*Kapitel 6-A little Style Change*

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Der nächste Schultag vergeht recht schnell, was irgendwie angenehm und befreiend ist. Ich habe bereits um 12:00 Uhr Schluss und als ich nach Hause komme stehen meine Mutter und mein Vater in der Küche und kochen zusammen, etwas was sie gerne tun. "Hallo.", begrüße ich die beiden glücklich, als ich sehe, wie sie hemmungslos miteinander flirten. "Hallo Schatz, wie war dein Tag?", mein Vater grinst mich an und wuschelt mir einmal kräftig durch die Haare, was ich nur mit einem bösen Blick quitiere. "Ganz okay.", antworte ich seufzend und nehme den Tee an, den meine Mutter mir reicht, so wie jeden Tag. "Ich treffe mich heute Nachmittag mit zwei Freundinnen, ok? Wir wollen in die Stadt." Meine Mutter dreht sich überrascht zu mir um. "Wer sind die beiden denn? Du hast mir gar nichts von ihnen erzählt." "Ich habe sie erst vor Kurzem kennengelernt. Also darf ich?", frage ich etwas ungeduldig. "Natürlich. Ich freue mich, dass du neue Freunde gefunden hast.", Mum lächelt warmherzig und dreht sich dann wieder um. "Letti, es gibt doch gleich Essen!", ruft sie mir verwirrt hinterher, als sie sieht, wie ich mit meinem Tee in der Hand die Treppen hochgehe. "Ich hab keinen Hunger.", rufe ich einfach zurück, öffne meine Zimmertür und ignoriere das laute Grummeln meines Magens. Meine Schultasche landet in einer Zimmerecke und ich setzte mich mit meinem Tee und meinem Handy in den Händen in meinen Sessel. Als ich mein Handy entsperre, sehe ich eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer. Neugierig öffne ich sie.

L: Hi Scarlet, hier ist Luke :)

S: Hi, woher hast du meine Nummer?

L: Aus der Englischgruppe, schlimm?

S: Ne

L: Wie geht's dir?

S: Gut, dir?

L: Auch, muss jetzt zum Tennis, bye.

S: bye

Ein kurzer und komischer Chat, aber irgendwie freue ich mich darüber, dass Luke mich angeschrieben hat. Ich will grade ein Viel Spaß hinterher schicken, doch ich werde von einem eingehenden Anruf unterbrochen. "Hey Mandy.", begrüße ich meine neue Freundin. "Hey Scar, willst du mit mir und Jade shoppen gehen?", cih bin wirklich froh, dass sie mich fragen, ob ich mitmöchte und nach einem kurzen Blick in mein Sparschwein stimme ich schließlich zu. Eine Stunde später treffe ich die beiden in der Stadt. "Zu erst zu Starbucks!", bestimmt Mandy lächelnd und da keiner etwas dagegen hat, folgen wir ihr und befinden uns wenig später schon in dem warmen Café. Mit unseren heißen Getränken, die unsere Hände angenehm warm halten, schlendern wir schließlich durch die Stadt. "Da will ich rein!", sagt Jade mit glänzenden Augen und zieht uns in den Harrods. Minutelnag streifen wir einfach durch die Gänge, zeigen uns gegenseitig Kleidungstücke und laufen schließlich mit riesigen Klamottenhaufen auf den Armen zu den Umkleiden. Wir zeigen uns jedes Teil, diskutieren darüber, machen sogar eine kleine, spaßige Modenschau und am Ende verlassen wir alle zufrieden den Laden. Mandy und Jade haben mich zu Sachen überredet, die ich sonst nicht so wirklich aussuchen würde, aber ich will mich ändern und ich glaube, da ist ein neuer Kleidungsstil schon mal ein guter Anfang.

Am Abend komme ich also mit lauter Einkaufstüten nach Hause und kriege erst mal prompt Ärger von meinem Vater, warum ich denn so viel Geld ausgegeben habe. Ich verspreche ihm, dass das in nächster Zeit nicht wieder vorkommt, schließlich bin ich nun pleite und bin komplett mit neuen Klamotten eingedeckt. 60 Kilo zeigt die Waage am Abend an. Geschockt realisiere ich, dass mein Fasten gar nichts gebracht hat. Ich hätte auf Starbucks verzichten sollen! Dafür verzichte ich aufs Abendessen und entschuldige mich bei meiner Mutter mit den Worten:"Kein Hunger." Also sitze ich den ganzen Abend am Laptop, schreibe und chatte nebenbei mit Jade und Mandy. Luke hat mir nicht noch einmal geschrieben und ich möchte ihn nicht nerven, deswegen schreibe ich ihm auch nicht. Nicht einmal Hausaufgaben habe ich gemacht, stattdessen übe ich mein so gut wie nicht vorhandenes Zeichentalent und mache ein paar Sportübungen in meinem Zimmer. Eine heiße Dusche löst schließlich für ein paar Minuten meine Probleme in Luft auf und dann liege ich um halb 10 fix und fertig im Bett. Morgen wird kein guter Tag, das habe ich irgendwie im Gefühl.

Tatsächlich beginnt der nächste Tag schlecht, denn meine einnzige schwarze Hose ist in der Wäsche, also bin ich gezwungen eine normale Jeans anzuziehen. An sich nichts schlimmes, aber ich habe immer das Gefühl, dass meine Beine in Jeans so kurz und dick aussehen, also striefe ich über mein lockeres, weißes T-Shirt einen grauen Cardigan, der versteckt wenigstens meine Oberschenkel ein wenig. Als ich das Haus verlasse vergesse ich "ausversehen" mein Frühstück. Der Wind ist kalt und schneidend, weswegen ich meinen Mantel enger um mich schlinge. Leider habe ich auch meinen Schal vergessen, doch darauf bin ich erst gekommen, als ich schon auf halbem Weg zur Schule bin, umdrehen werde ich nun ganz bestimmt nicht mehr. Also stapfe ich mit meinen abgelatschten Chucks und ohne Schal durch den Matschschnee, vorbereitet darauf, dass der Schultag ein einziges Desaster wird.

KnochentrockenWhere stories live. Discover now