Pakt mit dem Teufel

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Ich fühlte mich so als hätte ich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Tegan sah mich an... und wie er mich an sah. Es strahle Genugtuung im Übermaß aus. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte. „Schau nicht so traurig.", sagte er. „Hast du nicht auch als kleiner Teenie von mir geträumt? So wie die anderen?"

Ich schüttelte den Kopf und schob ihn von mir weg. „Ehrlich gesagt, nein.", sagte ich und trat hinter der Hauswand hervor. Tegan folgte mir.

„Wirklich nicht?", harkte er nach und folgte mir auf dem Schritt.

„Wirklich nicht.", bestätigte ich noch einmal und lief weiter. „Ich hatte besseres zutun So wie jetzt. Also könntest du mich bitte in Ruhe lassen.."

„Wie zum Beispiel?", Tegan lief immer noch neben mir her und griff nach meinem Arm. Dieses mal wurde es mir zu viel. Bewusst ließ ich das Feuer in ansteigen und verbrannte seine Hand. Er sprang zurück und sah mich entsetzt an. „Du kleines Biest hast mich verbannt.", stellte er fest. Ich sah wie sich sein Blick veränderte und bereute es sofort. Dafür würde er mich leiden lassen. Wieder knallte ich mit den Rücken gegen eine Hauswand. Tegan um fasste meine Arme und drückte sie gegen die Wand. „Mach das noch einmal, Sienna, ich schwöre dir, ich werfe dich in den nächsten See.", drohte er mit einem wütenden Blick. Dann beugte er sich vor und küsste mich.

Okay, zu meiner Schande sei an dieser Stelle gesagt, dass Tegan ein wirklich guter Küsser war und vielleicht gefiel es mir auch ein bisschen. Aber nur ein ganz kleines bisschen. Ich wusste ja, dass es falsch war. Schließlich hatte Tegan noch eine Freundin. Also versuchte ich ihn auf Abstand zu bekommen, nicht sonderlich erfolgreich um ehrlich zu sein. Und als er endlich zurück trat konnte ich nicht einmal zurück weichen. Hinter mir war eine Steinwand. Atemlos sah ich ihn an und wusste nicht wie ich reagieren sollte.

„Sienna!", rief ein kleines Kind. „Spielst du mit uns fangen?" Die kleine Lucy sah mich an. Ich sah fragend zu Tegan. Er hatte mich in der Hand ob ich nun wollte oder nicht.

„Sienna, Don hat sich verletzt.", sagte Nik. Er kam um die Ecke gerannt. Sein Blick war panisch. Ohne auf Tegans Erlaubnis zu warten lief ich los. Ich hatte bei unserer Heilerin gelernt und konnte Verletzungen versorgen. Tegan wusste das, was auch der Grund dafür war, dass er mir einfach nur folgte. Nik rannte zu dem an Boden liegenden Don. Der kleine Erddrache hielt sich den Arm.

„Was ist passiert?", fragte ich ruhig und ging in die Hocke. Ich brauchte nur in Niks Gesicht gucken und ich hatte meine Antwort. Er hatte Dons Arm verbannt. Ihm lief eine Träne über das Gesicht.

„Ich wollte das nicht. Es war ein Unfall.", stotterte er. „Es tut mir so leid." Ich strich ihm sanft über den Kopf bevor ich mich an Don wandte. Er sah ganz munter aus während er sich den Arm hielt.

„Es tut fast gar nicht weh.", sagte Don und nahm die Hand weg. „Siehst du das? Das ist voll cool. Ich kann all meinen Freunden erzählen, ein Feuerdrache hätte mich verletzt."

Ich lächelte matt. Es schien ihm gut zugehen, dennoch wollte ich mir seinen Arm im Haus ansehen. „Okay Don, dann überleg dir schon mal eine gute Gesichte. Kannst auf stehen? Ich werde dir den Arm verbinden.", sagte ich und half Don beim Aufstehen. Für die schwere der Brandverletzung ging es ihm richtig gut. Erstaunlich gut. Er musste tierische Schmerzen haben. „Tegan? Kannst du ihn in mein Haus bringen?"

