*Kapitel 15-You're all I ever need*

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"Scar!", höre ich plötzlich ein schrilles Schreien und sofort öffne ich meine Augen. "Hey.", ich lächelte leicht, doch meine Mundwinkel sinken wieder, als ich die Tränen sehe, die meiner besten Freundin über die rosigen Wangen rennen. Hinter ihr steht Dad. Er sieht völlig fertig aus und zu wissen, dass es meine Schuld ist, nagt an meinem Gewissen. Es tut mir leid, Dad. "Ich lasse euch drei kurz alleine.", murmelt er, wirft noch einen prüfenden Blick auf mich, dann geht er durch die Tür und ich höre ihn noch einen Arzt begrüßen. Jade setzt sich auf die Bettkante und schaut einfach nur auf ihre Hände. "Wieso hast du nichts gesagt?", haucht sie fast schon und als sie den Kopf hebt, sehe ich die funkelnden Tränen in ihren blauen Augen. "Ich weiß nicht.", tue ich es ab, ich möchte einfach nicht drüber reden. "Wirst du es mir irgendwann mal erzählen?", fragt sie weinerlich. Ich greife nach ihrer zitternden Hand, möchte sie beruhigen. "Ja." Sie wirft mir ein aufmunterndes Lächeln zu, dann beugt sie sich vor und langt nach dem Glas Wasser, welches sie vorhin auf dem Nachttisch abgestellt hat. Vorsichtig setze ich mich auf und nehme es dankend an. Luke sitzt wieder wie vorher auf seinem Stuhl und lässt mich nicht aus den Augen. Blinzelt er überhaupt? Gierig trinke ich ein paar Schlücke des kalten Wassers, doch ich verschlucke mich und muss husten. Sofort springt Luke auf und nimmt das Glas aus meiner Hand, bis er seine Hand auf meinen Rücken legt und ein wenig klopft. Nachdem mein Hustanfall vorbei ist lehne ich mich dankbar wieder zurück und wische mir mit dem Handrücken über die feuchten Lippen, schließe erschöpft die Augen. "Ich geh mal hören, was der Arzt mit deinem Vater bespricht.", kündigt Jade leise an und dann hat sie auch schon den Raum verlassen. Langsam drehe ich meinen Kopf und sehe Luke an. Sein Blick liegt unverwandt auf mir. Meine Mundwinkel zucken, als ich sein verträumtes Lächeln sehe. "Selbst blass und im Krankenhaus liegend bist du wunderschön.", haucht er und schlagartig werde ich rot. Kurz räusper ich mich und traue mich fast gar nicht, meine Frage auszusprechen. "Kom-kommst du kuscheln?", hauche ich und breite meine Arme ein wenig aus. "Ich dachte schon, du fragst nie.", grinst der Braunhaarige und springt sofort auf.

Vorsichtig rücke ich ein Stück zur Seite und hebe die Decke ein wenig hoch. Glücklicher Weise trage ich keines dieser Krankenhaushemden, sondern meinen Pyjama. Und schon spüre ich Luke's starke Arme, die sich sanft um meinen Körper schlingen. Ich lege meinen Kopf auf seiner Brust ab und bemerke sofort seinen schnellen Herzschlag. Leicht geschockt hebe ich den Kopf und sehe zu ihm hoch. "Guck mich nicht so niedlich an, das ist deine Schuld.", kichert er und streicht mir durch die Haare. "Gut zu wissen.", kicher auch ich und lege meinen Kopf wieder vorsichtig auf seiner Brust ab. Eine Weile liegen wir einfach schweigend da und genießen die Nähe des jeweils anderen. "Luke?", unterbreche ich aber schließlich die Ruhe und male kleine Muster auf seinen Bauch. "Ja?" "Was bin ich für dich?", ich bin mutig geworden, keine Ahnung woher das kommt, vielleicht ist es, weil ich ihm nicht direkt in die Augen sehen kann. "Alles.", haucht er und plaziert einen sanften Kuss auf meinem Scheitel. "Du bist alles für mich." Natürlich werde ich knallrot und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Ich höre sein raues Lachen. "Ich kann noch weitermachen. Du bist alles was ich jemals brauche, alles was ich will und-", kurz räuspert er sich und währenddessen hebe ich meinen Kopf und sehe ihm direkt in die Augen. "Scheiße, ich liebe dich.", haucht er und sieht mich dabei direkt an. Mein Mund öffnet sich leicht, ich kann nicht glauben, dass er das soeben gesagt hat. "Ich weiß, wir sind noch jung, du bist grade erst 16 geworden und ich 17, aber es fühlt sich an, als wärst du die Eine, die ich schon so lange gesucht habe." Ununterbrochen sehen wir uns in die Augen. "Ich liebe dich.", hauche ich schließlich und endlich fällt eine Last von meinen Schultern. Eine Träne verlässt meine Augen und ich kann es nicht fassen, aber ich fühle mich so gut. Endlich, endlich habe ich das, was ich schon so lange wollte. Ganz plötzlich treffen unsere Lippen aufeinander und ich kann nicht verhindern, dass ich ein kleines bischen überrascht bin. Ich habe ihn geküsst. Einfach so. Ich bin in den letzten Minuten wohl deutlich mutiger geworden und ich liebe es. Fast schon gierig bewegen sich unsere Lippen aufeinander, unsere Oberkörper sind aneinander gepresst. Mein rasender Herzschlag trifft auf seinen. Seine Hände umschlingen fest meine Taille und da bemerke ich es. Es explodiert, es kribbelt und es ist heiß. Noch nie habe ich so gefühlt, aber am Liebsten hätte ich Luke grade die Klamotten vom Leib gerissen. Er scheint ähnlich zu fühlen denn ich höre, wie er leise gegen meine Lippen stöhnt, als ich meinen Unterleib fast wie von alleine auf seinen drücke.

Schwer atmend lösen wir uns schließlich voneinander. Unsere Lippen sind angeschwollen, unsere Augen glitzern und auf meinem Gesicht liegt ein riesiges, glückliches Lächeln. Langsam finden unsere Lippen wieder zueinander, diesmal sanfter, spielerischer. Sanft nimmt Luke meine Unterlippe zwischen die Zähne und knabbert an ihr. Jetzt stöhne ich und bin fast schon überrascht über diesen Laut, den ich noch nie meine Kehle verlassen haben höre. Was stellt Luke nur mit mir an? Es ist unglaublich. Einfach nur unglaublich.

KnochentrockenWhere stories live. Discover now