate sprichst und ich warne dich nur einmal, nie wieder über meinen Kopf hinweg Entscheidungen für mich und meinen Pack treffen zu wollen. Keiner von euch darf das. Nur ich. Und ich erinnere euch gerne daran, dass ich der Alpha bin!"
Wütend schaue ich alle an, weshalb alle sofort den Kopf neigen und sich mir unter ordnen.
"Es gibt etwas, was du anscheinend noch nicht weißt. Lana...", will Mathew sich und die restlichen Wölfe erklären, als ich ihn harsch unterbreche.
"Dann kommt ihr zu mir und erklärt mir diesen Umstand, über den ich deiner Meinung nach unwissend bin. Und dann entscheide ich darüber, was genau gemacht wird. Verstanden?!"
"Ja"
"Natürlich"
"Ab jetzt immer doch"
Höre ich meine Wölfe wild durcheinander in meinem Kopf rufen. "Gut. Dann werden wir jetzt ins Lager gehen und ihr werdet mir erzählen, was denn diese Sache ist, die euch glauben lässt, dass ich meinem Mate den Rücken zu kehren muss."
Damit verwandelt sich Mathew in seinen Wolf und mit mir auf seinem Rücken laufen alle Wölfe los.

Kaum sind wir am Lager angekommen, führe ich die kleine Gruppe in mein Büro. Sofort wandeln sich alle schnell zurück und ziehen sich eine Shorts an, die ich immer im Schrank deponieren, zusammen mit einigen Kleidern und Shorts für Frauen und Männer. Im Anschluss sehen wir uns an den großen runden Meetingtisch und ich ergreife das Wort.
"Also was könnt ihr wissen, dass ihr mich von meinem Mate weg holen wollt, auf die Gefahr hin entdeckt zu werden, und somit alle Packs von uns erfahren zu lassen. Natürlich mit der Folge, dass der Plan null und nichtig wird."
Gespannt warte ich auf die Antwort.
Sofort wandern alle Blicke von mir zu Mathew, welcher sich erst sammelt und dann das Wort ergreift.
"Auch wenn du nicht 24/7 bei uns bist, schätzen wir dich als unser Alpha und respektieren deine Entscheidungen. Aber als wir gestern und heute auf Patrouille waren, haben wir einen faden aber permanenten Geruch seiner Wölfe auf geschnappt. Wir sind dem Geruch beide Male gefolgt und beide Male führten sie uns zu dem Packgelände deines Mates. Und damit wir es auch nicht falsch verstehen, haben wir uns heute auf die Lauer gesetzt und das Pack beobachtet. Dieses Mal sind drei männliche Wölfe zur entgegen gesetzten Grenze, von der die Rouges gekommen sind, gegangen und wir sind ihnen gefolgt. Sie haben sich unterhalten, über ihre Pläne und die nächsten Schritte, wie auch dem Aspekt, wie sie sich verbergen können. Dabei haben sie mehrmals wiederholt, dass der Alpha auf ihrer Seite steht, sie aber noch zu keinem endgültigen Schluss kommen können, bevor der Alpha seine Mate zur Gänze einweiht.
Lana es tut mir wirklich leid es dir sagen zu müssen, aber dein Mate arbeitet mit ihm gegen dich. Gegen uns."
Ich habe das Gefühl jemand zerquetscht mein Herz. Egal wie oft ich mir sage, dass ich ihn nicht brauche, dass ich mein Pack habe, es will nicht helfen.
Mein Mate ist böse.
Ich will schreien, ich will Sachen kaputt machen und zerstören, ich will jammern und die ganze Wut und den ganzen Schmerz heraus lassen.
Wieso ich?
Wieso kann nicht einmal etwas glatt laufen?
Langsam aber sicher steigen mir Tränen in die Augen, die ich dann aber doch wieder zurück drängen kann.
In sekundenschnelle treffe ich meine Entscheidung.
Ich will und darf mich nicht schwach zeigen. Nicht vor meinem Pack. Sie brauchen mich und ich werde mich nun nur noch auf sie konzentrieren.
Nun ja, man kann wenigstens etwas gutes daran sehen. Jetzt habe ich keine Ablenkungen mehr vom Plan.
"Sagt jemanden Bescheid, dass mein Zimmer fertig gemacht werden soll. Ich bleibe hier. Und bis dahin bringt ihr mich auf den neuesten Stand über das Training und sonstiges."
"Du glaubst uns?", fragt mich Zac, der einer meiner besten Kämpfer ist.
"Natürlich. Ihr wart schon immer mein Pack, meine Familie. Und jetzt seid ihr meine einzige Familie."

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Sorry Sorry Sorry! Habe vergessen es gestern zu Posten, obwohl es fertig war :(
Voten und kommentieren nicht vergessen!
Hoffe es hat euch gefallen :)

Schweigen ist GoldWhere stories live. Discover now