Tegan wand sich an Niklas und umfasste sein Arm. „Was bist du eigentlich für ein Freund, Knirps?", sein Griff war stark. Niklas war sowieso schon fertig mit der Welt und das nun sein Bruder sich so einmischte war nicht besonderes förderlich. Ich stellte mich vor Niklas. „Tegan, bitte. Bring Don in mein Haus.", sagte ich erneut ruhig. Tegan sah mich an. Er schein nicht überzeugt zu sein. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und umfasste seine Wange. „Bitte.", hauchte ich noch einmal und küsste ihn für eine Sekunde. Insgeheim hoffte ich, dass diese Art von Anziehung auf ihn ausübte. Sonst würde dieser Plan scheitern. Tegan sah mir in die Augen und ließ Nik los. Er drehte sich um und ließ mich alleine mit Nik.

„Was ist passiert?", fragte ich besorgt.

„Ich wollte das nicht. Wirklich nicht.", beteuerte er sofort wieder. „Tegan wird mich bestrafen." Ich ging in die Hocke und sah ihn an. Ich musste sein Gesicht umfassen damit er mich ansah.

„Ich weiß. Mach dir keine Sorgen. Tegan wird dir nichts tun. Dafür werde ich sorgen.", sagte ich ruhig und strich seine Tränen weg. „Du musst mir aber sagen, was passiert ist."

Nik nickte und fing an zu erzählen. Er musste nießen und hatte dabei Don getroffen. Nachdem er fertig war zog ich ihn in meine Arme. Ich legte mein Kinn auf seinen Kopf. „Alles wird wieder gut, Nik.", versprach ich leise. „Ich kümmere mich jetzt um Don. Und du hörst auf so traurig zu sein. Spiel lieber mit Lucy und den anderen fangen.", schlug ich vor.

Nik nickte. Er war immer noch geknickt. Aber ich konnte Don nicht noch länger warten lassen. Das ging nicht. Also stand ich auf und lief mit schnellen Schritten zu meinem Haus. Don saß bereits am Tisch und ich holte mir alles was ich brauchte um eine Brandwunde zu versorgen. Ich spürte Tegans Blick auf mir genauso wie den von den ganzen Jungs die am Fenster standen und herein sahen.

Don sah immer wieder Tegan. Er schien Angst vor ihm zu haben. Ich lächelte Tegan vorsichtig an. „Tegan, würdest du bitte draußen warten?", bat ich leise.

Tegan sah Don warnend an bevor hinaus ging.

„Okay Don.", ich hob vorsichtig seinen Arm an. „Das könnte ein bisschen weh tun." Warnte ich bevor ich die Wunde säuberte. Don biss sich auf Lippe und vermutlich auch auf die Zunge.

Es tat ihm höllisch weh, aber er wollte es nicht zu geben. „Don, es ist vollkommen okay, wenn du schmerzen hast.", sagte ich sanft. Ich cremte die Brandfläche ein „Fertig."

Don sah mich mit großen Augen auf. „Krieg ich kein Verband?", fragte er hoffnungsvoll. Er hob den Arm und berührte beiläufig meine Hand.

„Ein Verband würde vermutlich weh tun, Don.", gab ich zu bedenken. „Wegen dem Druck."

„Egal, Hauptsache da kommt kein Dreck rein.", sagte Don tapfer. Ich zog die Schulter hoch und nahm einen Verband. So vorsichtig wie es nur ging legte ich den Verband an. Ich wusste das Don mich anstarrte. Beziehungsweise nicht mich. Sondern ein bestimmtes Körperteil von mir. Allerdings war ich alt genug um darüber zu stehen. Wie alt war Don noch mal? Ein kleiner Junge. Also konnte ich sowas nicht ernst nehmen. Wirklich nicht. Doch dann berührte seine Hand das besagte Körperteil. Mich persönlich störte es nur ein bisschen. Es war eine unbewusste Handbewegung. Er hatte sie auch nur minimal berührt aber dennoch flog die Tür auf und Tegan stand mit einem Mörderischen Blick im Türrahmen.

Don und ich waren beide zusammen gezuckt. „Nimm deine Finger von ihr!", fuhr er Don an. Dieser zuckte erneut zusammen. 


DrachenjagdWhere stories live. Discover now